e'nt sympathische Erscheinung, blond, hochgewachsen. Nach den üblichen
Begrüßungen stellte er sich dem Kampfgericht, und dieses unterließ merk-
würdigerweise die Prüfung seiner Sportausweise, seiner Zugebörigkeit zur
Federation Internationale, seiner Eigenschaft als Berufsfechter oder Ama-
teur usw. Diese Nachlässigkeit rächte sich im weiteren Verlauf der Dinge!
Durch junge Mitglieder des Niederfchelde-Gaues wurde nun unter den
Klängen der Musik der Ring abgeschritten und durch in die Erde gestoßene
sperre deutlich markiert — ein heute nicht mehr gebräuchliches Verfahren.
Dann stellten sich die beiden Gegner dem Ringrichter; Telramund, von
feinen Freunden scherzweise „Der belgische Riese" genannt, aus der Höchst-
form seines Könnens; fein Gegner, der unbekannte Fremde, besten sym-
pathisches Auftreten ihm sichtlich die Herzen der Menge gewann. Leider
ver-
mißte man die Bekanntgabe der Gewichte, doch schien mir der Altmeister
«>n>g« Kilo mehr in den Rtnq zu bringen. Die fieberhafte Spannung war
unerträglich geworden.
Da ertönen Fanfaren und die Kämpen stürmen aufeinander los. Ein
prachtvoller Kampf! Eine Augenweide für jeden echten Sportler! Be.de
kämpfen den Kampf ihres Lebens; hageldicht folgen sich Hiebe und Paraden.
Der belgische Riese stellt erneut sein hohes fechterifches Können unter
Beweis; feine große Ringerfahrung, vorbildliche Beinarbeit und außer-
ordentliche Härte im Nehmen sichern ihm zunächst manche Chance, d.e er
»schickt zu nutzen weiß. Doch der Fremde deckt hervorragend, geht dann zu
unheimlich schnellen Angriffen über, die den Altmeister zur Defensive zwm-
ften; k-uft tm »weiten Gang zu ganz großer Form auf und gew.nnt nach kur-
*"*> "bitterten Endkampf einwandfrei die ersehnte Meisterscharpe. Tobender
Beifall belohnt den Sieger, der auf den Schild gehoben wird. Einen Miß-
ton in diesen sportlich hervorragenden Kamps bringen nur die wilden Be-
schimpfungen, die die Gattin des Ex-Meisters in menschlich verständlicher,
aber sportlich ungerechtfertigter Empörung dem neuen Europameister ent-
gegenschleudert.
Den zweiten Akt konnte ich leider nicht anhören, da ich den sensationellen
Borkämpfen im Sportpalast am Zoo beiwohnen mußte; die Leser finden
den Bericht darüber im Sportteil dieser Nummer. Übrigens ist ja der
weitere Verlauf der Handlung mit der höchst unfairen, eines Sports-
mannes unwürdigen Intrigue des Ex-Meisters bekannt.
Der dritte Akt brachte die Entscheidung des unseligen Streitfalles; der
Exmeister wurde bei einem Mordversuch von dem angegriffenen Fremden
getötet — durch prachtvollen Tiefschlag, nebenbei bemerkt! — und dieser
Fremde gab sich als Lohengrin, den Helden der bekannten Sage, zu er-
kennen, prominentes Mitglied eines nordspanischen Gebirgs-Fechtklubs,
der aber für längeres Verweilen im Ausland nicht die Genehmigung seines
Vereins besaß und, da er sonst Disqualifizierung befürchtete, wieder in sein«
Heimat zurückkehrte, trotz aller Versuche, ihn für den belgischen Fechtklub
zu gewinnen. Eine vorbildliche Anhänglichkeit an den Heimatverein, in
erfreulichem Gegensatz zu der unsportlichen Handlungsweise mancher unserer
Sportsleute!
Der Theaterleitung gebührt für die Darbietung solch hervorragenden
Opernsportes Dank und Anerkennung; alle Beteiligten führten ein pracht-
voll kombiniertes Zusammenspiel vor, dem der Erfolg nicht versagt blieb;
alle konnten sich zu wiederholten Ehrenrunden vor dem Vorhang zeigen.
I. - out
Ordnung muß sein
Bankhaus Kippe hat einen Kaffierer.
Hatte einen Kaffierer.
Denn gestern ist er auf und davon. Mit zehn
,,Äie buchen wir den Verlust! , ist
Halter besorgt.
„Eröffnen Sie dem Kaffierer ein Konto und bu
Sie die zehn Mille .ns Debet."
Schreibmaschinen-Druckfeblerteufel
Sehr geehrtes Präzleinl”
Die Liebe
und die Zwiebel
Willst du mit dem Mädchen liebeln,
Dann iß’ vorher keine Zmiebeln,
Weil dein Kuß, der sehnsuchtsvoll,
Nicht nach Zmiebeln duften soll.
Amor pflückt die miirz'gen Nelken,
Kote Rosen, eh’ sie melken,
Lilien sein Finger bricht.
Aber Zmiebeln pflückt er nicht.
Im Restaurant
„Herr Ober, ich möchte saure Nieren haben, wenn
die hier gut sind, und dann für meinen Hund eine
gute Portion Hundefutter."
„Sehr wohl, mein Herr, die Nieren sind auöge-
zeichnet, ich bringe sie sofort, aber Hundefutter bekom-
men bei uns nur die Stammgäste."
Appetiilich!
Gast: „In dem Kuchen sind ja tote Fliegen drinn."
Wirtin: „Es san aber schon Rosinen a dabei."
Vom Regen in die Traufe ^
„Der uns zugelaufene Hund muß aus
ffkalischen Familie sein, denn als er unser
hlicktr, nahm er sofort wieder Reißaus.
Mädchen selbst ist eine Blüte,
Veilchenduft ist ihr Gemiite.
Denke keiner dran, der liebt,
Daß auch dort es — Zmiebeln gibt!
Unter Vätern
„Der Nichtsnutz ist der Nagel zu meinem Sarge!
Was soll ich tun?"
„Was man bei andern Nägeln auch tut: Drauf
hauen!"
33
Begrüßungen stellte er sich dem Kampfgericht, und dieses unterließ merk-
würdigerweise die Prüfung seiner Sportausweise, seiner Zugebörigkeit zur
Federation Internationale, seiner Eigenschaft als Berufsfechter oder Ama-
teur usw. Diese Nachlässigkeit rächte sich im weiteren Verlauf der Dinge!
Durch junge Mitglieder des Niederfchelde-Gaues wurde nun unter den
Klängen der Musik der Ring abgeschritten und durch in die Erde gestoßene
sperre deutlich markiert — ein heute nicht mehr gebräuchliches Verfahren.
Dann stellten sich die beiden Gegner dem Ringrichter; Telramund, von
feinen Freunden scherzweise „Der belgische Riese" genannt, aus der Höchst-
form seines Könnens; fein Gegner, der unbekannte Fremde, besten sym-
pathisches Auftreten ihm sichtlich die Herzen der Menge gewann. Leider
ver-
mißte man die Bekanntgabe der Gewichte, doch schien mir der Altmeister
«>n>g« Kilo mehr in den Rtnq zu bringen. Die fieberhafte Spannung war
unerträglich geworden.
Da ertönen Fanfaren und die Kämpen stürmen aufeinander los. Ein
prachtvoller Kampf! Eine Augenweide für jeden echten Sportler! Be.de
kämpfen den Kampf ihres Lebens; hageldicht folgen sich Hiebe und Paraden.
Der belgische Riese stellt erneut sein hohes fechterifches Können unter
Beweis; feine große Ringerfahrung, vorbildliche Beinarbeit und außer-
ordentliche Härte im Nehmen sichern ihm zunächst manche Chance, d.e er
»schickt zu nutzen weiß. Doch der Fremde deckt hervorragend, geht dann zu
unheimlich schnellen Angriffen über, die den Altmeister zur Defensive zwm-
ften; k-uft tm »weiten Gang zu ganz großer Form auf und gew.nnt nach kur-
*"*> "bitterten Endkampf einwandfrei die ersehnte Meisterscharpe. Tobender
Beifall belohnt den Sieger, der auf den Schild gehoben wird. Einen Miß-
ton in diesen sportlich hervorragenden Kamps bringen nur die wilden Be-
schimpfungen, die die Gattin des Ex-Meisters in menschlich verständlicher,
aber sportlich ungerechtfertigter Empörung dem neuen Europameister ent-
gegenschleudert.
Den zweiten Akt konnte ich leider nicht anhören, da ich den sensationellen
Borkämpfen im Sportpalast am Zoo beiwohnen mußte; die Leser finden
den Bericht darüber im Sportteil dieser Nummer. Übrigens ist ja der
weitere Verlauf der Handlung mit der höchst unfairen, eines Sports-
mannes unwürdigen Intrigue des Ex-Meisters bekannt.
Der dritte Akt brachte die Entscheidung des unseligen Streitfalles; der
Exmeister wurde bei einem Mordversuch von dem angegriffenen Fremden
getötet — durch prachtvollen Tiefschlag, nebenbei bemerkt! — und dieser
Fremde gab sich als Lohengrin, den Helden der bekannten Sage, zu er-
kennen, prominentes Mitglied eines nordspanischen Gebirgs-Fechtklubs,
der aber für längeres Verweilen im Ausland nicht die Genehmigung seines
Vereins besaß und, da er sonst Disqualifizierung befürchtete, wieder in sein«
Heimat zurückkehrte, trotz aller Versuche, ihn für den belgischen Fechtklub
zu gewinnen. Eine vorbildliche Anhänglichkeit an den Heimatverein, in
erfreulichem Gegensatz zu der unsportlichen Handlungsweise mancher unserer
Sportsleute!
Der Theaterleitung gebührt für die Darbietung solch hervorragenden
Opernsportes Dank und Anerkennung; alle Beteiligten führten ein pracht-
voll kombiniertes Zusammenspiel vor, dem der Erfolg nicht versagt blieb;
alle konnten sich zu wiederholten Ehrenrunden vor dem Vorhang zeigen.
I. - out
Ordnung muß sein
Bankhaus Kippe hat einen Kaffierer.
Hatte einen Kaffierer.
Denn gestern ist er auf und davon. Mit zehn
,,Äie buchen wir den Verlust! , ist
Halter besorgt.
„Eröffnen Sie dem Kaffierer ein Konto und bu
Sie die zehn Mille .ns Debet."
Schreibmaschinen-Druckfeblerteufel
Sehr geehrtes Präzleinl”
Die Liebe
und die Zwiebel
Willst du mit dem Mädchen liebeln,
Dann iß’ vorher keine Zmiebeln,
Weil dein Kuß, der sehnsuchtsvoll,
Nicht nach Zmiebeln duften soll.
Amor pflückt die miirz'gen Nelken,
Kote Rosen, eh’ sie melken,
Lilien sein Finger bricht.
Aber Zmiebeln pflückt er nicht.
Im Restaurant
„Herr Ober, ich möchte saure Nieren haben, wenn
die hier gut sind, und dann für meinen Hund eine
gute Portion Hundefutter."
„Sehr wohl, mein Herr, die Nieren sind auöge-
zeichnet, ich bringe sie sofort, aber Hundefutter bekom-
men bei uns nur die Stammgäste."
Appetiilich!
Gast: „In dem Kuchen sind ja tote Fliegen drinn."
Wirtin: „Es san aber schon Rosinen a dabei."
Vom Regen in die Traufe ^
„Der uns zugelaufene Hund muß aus
ffkalischen Familie sein, denn als er unser
hlicktr, nahm er sofort wieder Reißaus.
Mädchen selbst ist eine Blüte,
Veilchenduft ist ihr Gemiite.
Denke keiner dran, der liebt,
Daß auch dort es — Zmiebeln gibt!
Unter Vätern
„Der Nichtsnutz ist der Nagel zu meinem Sarge!
Was soll ich tun?"
„Was man bei andern Nägeln auch tut: Drauf
hauen!"
33