J'rum schaugt s' a so graSgrea' aus, des Ziefer. Nach'n Ess'n wo fl'
a anderer Mensch zu an g'sund'n Schlaferl hi'legt, machte rhythmische
Atemübunga', daß ma alle Aug'nblick moant, sie
Ersticht und jed'n Tag stellt sie st' auf unser Kar.
loffiwag im Hausgang und schaugt nach, ob s'
leichter is. - I sag Eahna, döS Madl iS scho
bald zum durchschaug'n!
Allweil streicht s' an ihr uma'nand und fragt
zehnmal im Tag: Mami, san meine Hüftna scho'
^eg? - As Herz möcht' oan bluatn! - Wenn
i auf d' Nacht von ibrm Kurs hoam kimmt, na
geht 's glxj wieder o' mit'» Fliag'nfanga! —
Brauch« ko' ma f zu gor nix mehr. — Sie
^agt allweil: Veredelte Bewegung! — Da laßt s' nur na beim Abspuin
as G'schirr fall'n, vor lauter Kapriziertheit und kloane Finger weghalten
und gibst ihr an Bes'n in d' Hand, na halt s' n wia a Zuckerstangerl.
Wo s' geht und steht, macht s' lauter so Geckerl, solchane Pflanz wissen
Vom Theater
An einem kleinen Theater war den Künstlern jedes Improvisieren
ausdrücklich verboten worden. Als ein Schauspieler zu Pferde auf dem
Theater zu erscheinen hatte, wurde das Publikum zum Lachen gereizt,
als daö Pferd Mist fallen ließ. Es erfolgte aber ein lautes Gelächter,
als sich der Schauspieler zum Pferde wandte und zu ihm sagte:
„Was machst denfl du? Weißt du nicht, daß uns das Improvisieren
verboten ist?"
S', daß 's mir vor lauter Ärger oft d' Stimm verschlagt. I sag oft zu
ihr: Du werft amal a so a Hausfrau, guat Nacht, schöne Bäurin! -
Aber a so a Madl laßt si' gar nix sag n. Jed'n Tag
bringts a anders Büachl hoam, wia ma jung und
schlank bleibt und jetzt will s' ham, daß i aa no'
o'sang.
Jeden Tag benzt s' in mi' nei' und sagt' ma
werd um 20 Jahr jünger. No, i woaß aa net woS
i sagn soll. A bißl ausananda is ma ja scho' ganga,
schad'n kunnt'S ja net, wenn ma a bißl was ver.
lieral. Probiern tua i 's am End' doch. — Ma
braucht si' ja schließli net gar a so ausziag'n wia
de junga Madln in dem Kurs. — Tean S' net
mit, Frau Baumhackl? Sie san ja aa no' a Frau in de best'n Jahr . . .
Na' red i vielleicht mit mein Fannerl. Wenn na' am Mittwoch mei
Alter und Ihr Herr Gemahl zum Kegeln fort san, na' kenna' ma 's
derpacka! Was moana S', Frau Baumhackl? - Juiiu» xttu
Kathederblüten
Seit dem Auftauchen des Kopernikus dreht sich die Erde um die
Sonne, während bekanntlich vorher das Gegenteil der Fall war.
Das Schachspiel ist daö geistreichste aller Spiele. Ich selber habe so
lange darüber nachgedacht, bis ich das Brett dauernd vor dem Kopfe hatte.
Trinkt bettiftftCtt Wem — denn leine Qualitätserzeugnisse stehen an
erster Stelle unter allen weinen der well.
Trinkt deutschen Wein — denn die Vielseitigkeit seiner Sorten ver-
bürgt, daß jedermann etwas seinem Geschmack Zusagendes findet.
Trinkt dentsche« Wein — denn trotz der Verarmung des deutschen
Volkes stießen immer noch jährlich Dutzende von Millionen Mark
ins Musland und täuschen dort deutschen Wohlstand vor.
Trinkt deutschen Wein — denn der deutsche winzerstand befindet
sich in bitterer Not und bedarf dringend vermehrten Mbsahes.
Trinkt deutsche« Wein - denn gerade das besetzte Gebiet, das schon
so schwer zu leiden hat, ist weinbaugebiet und darf nicht auch
noch wirtschaftlich verkümmern.
Trinkt deutschen Wein — ist darum der Mahnruf des „ITeichsaus. .
schusses sür weinpropaganda". der aus Vertretern der beteiligten Gehorden und der
Spitzenverbände von Weinbau und weinhandel geschaffen wurde, um die vom ITeichs-
tag angeregte Propaganda zur Hebung des Mbfahes deutscher weine durchzusühren.
Trinkt deutschen Wein — ihr wißt jetzt, daß es sich nicht um eine Jntereffentenreklame, sondern
um eine Mngelegenheit der deutschen Volkswirtschaft und des allgemeinen Wohles handelt!
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a anderer Mensch zu an g'sund'n Schlaferl hi'legt, machte rhythmische
Atemübunga', daß ma alle Aug'nblick moant, sie
Ersticht und jed'n Tag stellt sie st' auf unser Kar.
loffiwag im Hausgang und schaugt nach, ob s'
leichter is. - I sag Eahna, döS Madl iS scho
bald zum durchschaug'n!
Allweil streicht s' an ihr uma'nand und fragt
zehnmal im Tag: Mami, san meine Hüftna scho'
^eg? - As Herz möcht' oan bluatn! - Wenn
i auf d' Nacht von ibrm Kurs hoam kimmt, na
geht 's glxj wieder o' mit'» Fliag'nfanga! —
Brauch« ko' ma f zu gor nix mehr. — Sie
^agt allweil: Veredelte Bewegung! — Da laßt s' nur na beim Abspuin
as G'schirr fall'n, vor lauter Kapriziertheit und kloane Finger weghalten
und gibst ihr an Bes'n in d' Hand, na halt s' n wia a Zuckerstangerl.
Wo s' geht und steht, macht s' lauter so Geckerl, solchane Pflanz wissen
Vom Theater
An einem kleinen Theater war den Künstlern jedes Improvisieren
ausdrücklich verboten worden. Als ein Schauspieler zu Pferde auf dem
Theater zu erscheinen hatte, wurde das Publikum zum Lachen gereizt,
als daö Pferd Mist fallen ließ. Es erfolgte aber ein lautes Gelächter,
als sich der Schauspieler zum Pferde wandte und zu ihm sagte:
„Was machst denfl du? Weißt du nicht, daß uns das Improvisieren
verboten ist?"
S', daß 's mir vor lauter Ärger oft d' Stimm verschlagt. I sag oft zu
ihr: Du werft amal a so a Hausfrau, guat Nacht, schöne Bäurin! -
Aber a so a Madl laßt si' gar nix sag n. Jed'n Tag
bringts a anders Büachl hoam, wia ma jung und
schlank bleibt und jetzt will s' ham, daß i aa no'
o'sang.
Jeden Tag benzt s' in mi' nei' und sagt' ma
werd um 20 Jahr jünger. No, i woaß aa net woS
i sagn soll. A bißl ausananda is ma ja scho' ganga,
schad'n kunnt'S ja net, wenn ma a bißl was ver.
lieral. Probiern tua i 's am End' doch. — Ma
braucht si' ja schließli net gar a so ausziag'n wia
de junga Madln in dem Kurs. — Tean S' net
mit, Frau Baumhackl? Sie san ja aa no' a Frau in de best'n Jahr . . .
Na' red i vielleicht mit mein Fannerl. Wenn na' am Mittwoch mei
Alter und Ihr Herr Gemahl zum Kegeln fort san, na' kenna' ma 's
derpacka! Was moana S', Frau Baumhackl? - Juiiu» xttu
Kathederblüten
Seit dem Auftauchen des Kopernikus dreht sich die Erde um die
Sonne, während bekanntlich vorher das Gegenteil der Fall war.
Das Schachspiel ist daö geistreichste aller Spiele. Ich selber habe so
lange darüber nachgedacht, bis ich das Brett dauernd vor dem Kopfe hatte.
Trinkt bettiftftCtt Wem — denn leine Qualitätserzeugnisse stehen an
erster Stelle unter allen weinen der well.
Trinkt deutschen Wein — denn die Vielseitigkeit seiner Sorten ver-
bürgt, daß jedermann etwas seinem Geschmack Zusagendes findet.
Trinkt dentsche« Wein — denn trotz der Verarmung des deutschen
Volkes stießen immer noch jährlich Dutzende von Millionen Mark
ins Musland und täuschen dort deutschen Wohlstand vor.
Trinkt deutschen Wein — denn der deutsche winzerstand befindet
sich in bitterer Not und bedarf dringend vermehrten Mbsahes.
Trinkt deutsche« Wein - denn gerade das besetzte Gebiet, das schon
so schwer zu leiden hat, ist weinbaugebiet und darf nicht auch
noch wirtschaftlich verkümmern.
Trinkt deutschen Wein — ist darum der Mahnruf des „ITeichsaus. .
schusses sür weinpropaganda". der aus Vertretern der beteiligten Gehorden und der
Spitzenverbände von Weinbau und weinhandel geschaffen wurde, um die vom ITeichs-
tag angeregte Propaganda zur Hebung des Mbfahes deutscher weine durchzusühren.
Trinkt deutschen Wein — ihr wißt jetzt, daß es sich nicht um eine Jntereffentenreklame, sondern
um eine Mngelegenheit der deutschen Volkswirtschaft und des allgemeinen Wohles handelt!
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"So treibt rhythmische Gymnasstik"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1927
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1932
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 166.1927, Nr. 4248, S. 9
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg