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Hint' im Eck, im Herrgottsmink!.
Ts a Plati'l. munderschö’,
Und ma sieht da durch das Fensta
Alle Leut’ noriibageh'.
A kloan’s Finkl drauß' im Gart'n
Singt und schlagt als mia net g'scheit.
Tuat als wenn es ganz alloa maar.
Pfeift fidel auf alle Leut.
Der Kanari in sei'm Häusl
An der Wand gibt a Konzert.
Daß ma ’s net nur in der Stuben.
A no auf der (lass'n hört.
Auf dem Ofen schnurrt der Kater
Blinzelt in den lag hinein.
I nd die duftg’en Nigeria blühen
Hell und rot im Sun neu sch ei n.
I nd im Eck, int Herrgottsminkl.
Net weit toeg oom runden Faß,
Sitft da Schmied und raucht sei' Pfeif !
I nd trinkt grud die vierte Maß.
Jos. Herrm a n n s dorfer
Aus der Schule
In der Geographieftun-
de: „Wenn es möglich
wäre, von hier aus durch
die ganze Erde ein Lock zu
graben, wo käme ich da
heraus?" - „Auf der an-
deren Seite, Herr Lehrer."
Ein kleinerSchülerent-
fchuldigt sich mit den Wor-
ten: „Ich konnte gestern
nicht, wir machten Hoch-
zeit."
Lehrer: „Na, Frischen,
wie bat der liebe Gott den
Menschen erschaffen?"
Frischen zögernd: „So
— — länglich!"
Lehrer: „Was ist das:
Wenn man jung ist, so
wünscht man es, und wenn
man es hat, so wünscht
man es nickt mehr?"
Schüler: „Eine Frau."
Aus einem Schulauf-
sas: Der Igel ist der Kak-
tus unter den Tieren.
Klein-Trudchen muhte
in einem Aufsatz ihre
Weihnachtsgeschenke auf-
zählen und sie erwähnte da-
bei unter anderem, daß ihre
Mama einige Tropfen-
fänger (für die Teekanne) erhalten habe.
Die Lehrerin, der dieser Ausdruck anschei-
nend nicht angebracht erschien, schrieb da-
rüber „Taschentücher!"
Lehrer, der wiederholt im Unterricht ge-
stört worden ist, nachdem es nun zum dritten-
mal an der Tür klopft, wütend: „Welches
Rindvieh klopft denn da schon wieder?!
Pumpske, geh an die Tür und sieb mal,
wer das ist!"
Der Schüler, der die Tür geöffnet hat,
ruft schadenfroh zurück: „Herr Lehrer, es
ist Ihrige Frau!"
"^a, Fritz, saq niir mal: Wen» ich
zwanzig Nüffe habe und du nimmst davon
eine weg, was mach, das?"
„Das macht gar nir, Herr Lebrer."
Bestimmung
„Sie haben JhrerNach-
barin ein Glas mit Honig
an den Kopf geworfen."
„'s war halt Schleu-
derhonig."
De Geegsbiggse
(Cakes-Büchse)
Szene vor einem Leipziger
Schaufenster.
DieMutter: „Nu gugg«
nur, Baula: Hier hamse
doch genau diesälwe Geegs-
biggse fier simsunsibbzch
Fänge ausgestellt, fier die
mr bei Bobelmanns uffn
Neimarkte fimfunachtzch
gezahlt Ham."
Die Tochter: „Wo dän-
ne?"
Die Mutter: „Da driem
uffn zweeten Brättchen von
ohm, nähm där gleen Gas-
feeganne mit» Schtrei-
bliemchenmuster."
Die Tochter: „Nu äbmd,
das iffe."
DieMutter: „Da siebt
mrfch widder mal, was
Bobelmanns fier änne dei-
re Bagasche sin. Färmlick
uffrcchen gann mich so-
was!"
Die Tochter: „De därfst
dich »ich bei jeden Häbb-
chen glei so eschoffiern, Ma-
ma. Dr Doggder hat dirsch doch gesagt,
dasi Uffrechung ’s reenste Gift fier dich is."
Die Mutter: „Ja doch, ich weesics. Awer
ä Schgandal bleibt 's doch. Fier dän Gro-
schen gonntn mr schone Widder zwee gleene
Wärschtchen mähr an dn Chriftboom Ham!"
Die Tochter (leise): „Bis doch endlich
fchtille, Mama, s' schteht nämlich ä feiner
Härre hinter uns, där feirt iwer dich."
Die Mutter (berumfabrend): „Wa?"
Der fremde Herr entstiebt.
Die Tochter: „Sifte, nu haften glei
widder verscheicht. (Sie blickt dem Herrn
sehnsüchtig nach.)
Die Mutter: „An däm haste »ischt ver-
lern, Baula. Ä Härre, där iwer änne bäs-
sere Dame feirt, bat geene Bildung im
Leiwe. Un »u gomm, mr misten noch bei
Bäzolds un fiern Babba Gagau goofen."
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Hint' im Eck, im Herrgottsmink!.
Ts a Plati'l. munderschö’,
Und ma sieht da durch das Fensta
Alle Leut’ noriibageh'.
A kloan’s Finkl drauß' im Gart'n
Singt und schlagt als mia net g'scheit.
Tuat als wenn es ganz alloa maar.
Pfeift fidel auf alle Leut.
Der Kanari in sei'm Häusl
An der Wand gibt a Konzert.
Daß ma ’s net nur in der Stuben.
A no auf der (lass'n hört.
Auf dem Ofen schnurrt der Kater
Blinzelt in den lag hinein.
I nd die duftg’en Nigeria blühen
Hell und rot im Sun neu sch ei n.
I nd im Eck, int Herrgottsminkl.
Net weit toeg oom runden Faß,
Sitft da Schmied und raucht sei' Pfeif !
I nd trinkt grud die vierte Maß.
Jos. Herrm a n n s dorfer
Aus der Schule
In der Geographieftun-
de: „Wenn es möglich
wäre, von hier aus durch
die ganze Erde ein Lock zu
graben, wo käme ich da
heraus?" - „Auf der an-
deren Seite, Herr Lehrer."
Ein kleinerSchülerent-
fchuldigt sich mit den Wor-
ten: „Ich konnte gestern
nicht, wir machten Hoch-
zeit."
Lehrer: „Na, Frischen,
wie bat der liebe Gott den
Menschen erschaffen?"
Frischen zögernd: „So
— — länglich!"
Lehrer: „Was ist das:
Wenn man jung ist, so
wünscht man es, und wenn
man es hat, so wünscht
man es nickt mehr?"
Schüler: „Eine Frau."
Aus einem Schulauf-
sas: Der Igel ist der Kak-
tus unter den Tieren.
Klein-Trudchen muhte
in einem Aufsatz ihre
Weihnachtsgeschenke auf-
zählen und sie erwähnte da-
bei unter anderem, daß ihre
Mama einige Tropfen-
fänger (für die Teekanne) erhalten habe.
Die Lehrerin, der dieser Ausdruck anschei-
nend nicht angebracht erschien, schrieb da-
rüber „Taschentücher!"
Lehrer, der wiederholt im Unterricht ge-
stört worden ist, nachdem es nun zum dritten-
mal an der Tür klopft, wütend: „Welches
Rindvieh klopft denn da schon wieder?!
Pumpske, geh an die Tür und sieb mal,
wer das ist!"
Der Schüler, der die Tür geöffnet hat,
ruft schadenfroh zurück: „Herr Lehrer, es
ist Ihrige Frau!"
"^a, Fritz, saq niir mal: Wen» ich
zwanzig Nüffe habe und du nimmst davon
eine weg, was mach, das?"
„Das macht gar nir, Herr Lebrer."
Bestimmung
„Sie haben JhrerNach-
barin ein Glas mit Honig
an den Kopf geworfen."
„'s war halt Schleu-
derhonig."
De Geegsbiggse
(Cakes-Büchse)
Szene vor einem Leipziger
Schaufenster.
DieMutter: „Nu gugg«
nur, Baula: Hier hamse
doch genau diesälwe Geegs-
biggse fier simsunsibbzch
Fänge ausgestellt, fier die
mr bei Bobelmanns uffn
Neimarkte fimfunachtzch
gezahlt Ham."
Die Tochter: „Wo dän-
ne?"
Die Mutter: „Da driem
uffn zweeten Brättchen von
ohm, nähm där gleen Gas-
feeganne mit» Schtrei-
bliemchenmuster."
Die Tochter: „Nu äbmd,
das iffe."
DieMutter: „Da siebt
mrfch widder mal, was
Bobelmanns fier änne dei-
re Bagasche sin. Färmlick
uffrcchen gann mich so-
was!"
Die Tochter: „De därfst
dich »ich bei jeden Häbb-
chen glei so eschoffiern, Ma-
ma. Dr Doggder hat dirsch doch gesagt,
dasi Uffrechung ’s reenste Gift fier dich is."
Die Mutter: „Ja doch, ich weesics. Awer
ä Schgandal bleibt 's doch. Fier dän Gro-
schen gonntn mr schone Widder zwee gleene
Wärschtchen mähr an dn Chriftboom Ham!"
Die Tochter (leise): „Bis doch endlich
fchtille, Mama, s' schteht nämlich ä feiner
Härre hinter uns, där feirt iwer dich."
Die Mutter (berumfabrend): „Wa?"
Der fremde Herr entstiebt.
Die Tochter: „Sifte, nu haften glei
widder verscheicht. (Sie blickt dem Herrn
sehnsüchtig nach.)
Die Mutter: „An däm haste »ischt ver-
lern, Baula. Ä Härre, där iwer änne bäs-
sere Dame feirt, bat geene Bildung im
Leiwe. Un »u gomm, mr misten noch bei
Bäzolds un fiern Babba Gagau goofen."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Stimmungsbild"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1927
Entstehungsdatum (normiert)
1922 - 1932
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 166.1927, Nr. 4251, S. 41
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg