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Physik und Lehen

Schwere Dinge fallen geschwinder
Als leichte. Das lernen schon kleine Kinder.
Doch später zeigt uns die große Welt,
Daß ein „leichtes Ding“ besonders rasch

ßM- L. H.

Modern

„Ich möchte Sie gern als Zimmer-
mädchen einstellen. Damit Sie Zu-
trauen haben, will ich Ihnen die Zeug-
nisse vorlegen, die ich mir von mei-
nen früheren Mädchen habe ausstellen
lassen!"

Damenmode

„Ella, weißt du schon, unsere Schoß-
Hündchen sollen nicht mehr modern sein
- das Kind soll wieder in
Mode kommen."

„O, was macht man aber
mit dem Kind, wenn die
Mode sich wieder ändert?"


Mein blonder Knabe, sag an, sag an,
Was schaust du so träumend himmelan?!
Was gibt dir die Kraft, im Jugendkleid?!
Gedanken zu schicken so weit, so weit?

Uber den Berg
„Wie geht Ihr Ge-
schäft?" - „Ich bin setzt
über den Berg." - „Herz-
lichen Glückwunsch."

„Wieso? Bei mir geht 's
jetzt abwärts."

Abreißkalender
Oarpo diem . . . Reiße
den Tag ab.

„Siehst du den Berg? Dort grüht er her,
Wolken umdräuen ihn düster und schwer.
Dorthin bau einst ich mir mein Schloß,
Halte mir Rösser und Jägertroh.

Bricht dann der junge Morgen an,

Stoh ich in 's Horn; wir jagen den Hahn,
Den grossen, den kleinen, den Hirsch und die
Sau

Im tiefen Gehölz, den Juchs in der Au,
Mit Hussa, das freudig erschallen mag,
Beginnet und endigt ein jeder Tag.

Änd Aachbars Grete, die nehm ich zur
Frau,

Jawohl, die nehm ich; denn diese, schau
Die muh mir die Beute, die mir er lieh,
Der Wald und die Flur am Dratenspieh
Bereiten zu köstlichem, leckerem Mahl,
Dazu klingt lustig der Becher Zahl.

Und zeigt sich ein Feind, rührt frisch sich
die Hand,

Mein Herzblut für dich, du mein Vater-
land!

Orientierung in Wien
In einem Wiener Stadt-
kaffee saßen ein paar bie-
dere, erbeingeseffene Bür-
ger und unterhielten sich
über den sabelhasten Auf-
stieg des Rechtsanwalt Dr.

R„ der sich neulich von seinen Ersparnissen ein
Ringstraßenhaus gekauft hatte.

„Ein noblichtes, vornehmes Haus ist 's," er-
zählte ein Wohlinformierter," fünf Stock hoch, g'rad
gegenüber vom Österreichischen Museum!"

Die Zuhörer blickten recht verständnislos drein.

„Hm . . . wo is des?"

„No, wissen S', meine Herren - am Stubenring
des Haus, wo die Buchhandlung ist mit die vielen
Tarzanbücheln in der Auslag' und die Konditorei
mit der sauber'» Verkäuferin, was aüerweil in der

Tür steht und ihre hübschen Wadeln anschau'n laßt."

„Ah so! - dort is des?!" - Die Gesellschaft war völlig im

Bilde ... Salpeter

Dann fort von Wäldern, von Weib und Herd,
Das Schwert aus der Scheide, hinauf aufs
Pferd

Änd nimmer gerastet und nimmer geruht,
Bis dass er uns zahlt mit Leben und Blut
Was er gefrevelt, der tückische Feind -
Bis wieder die Sonne des Friedens scheint;
Das Hab ich geträumt, so licht und klar,
Wollt mir schon glauben; mein Mund spricht
wahr."

Blondlockiger Knabe, dein Traum war gut,
Träum fort, träum fort, du deutsches Blut
Änd wache mir auf zur rechten Zeit, -
So mag es bleiben in Ewigkeit! - —

Änd heute da führte mich wieder der Weg
Zum Städtchen hinaus und über den Steg
Änd an der alten Pappel vorbei.

Dort ist der Stein. Da standen wir zwei,
Dort hatte den Knaben ich einst gefragt -
Dort war mir so trefflich Bescheid gesagt, -
Sein Mund ist stumm. - Run spricht er
nicht mehr,

Er zählte zu Deutschland's eiserner Wehr -
In fremder Erde, im Feindesland
Als Held er den ewigen Frieden fand.

Erfreuliche Variante

Ich litt an Fettherz, mußte kraxeln,
schmoren;

Die Luft am, Königstuhl mar mir gesund;
Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren
Und wiege nur noch 99 Pfund!

Bernhard Schäfer

Die falsche Frau
„Deine Ehe ist also nicht glücklich?"
„Ach, ich hatte mich eben in die Augen
meiner Frau verliebt. Die sind falsch!
Obwohl sie noch das Einzige an ihr sind,
was nicht falsch ist!"

Böse Abfuhr

„Du, Papa, du hast ja ein paar
weiße Haare auf dem Kopf!"

„Kein Wunder, die ver-
danke ich dir. Jedes ist ein
Arger über dich!"

„Und dein Papa hat
lauter weiße Haare auf'm
Kopf? . . ."

Beruh. Wenglein

Boshaft

„Schau mal diese alte

Dame da drüben an-

die steht meiner Schwieger-
mutter verteufelt ähn-
lich!"

Der Handkuß
Ein Bäuerlein, das für
ein Ballhaus Holz geliefert
hat, bekommt von dem In-
haber eine Galeriekarte
und schaut nun offenen
Mundes dem Treiben im
Ballsaale zu.

Zu Hause erzählt er fol-
gendermaßen: „G'spassige
Leut' san 's, dö feinen
Stadtleut', wia dö Hunderln. Bal oaner einikimmt
in Saal, na packt er a Fräul'n bei der Hand, ziagt
dö Hand an d' Nos'n und riacht dro. Und a so
macht er 'S bei mehr«, bis er oane g'fund'n hat, dö
so riacht, wie er 's mag, und mit dera tanzt er nacher."

Wie kommt man zu einer billigen Zigarre?

Man springt im letzten Augenblick in das Rau-
cherabteil eines gut besetzten Zuges. Kaum fährt er,
so ruft man entsetzt: „Donnerwetter - da bin ich
ja verkehrt eingestiegcn!" „Wo wollten Sie denn
hin?" wird gefragt. Man antwortet: „Ach, ich meine nur: ich bin im
Raucherabteil - und hab' keine Zigarre." Der gute Wik wird sicher
sofort belohnt — —

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Deutsches Blut"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum
um 1927
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1932
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Patriotismus
Kriegsgrab
Junge <Motiv>
Älterer Mann
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 166.1927, Nr. 4248, S. 4

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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