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Ums Dörslein her ein Sommerlied mit kornblumenblauen und
klatschmohnroten Notenköpfchen; weiße Margueriten sind die Sing-
stimmen der Dorfkinder. Die weiten Kornfelder wogen das Sommer-
lied in den dunklen Kiefernwald hinein. Das Dorf, ganze drei
schiefe Gaffen, braune Balken zwischen weißen und himmelblau an-
gestrichenen Häusern, darüber ein graues Strohdach, wie der graue
Regenschirm des Ortsschulzen.

Und auf den grasbewachsenen, staubigen Straßen buntschillernde
Hühner mit einem stelzenden Hahn, dem leicht der Kamm schwillt.
Am Modergraben bei der großen Sckeune gelangweilt wackelnde
Enten und angriffslustige Känseriche, die den Hals bis zum nächsten
Dorf ausstrecken möchten.

Nachmittagssonne brütet über dem Nest. Am Anger ruhen

Pflugscharen und Eggen zwischen Gänseblumen und Brenneffeln.

Im Kirchhof mitten drin das Kirchlein, breit und versonnen wie
der Herr Pastor. Rings herum dicke, graue Felssteine um die
Stätte der Toten; eine morsche Holztür, die in allen Tönen quietscht,
führt hinein. Grabsteine moosbewachsen und wetterzerweht. An einem
Kindergrab nickt alljährlich «ine rote Rose im Sommerwind. Das
kühle Kirchlein; — schwere, ungefüge Bänke wie Bauernknochen
und die Kanzel wie ein festes Bibelwort. Die silbrigen Orgelpfeifen
gleiten hinunter wie des Kantors sieben Kinder. So still, still ist's
im Kirchlein, als ginge der Heiland im wallenden Kleide über die
kalten Fliesen. Und eine weiße Fliederdolde wächst zum Altarfenster
herein.

Im Kirchturm schlägt es drei Uhr nachmittags. K-r> D<mm«>

Quitt

Verbessert

Bei KniehuckeS gibts mal wieder Krach. Kniehucke trumpft auf:

„Über eins bin ich wenigstens frob! Heilfroh! Jawoll!"

„Über was denn, du Scheusal?" knurrt Frau Kniehucke.

„Darüber, daß ick mehr als einem Ehemann Hörner aufgesetzt
habe, solange ich mit dir verheiratet bin."

„Da hast du Schwein," lächelt hinterlistig Frau Kniebucke, „ich
habe, solange ich mit dir verheiratet bin, nur einem Hörner auf-
gesetzt ..."

Unbegreiflich

Herr Schümichen verschmäht den Gillette-Apparat und bedient
sich nach wie vor des Rasiersäbels.

„Lumperei! Gestern früh war das Meffer noch gut, heute ist es
stumpf!" wütet er neulich.

Sagt sie, die Schümichin: „Komisch. Beim Kartoffelschälcn gestern
abend war 's auch noch tadellos."

Kurtchen: „Papa, - ist das richtig, wenn ich sage: Jeden Abend
vor dem Zubettegeben gibt Fräulein mich einen süßen Kuß?"

Der Papa: „Nein, - mir!"

Dienstmädchenkritik

„Sie haben sich ja gestern im Theater den ,Othello^ angesehen;
wie war unser göttlicher Leuchtenbrrg in der Titelrolle?"

„Schwarz, gnädige Frau!"

Das Letzte

„Steht etwas in der Zeitung darüber, daß Nachbar Schulze
seine Schwiegermutter mit dem Motorrad überrannt hat?"

„Bis letzt habe noch nichts gesehen. Ich komme aber gleich zu
den Sportberichten!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Dorfbild"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum
um 1928
Entstehungsdatum (normiert)
1923 - 1933
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 168.1928, Nr. 4324, S. 294

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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