Erfahrung
„Wenn Sie so mit dem Auto durch die
Welt rasen, lernen Sie Land und Leute doch
gar nicht richtig kennen."
„Sie brauchen nur mal eine Gans zu über-
fahren, dann können Sie die Leute aber kennen
lernen."
Begreiflich
„Mensch, du fluchst aber in letzter Zeit wie
ein Heide! Warum?"
„Schaff dir einen Radioapparat an, und
du wirst es auch lernen!"
Verantwortung
Die Kinder von Schulzes wachsen in ziem-
licher Freiheit auf. Im Sommer steht ihnen
ein großer Garten zur Verfügung und wenn
sie bei herannahendem Winter nicht mehr in 's Freie können, gibt
es erst gewöhnlich Kämpfe, ehe sie sich an etwas Ruhe gewöhnen.
Wieder hat es die Mutter vergeblich versucht, sich durchzusetzen.
Sie klagt: „Euer Vater ist in seiner Jugend nicht so gewesen und
ich gleich gar nicht. Ich weiß nicht, wie ich zu solchen Kindern ge-
kommen bin". — Da sagt Fritzchen: „Wiffen wir 's denn?"
Wenns drauf ankommt
A junge Henn recht radikal
/um Streik die andern hebt:
Umsunst, die andern tean not mit,
Drum streikte alloa auf d' lebt,
Scho vierzeah’ Tag. — Na fragts amal
Die Taub'n, mas d' Bäurin sagt,
Obs fluacht und greint, obs granti is,
Ob ’s Load an Bauern klagt.
„Na“, sagt die Taub'n, ,,i moaß no nix,
Nur gestern hör i ’s sag’n:
Die g sprenkelt’ Henn, die legt nix mehr.
Der gehts demnächst an Krag’n“. —
Vergeht koa Stund, da legt die Nenn
Dös allerschönste Oa:
Ja, menns drauf ankimmt, Haber Bua,
Hör’n d’ Grundsatz’ auf und ’s G’schroa!
Ed. Stemplinger
Gegenbeweis
„Mit deiner Schwägerin kann man sich
aber nicht gut unterhalten. Sie übertreibt im-
mer furchtbar".
„Ich kann das nicht finden. Neulich frug
ich sie nach ibrem Alter und da war sie wirk-
lich sehr bescheiden."
Das moderne Paar
„Noch eins, Walter: Keinen langen Braut-
stand — dann lieber einige Monate länger
Ehestand!"
Piefke ist Gast
Mit seinem Freunde Mar. Bei Holzgroß-
händler Stammscheibe. „Stammscheibe hat
gute Zigarren", zerrt Mar Piefke in eine
Ecke. — „Ich rauche nicht", erklärt Piefke.
„Eben deswegen. Nimm für mich zwei." - „Gern", verspricht
Piefke. Das Diner ist beendet. Der Hausherr bietet Zigarren an.
Piefke nimmt auftragsgemäß, aber ziemlich platschig, zwei Zigarren
aus der Kiste. Mar hebt elegant mit zwei Fingern eine Zigarre.
„Aber nehmen Sie doch auch zwei", lächelt malitiös der Hausherr.
Mar wehrt ab. „Danke, mein Herr, ich weiß, was sich gehört".
Zahnarzt Igel.
»Nur keine Angst, mein Mäuschen, ich bin kein Anmensch!"
Am Verkehrsknotenpunkt
Großverkehrsbetrieb. Drei Schutzleute regeln. Einer steht auf
einem bemalten Fäßchen und winkt. Ein Kleinauto tutet konstant,
aber der Radfahrer, der vor
ihm fährt, will nicht bei-
seite. Nun aber wird es
dem Führer zu dumm. Er
beugt sich hinaus und
schreit: „Mach daß d'weg
kommstmitdein'Schleifer-
karrn". — „Halt 'e Maul,
oder i zieh di' raus aus
deim Spirituskocher" ant-
wortet der Radfahrer.
Übertrieben
„Na hören Sie mal,
das ist aber für l Mark
eine sehr kleine Portion
Eis".
„Ja, Sie möchten wohl
um I Mark eine Portion
Eis, auf der Sie Schlitt-
schuhlaufen können?"
Wirkungen
„Was haben dochfrüher
die langen Damenkleider
für Staub auf den Stra-
ßen aufgewirbelt".
„Und jetzt die kurzen
bei den Männern".
Kurz und bündig
„Was wollen Sie, Schmitt? Gewiß wieder Gehaltserhöhung?
Nir da!" — „Aber Herr Chef, ich will ja gar keine, im Gegenteil,
ich will um die Hand Ihrer
Fräulein Tochter bitten".
„Ist das vielleicht keine
Gebaltserhöbung? Marsch
raus!"
Erinnerung
„Die kleine Müller bist
du? Bei deinerMutter war
ich mal vor vielen Jahren
zum Kaffee?" — „Davon
erzählt sie heute noch".
„Was erzählt sie denn?
Daß ich durch meine lusti-
gen Geschichten die ganze
Tischrunde unterhielt?"
„Nein, daß Sie vier-
zehn Stücke Kuchen geges-
sen haben!"
Unsere Jugend
„Können Sie mir nicht
ein Buch für meinen 7 jähr-
igen Neffen empfehlen?"
Buchhändler: „Hm, —
wie wär 's mit einem recht
hübschen Liebesroman?"
„Liebesroman? Liest er
nicht mehr!"
I 26
„Wenn Sie so mit dem Auto durch die
Welt rasen, lernen Sie Land und Leute doch
gar nicht richtig kennen."
„Sie brauchen nur mal eine Gans zu über-
fahren, dann können Sie die Leute aber kennen
lernen."
Begreiflich
„Mensch, du fluchst aber in letzter Zeit wie
ein Heide! Warum?"
„Schaff dir einen Radioapparat an, und
du wirst es auch lernen!"
Verantwortung
Die Kinder von Schulzes wachsen in ziem-
licher Freiheit auf. Im Sommer steht ihnen
ein großer Garten zur Verfügung und wenn
sie bei herannahendem Winter nicht mehr in 's Freie können, gibt
es erst gewöhnlich Kämpfe, ehe sie sich an etwas Ruhe gewöhnen.
Wieder hat es die Mutter vergeblich versucht, sich durchzusetzen.
Sie klagt: „Euer Vater ist in seiner Jugend nicht so gewesen und
ich gleich gar nicht. Ich weiß nicht, wie ich zu solchen Kindern ge-
kommen bin". — Da sagt Fritzchen: „Wiffen wir 's denn?"
Wenns drauf ankommt
A junge Henn recht radikal
/um Streik die andern hebt:
Umsunst, die andern tean not mit,
Drum streikte alloa auf d' lebt,
Scho vierzeah’ Tag. — Na fragts amal
Die Taub'n, mas d' Bäurin sagt,
Obs fluacht und greint, obs granti is,
Ob ’s Load an Bauern klagt.
„Na“, sagt die Taub'n, ,,i moaß no nix,
Nur gestern hör i ’s sag’n:
Die g sprenkelt’ Henn, die legt nix mehr.
Der gehts demnächst an Krag’n“. —
Vergeht koa Stund, da legt die Nenn
Dös allerschönste Oa:
Ja, menns drauf ankimmt, Haber Bua,
Hör’n d’ Grundsatz’ auf und ’s G’schroa!
Ed. Stemplinger
Gegenbeweis
„Mit deiner Schwägerin kann man sich
aber nicht gut unterhalten. Sie übertreibt im-
mer furchtbar".
„Ich kann das nicht finden. Neulich frug
ich sie nach ibrem Alter und da war sie wirk-
lich sehr bescheiden."
Das moderne Paar
„Noch eins, Walter: Keinen langen Braut-
stand — dann lieber einige Monate länger
Ehestand!"
Piefke ist Gast
Mit seinem Freunde Mar. Bei Holzgroß-
händler Stammscheibe. „Stammscheibe hat
gute Zigarren", zerrt Mar Piefke in eine
Ecke. — „Ich rauche nicht", erklärt Piefke.
„Eben deswegen. Nimm für mich zwei." - „Gern", verspricht
Piefke. Das Diner ist beendet. Der Hausherr bietet Zigarren an.
Piefke nimmt auftragsgemäß, aber ziemlich platschig, zwei Zigarren
aus der Kiste. Mar hebt elegant mit zwei Fingern eine Zigarre.
„Aber nehmen Sie doch auch zwei", lächelt malitiös der Hausherr.
Mar wehrt ab. „Danke, mein Herr, ich weiß, was sich gehört".
Zahnarzt Igel.
»Nur keine Angst, mein Mäuschen, ich bin kein Anmensch!"
Am Verkehrsknotenpunkt
Großverkehrsbetrieb. Drei Schutzleute regeln. Einer steht auf
einem bemalten Fäßchen und winkt. Ein Kleinauto tutet konstant,
aber der Radfahrer, der vor
ihm fährt, will nicht bei-
seite. Nun aber wird es
dem Führer zu dumm. Er
beugt sich hinaus und
schreit: „Mach daß d'weg
kommstmitdein'Schleifer-
karrn". — „Halt 'e Maul,
oder i zieh di' raus aus
deim Spirituskocher" ant-
wortet der Radfahrer.
Übertrieben
„Na hören Sie mal,
das ist aber für l Mark
eine sehr kleine Portion
Eis".
„Ja, Sie möchten wohl
um I Mark eine Portion
Eis, auf der Sie Schlitt-
schuhlaufen können?"
Wirkungen
„Was haben dochfrüher
die langen Damenkleider
für Staub auf den Stra-
ßen aufgewirbelt".
„Und jetzt die kurzen
bei den Männern".
Kurz und bündig
„Was wollen Sie, Schmitt? Gewiß wieder Gehaltserhöhung?
Nir da!" — „Aber Herr Chef, ich will ja gar keine, im Gegenteil,
ich will um die Hand Ihrer
Fräulein Tochter bitten".
„Ist das vielleicht keine
Gebaltserhöbung? Marsch
raus!"
Erinnerung
„Die kleine Müller bist
du? Bei deinerMutter war
ich mal vor vielen Jahren
zum Kaffee?" — „Davon
erzählt sie heute noch".
„Was erzählt sie denn?
Daß ich durch meine lusti-
gen Geschichten die ganze
Tischrunde unterhielt?"
„Nein, daß Sie vier-
zehn Stücke Kuchen geges-
sen haben!"
Unsere Jugend
„Können Sie mir nicht
ein Buch für meinen 7 jähr-
igen Neffen empfehlen?"
Buchhändler: „Hm, —
wie wär 's mit einem recht
hübschen Liebesroman?"
„Liebesroman? Liest er
nicht mehr!"
I 26
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zahnarzt Igel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1926 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 166.1927, Nr. 4258, S. 126
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg