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«Net schieß'n, Sie Mandei!" ruft der Gstettner, dem die Sache noch
immer nicht recht geheuer dünkt. Sein Heldentum von gestern ist schon erheb-
lich abgcbaut worden.

Lu aber drückt sich bald. Und während die Oberhupfingcr den Weiß-
würsten zu Leibe rücken, sitzt sie in ihrem Stübchen und schreibt an Pa
einen Brief. Sie habe in Oberhupfing eine neue Heimat gefunden. Denn

hier werde ihre Tugend nicht nur anerkannt, hier werde sie sogar gekrönt und
photographiert! Und sie wirft diesen Brief eigenhändig in den Briefkasten
und begibt sich nun erst zu ihren neuen Landsleuten, wenn auch nimmer
im weißen Tugendklcide der Zwillingsmama Reserl, sondern im Sports-
kostüm mir dem seidenen Kasak und den beiden wieder recht vergnügt lachen-
den Augen- (Schluß folgt)

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FLIEGENDER BERICHTERSTATTER

REKORDE

In Amerika werden allerlei Rekorde aufgestellt. Der Minister Hoover
forderte für sich das Prädikat der „Weltmeisterschaft km Kaffeetrinken", weil
er ca. 4000 Tassen jährlich konsumiere. Ich vermute, daß Mr. Hoover jetzt
ein Jahr lang „ Kaffee-Schautrinken" veranstalten wird, um seine Behaup-
tung zu erhärten. Er scheint viele „Sorgen" zu haben! Da aber bekanntlich
auch - £iför zu besitzen pflegt, wer Sorgen sein eigen nennt, so wäre es
vielleicht gut, wenn sich die Prohibitions-Uberwachungszentrale mal mit der
Art deS Hooverschen Kaffeegebräus befaßte. Vielleicht wird dann der Grund
zu einer „Kaffee-Prohibition" gelegt.

Es gibt aber Rekorde nach oben und nach unten. Ähnlich dem „Maximal-
und Minimal-Thermomcter". Einen Rekord nach unten erstreben dieTabaks-
pfeisenraucher. Beulich fand ein Wettbewerb statt: wer imstande sei, eine
gefüllte Tonpfeife am längsten unter Brand zu halten. Die illustrierten Zei-
gungen brachten das Bild des Siegers. Was ist Sokrates gegen diesen Kultur-
träger ? Seine Leistung legt den Gedanken nahe, das Programm der nächsten
„Olympischen Spiele" erheblich zu erweitern. Außer einem Kaffeetrink- und
dem Tabakspfeifen-Wettbewerb wäre vielleicht der Besitzer des größten
Äi — undwcrkes zu prämiieren. Es könnten diegewaltigstenAufschneidergegen-
einander antrcten: Mit Spannung würde die Menge aufpassen, wer zuerst
das „Blaue vom Himmel herunter" zu lügen imstande sein und wem es
zuerst gelingen wird, durch die Kraft seiner Worte die „Balken zum Bie-
gen" zu veranlassen... Pi-«!

FILM

Mrs. Clarkes Fuchshund Iok ist von einer amerikanischen Filmfirma mit
einem Rtesenhonorar für mehrere Filme verpflichtet worden. Er ist der Star
unter den Filmhunden.

Hoffentlich wird Iok nicht kontraktbrüchig, wenn ihm die Konkurrenz ein
saftiges Schinkenbein hinlegt! — Aber Iok ist ein ganz gerissener Hund! Er
hat natürlich - trotzdem er Filmschauspieler ist — längst sprechen gelernt, indem

er init der Pfote das ABC abtlppt. Die Filmdirektoren schwitze» Blut, wenn
sie mit ihm verhandeln. Die Banken reißen sicffum den guten Kunden. Jetzt
will Iok noch schreiben lernen, um die Autographenjäger zu befriedigen.

Mrs. Clark, die Besitzerin (wenn man bei einem solchen Hund noch so
sagen kann: eigentlich besitzt er ja Mrs. Clark), umgibt Iok natürlich mit
aller Verwöhnung, mit allem Wohlbehagen, das ein solcher Hund verdient.
Er hat eine eigene Klubseffelgarnitur aus Juchten nur zum Zerbeißen, wenn
er sich von der Filmarbeit erholen will. Seine Hütte ist anS einer Preis-
konkurrenz unter den prominentesten Architekten der U. S. A. hcrvorgegangcn.
Täglich kommen Dutzende von Interviewern, denen Iok seine Meinung vor-
trägt. Beulich faßte er seine Ansicht über die Zukunft des Films in die Worte:
Es geht aufwärts mit dieser Kunst! - Jetzt ist sie glücklich schon aus den
Hund gekommen. Kr.

SCHÖNHEITSPFLEGE

In Paris sollen jetzt neben den rotgesärbten Lippen auch die Basenlöcher
geschminkt und die Augenlider braun oder blau gefärbt werden. Die pariser
Frtseurvereinigung propagiert außerdem das Kräuseln der Augenwimpern.

Die pariser Kosmetiker, Friseure und Damen machen immer halbe Arbeit.
- Warum ziebt man nicht die Augenwimpern so ähnlich wie Spalicrbäume
in verschiedenen Formen? Auch könnte man an jedes Wimperhärchen eine
kleine perle hängen und die Wimpern mit hübschen Modefarben bemalen.

Gefärbte Basenlöchcr sind auch nichts besonders Originelles. Man müßte
aus jedes Basenloch einen Deckel machen mit Schlicßvorrichtung. Auf diese
Basendeckcl in Porzellan und Edelmetall könnten entzückende Miniaturen
gemalt werden, kleine Szenen aus Casanova und Boccaccio. Die Ohren
werden sehr stiefmütterlich bebandelt. In jedem Läppchen muß ein Silber-
töpfchen mit einem kleinen Kaktus hängen und die Ohrmuschel wird einailliert.
Im Haar aber tragen die Damen fleischfressende Orchideen, die init kleinen,
im Haar gezüchteten Insekten gespeist werden. Ein kleiner Kolibri mag fröh-
lich dazu zwitschern oder ein größerer Vogel,- jede Dame läßt halt den singen,
den sie hat. Kr.

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