Frau Feinschmecker
(3um nebenstehenden Bilde.)
»Ober, der Salm ist also frisch?" — »Eben erst
angekommen, gnädige Frau!" — „Und die junge
Gans? 2st sie zart?" — „Wie Butter, Frau Ba-
ronin." — »Hummer baden Sie auch? Ist er groß-
scherig?" — »Riesen-Tiere, Frau Gräfin." —
»Bringen Sie uits also, bitte, einmal ,Limburger"
mit zwei Tellern." —
Abweisung
Ein Deliitgucnt war zum Tode verurteilt worden.
Einen Tag vor der Hinrichtung meldet sich sein
Schneidermeister mit einer noch unbeglichenen Rech-
nung, worauf er dem Wärter erklärt: „Sagen Sie
dem Manne,er soll morgcn wieder kommen, ich
weiß sowieso schon nicht, w o mir d c r Kop f steht."
Der Beuling.
Der Bauer Simplex will ln der Stadt, wo er sich gerade aufhält, ein Wannen-
bad nehmen. Die Badefrau hat cs ihm fcrtiggcstcllt und veriäszt das Badezimmer.
Wenige Minuten später steht er angekleidet wieder vor ihr. »Sind Sie denn sckon
fertig?" fragt sie ihn. »Fertig?" sagt der Bauer entrüstet, „wieso fertig? Ihr
habt da ein Schild: ,Es wird ersucht, das Wasser aus der Wanne abzulassen",
das Hab' ich getan, und nachher kam keins wieder."
Dann freilich.
Aber, Kinder, habt ihr denn so wenig Geschmack?" sagt die
Tante, das Zimmer des jungen Ehepaares musternd. »Eure
Einrichtung zeigt ja gar keine Stileinheit!' - »Ja, sieh mal,
Tantchen," sagt der Reffe strahlend, »wir haben die Stücke
alle einzeln in versckiedencn Preisausschreiben zusammen»
gewonnen."
Aus der Zeitung
In einem fränkiscken Blatt befand sich dieser Tage folgeiwes
Die in der Wirtschaft »Zum schwarzen Ochsen über den
Landwirt Alois Bädcrle gemachte Äußerung, er sei ein „kleiner
Gauner", nehme ich hierdurch mit dem Ausdruck des Be-
dauerns zurück. Hätte ich den w a h r c n Sachverhalt gewußt,
dann hätte ich mich anders ausgedrückt.
8tu6ie aus dem kleinen Leben:
Im Cafe
Grad' hatten Fritz und Willi Geh geßritten.
Wen Lieschen liebe, Willi oder Fritze,
Da (treffen Ge Geh hoch von ihrem Sitze,
Denn Lieschen kam und — fetzt' Geh zu 'nein Dritten.
430
(3um nebenstehenden Bilde.)
»Ober, der Salm ist also frisch?" — »Eben erst
angekommen, gnädige Frau!" — „Und die junge
Gans? 2st sie zart?" — „Wie Butter, Frau Ba-
ronin." — »Hummer baden Sie auch? Ist er groß-
scherig?" — »Riesen-Tiere, Frau Gräfin." —
»Bringen Sie uits also, bitte, einmal ,Limburger"
mit zwei Tellern." —
Abweisung
Ein Deliitgucnt war zum Tode verurteilt worden.
Einen Tag vor der Hinrichtung meldet sich sein
Schneidermeister mit einer noch unbeglichenen Rech-
nung, worauf er dem Wärter erklärt: „Sagen Sie
dem Manne,er soll morgcn wieder kommen, ich
weiß sowieso schon nicht, w o mir d c r Kop f steht."
Der Beuling.
Der Bauer Simplex will ln der Stadt, wo er sich gerade aufhält, ein Wannen-
bad nehmen. Die Badefrau hat cs ihm fcrtiggcstcllt und veriäszt das Badezimmer.
Wenige Minuten später steht er angekleidet wieder vor ihr. »Sind Sie denn sckon
fertig?" fragt sie ihn. »Fertig?" sagt der Bauer entrüstet, „wieso fertig? Ihr
habt da ein Schild: ,Es wird ersucht, das Wasser aus der Wanne abzulassen",
das Hab' ich getan, und nachher kam keins wieder."
Dann freilich.
Aber, Kinder, habt ihr denn so wenig Geschmack?" sagt die
Tante, das Zimmer des jungen Ehepaares musternd. »Eure
Einrichtung zeigt ja gar keine Stileinheit!' - »Ja, sieh mal,
Tantchen," sagt der Reffe strahlend, »wir haben die Stücke
alle einzeln in versckiedencn Preisausschreiben zusammen»
gewonnen."
Aus der Zeitung
In einem fränkiscken Blatt befand sich dieser Tage folgeiwes
Die in der Wirtschaft »Zum schwarzen Ochsen über den
Landwirt Alois Bädcrle gemachte Äußerung, er sei ein „kleiner
Gauner", nehme ich hierdurch mit dem Ausdruck des Be-
dauerns zurück. Hätte ich den w a h r c n Sachverhalt gewußt,
dann hätte ich mich anders ausgedrückt.
8tu6ie aus dem kleinen Leben:
Im Cafe
Grad' hatten Fritz und Willi Geh geßritten.
Wen Lieschen liebe, Willi oder Fritze,
Da (treffen Ge Geh hoch von ihrem Sitze,
Denn Lieschen kam und — fetzt' Geh zu 'nein Dritten.
430
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Frau Feinschmecker" "Studie aus dem kleinen Leben: Im Café"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1924
Entstehungsdatum (normiert)
1919 - 1929
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 161.1924, Nr. 4127, S. 430
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg