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Fliegende Blätter — 175.1931 (Nr. 4483-4509) = 87. Jahrg.

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Nr. 4486
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https://doi.org/10.11588/diglit.6497#0066
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Ping-Pong

In der Gemeinde Pont bei Geldern wurden die Grund- und Gewerbesteuern herab-
gesetzt Infolge der Finanzlage des Ortes konnte von der Umlage der Bier- und BUrger-
steuer abgesehen werden.

Pont scheint nicht nur bei Geldern zu liegen, sondern auch bet Kaffe zu sein.

Zur Erleichterung für Autofahrer sollen alle Landstraßen numeriert und die Zahlen an
Kreuzungen sichtbar angebracht werden.

Aber auch für das gehende Publikum bedeutet diese Neuerung eine wesentliche Verein-
fachung. Z. B. statt der umstündlichen und teuren Anzeige: Er starb als Opfer des Verkehrs
auf der Landstraße von . . . nach . . . heißt es jetzt einfach: lleberfabren auf Nr. 137.

STIMMEN DER ZEIT

Von Peter Kringel

Schm ding Sirib /ing

Der Kulturfreund kommt in ein Dilemma:
(Man bemerke, daß er leise weint!)

Ist das Boxen heut das einzge Thema,

So ein Dutzend von Nationen eint?

Nein, hiermit ist kein Geschäft zu machen,
Damit lockt man keinen räudgen Hund.
Nur wenn Schmelings linke Haken krachen.
Lauscht einmal das ganze Erdenrund.

Wäre nicht der Frieden etwas wiirdger
Oder Ab rüsten — was wärs mit dem?
Doch der Frieden ist kein Erdgebürtger,
Und der Knüppel ist und bleibt System.

Hingegeben horchen Hemisphären,

Wie der Schwinger auf den Magen klatscht;
Damen mäht es hin wie reife Aehren,
Wenn es heißt: ein Auge ist zermatscht.

Der Kulturfreund konstatiert verwundert:

— Doch natürlich steht er ganz verwaist —

Nicht „des Kindes“ mehr ist dies Jahrhundert,

Das man nun doch besser „kindisch“ heißt.

Kinkerlitzchen

Dem Berliner Magistrat ist der Vorschlag gemacht worden, er solle für die Stadt eine
hübsche Nebeneinnahme von Markenartikelfirmen erzielen, indem er gegen entsprechend
hohe Gebühren Slraßen nach bekannten Erzeugniffen benenne.

Also etwa Perstlstraße, Odolplatz, Vasenolpromenade usw. Da wäre es ein hübsches
Zusammentreffen, wenn ein Finanzamt, bei dem doch so viel abgeführt werden mutz, an
einem Schweizerpillen-Platz sich befände.

Der kürzlich in Berlin im Alter von 8t Jahren verstorbene österreichische Freiherr Arthur
von Wimmerspcrg hatte die letzten zehn Jahre davon gelebt, daß er vermögende Lerren
adoptierte. Diese Adoptionen, sieben an der Zahl, find jetzt von seinen Verwandten ange-
fochten worden: von einem der Adoptivsöhne hat bei dieser Gelegenheit die Oeffenklichkeit
den früheren Namen erfahren: Theophilus Sauberzweig.

Für den Adoptivvater hat es sich wohl mehr um einen Erwerbszweig gehandelt.

Das Königreich löcdschas ist ein armes Land; seine beste Einnahmequelle sind die
Mekkapilgcr. In den letzten Jahren aber hat der Pilgereifer im Islam stark nachgelaffen, und
darum hat man jetzt in Mekka einen Film gedreht, der Pilgerscharen in der heiligen Stadt
und die feierlichen Landlungen an der Kaaba, dem heiligen Schwarzen Stein, zeigt. Dieser
Film soll überall in der mohammedanischen Welt gezeigt werden.

Ob das helfen wird? Sv mancher Moslem wird vielleicht zufrieden sein, die Geschichte
im Film gesehen zu haben, und sein Geld erst recht sparen wollen. Ein guter Film kann
zwar viele Leute veranlassen, zu pilgern. Aber wohin? In's Kino!

Der englische Minister Thomas, für de» kürzlich ein „Rekordanzug" in 3 Stunden
20 Minuten, vom Wollschaf bis zum fertigen Stück, hergestellt wurde, hat jetzt auch einen
„Rekordhut" bekommen, der in l Stunde 17 Minuten und 27 Sekunden angesertigt wurde.
Nun aber läßt der Ruhm der Wollweber und Schneider wie auch der Lutmacher den
Schustern keine Ruhe: der Minister soll auch ein Paar „Rekvrdstiefel" erhalten.

Sonst bekleidet der Mann das Amt, hier aber scheint das Amt dazu da zu sein, den
Mann zu bekleiden. —on.

Der Baumeister

Wronker stößt lim Strande auf de» Architekten Straube. „Nanu, Sie
auch hier? Sie haben doch so gestöhnt, daß Sie dieses Jahr gar keine Lust
hatten, zu verreisen."

„Lab' mich anders besonnen. Tut mir auch uicht leid — - hier Hab'
ich doch endlich wieder was zu tun gekriegt."

„Was? Sie haben hier Aufträge bekommen?"

„Jawohl — ich Hab' schon drei Strandburgen für Bekannte baue» müssen."

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