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Splitter

Manche Leute glauben,
siewären beliebt, während
man sich nur an sie ge-
wöhnt hat. ®-

Es gibt Menschen, die
stets eine offene Hand
haben - zum Nehmen.

Ertappen wir jeman-
den bei einer Ungehörig-
keit, verzeihen wir ibm
leichter, als wenn er uns
dabei ertappt. N.

Der sich fürchtet, für
dumm gehalten zu werden
ist wahrhaftig nicht der
Klügste.

DerKünstler istnobel:
Er wünscht, dasi alle Leute
reich seien.

Ob der Mann grollt
oder die Frau schmollt,
immer kofteres denMann
viel Geld. ©»•

Ritter Georg oon Falkenstein

Splitter

Kämpfe dich zu deinem
Himmel empor, aber ver-
suche nicht, ihn auf deine
Erde herabzuziehen!

Unterschiede sind Wi-
derstände. C,

Die Leute, die feige
schweigen, wenn es ihre
Pflicht war, zu verteidi-
gen, haben mehr Men-
schen zu Grunde gerichtet,
als die Verleumder.

Das Höchste, was du
erreichen kannst, ist, daß
du sein darfst,was du bist.

Mancher wird ein ehr-
licher Mensch, nachdem
er eingesehen bat, daß er
nicht das nötige Talent
zum Betrüger bat.

Die grausamste Hilfe
ist die mangelhafte Un-
terstützung. ®

Der Ritter Jörg oon Falkenstein
Schaut oft und gern ins Tal hinein
Von seines Schlosses /innen.

Denn unten wohnt ein Magedin,

An Liebreiz reich, oon frommem Sinn.
Dem weihte er sein Minnen.

Da hielt man einen langen Rat
Von morgens früh bis abends spat.
Beschloß auch unterdessen:

Das Mädchen mit dem schönen Haar,
Das arm und ohne Anhang war,

Das soll das Untier fressen.

Das Mägdlein wurde so befreit.
Der Ritter ist zu gleicher Zeit
Am Siechtum dann gestorben.

Denn oon dem Drachen fürchterlich
Ein giftger. hinterlistger Stich
Hat ihm das Blut oerdorben.

War auch in einem Felsenmeer
EinLindwurm, grimmig, groß und schwer
Der wollte einen Braten.

Ein Rüchlein oon dem schönen Kind
War ihm durch einen warmen Wind
Ins Nasenloch geraten.

In Niederbeerbach mar die Not,

Pots Hölle, Mord und Brand und Tod!
Aufs Höchste schon gestiegen.

Denn jener Lindwurm, wilcl nach Blut,
Zerstörte täglich, toll oor Wut.

Die Felder, die dort liegen.

Der Ritter stand im Rittersaal
Und sah ins tiefe Beerbachtal.

Hört auch des Mädchens Klagen.

Da hat die Wut ihn ubermannt.

Er riß sein Schwert wild oon der Wand:
„Ich will das Sträußchen wagen!“

Er kämpfte wild und ritterlich,

Verseht dem Untier manchen Stich,
Das schließlich mußt oerenden.

Beoor sein Blutdurst war gestillt,

Hat sich sein Schicksal schon erfüllt
Von Ritter Georgs Händen.

Des Ritters früher Tod betrübt
Das Mädchen sehr, das ihn geliebt.
Unendlich war ihr Weinen.

Der Liebesgram nahm alsobald
Sie oon der Erde mit Gewalt.

Um beide zu oereinen.

IS och I eute kann der Wandersmann.
Sieht er das Gotteshaus sich an,

Die Tat des Ritters sehen.

Manch junges Mägdlein, zart und mild,
Sieht heut mit Grausen auf das Bild
Und möcht oor Furcht oergehen.

Denn wenn sich heut ein Lindwurm naht,
Der solch ein Riesenmaulwerk hat,

Dann könnts an Rittern mangeln,

Die ooller Mut und tapfrer Freud
Die arme angstgepeitschte Maid
Aus Drachenzähnen angeln.

Denn Drachen gibts noch allemal.

Die mit dem schaurigsten Skandal
Nach jungen Mädchen schnappen.

Doch Ritter gibts nicht mehr so oft,

Die jenem Untier unoerhofft

Lins auf den Schnabel klappen. Hans Banger

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ritter Georg von Falkenstein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinicke, Emil
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 168.1928, Nr. 4302, S. 26

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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