Preisaufgabe: Preise 200.- Mark
Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit KM 60.—, zweite
mit KN 30.— und dritte mit UM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je UM 3.—
an weitere 30 Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
einverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.
Preisaufgabe Nr. 266: „Der verlorene Sohn"
Der Bäckermeister Gottlieb Mumpel in Mieshagen hat ein
blühendes Geschäft: halb Mieshagen läßt sich von ihm die Frühstücks-
semmeln schicken, sein „Gesundheitsbrot" ist in der ganzen Gegend
berühmt, und immer zum Sonntag muß er zentnerweise Kaffeekuchen
backen. Ja, das füllt die Kasse bei Gottlieb Mumpel, aber besonders
glücklich ist er dabei doch nicht. Denn für wen soll er Geld anhäufen?
Für die entfernten Verwandten? Pah, die können ihm den Puckel
Hinunterrutschen. Er hat niemand in der Welt, der ihm nahestände.
Seit drei Jahren ist er Witwer, und sein einziges Kind, ein Sohn
-ja, lebt der Junge überhaupt noch? And wenn er lebt-
wo steckt er? In welchem Erdteil treibt er sich herum? Wird er
jemals wiederkehren?
Seit 19 Jahren ist Gottlieb Mumpels Einziger, der Emil, ver-
schwunden. Zehn Jahre war er damals alt, aber schon ein verwegener
Bengel. Da kam ein kleiner Zirkus nach Mieshagen, und Emil ent-
brannte in Begeisterung für die zirzensischen Künste. Als aber der
Zirkus sein Zelt abgebrochen hatte und weiter gezogen war-
ja, da war auch Emil Mumpel verschwunden. Die Nachforschungen
der Polizei wurden dann bald durch den Ausbruch des Krieges, der
andere Arbeiten brachte, erschwert und schliefen schließlich ein. Man
hörte nichts mehr von Emil Mumpel.-
Aber jetzt-Mieshagen hat eine Sensation, und der Bäcker-
meister Gottlieb Mumpel ist in die schrecklichste Aufregung gestürzt.
Vor zwei Tagen war es. Mumpel wollte gerade seinen Laden
schließen, da trat ein fremder Mann ein, der so aussah, daß der
Bäckermeister zuerst an die Sicherheit seiner Ladenkaffe und natürlich
auch seiner Person denken zu müssen glaubte. Aber dieser gefährlich
scheinende Kerl lächelte dann schüchtern, streckte die Rechte aus und
sprach: „Guten Tag, Vater! Da bin ich wieder!"
Emil Mumpel war wieder in der Leimat und im Vaterhause!
Wenigstens behauptete das der fremde Mann, der dann auch tolle
Geschichten erzählte, wo überall in der Welt in den langen Jahren
er herumgezogen wäre. Aber konnte man ihm glauben, durfte man
ihm trauen? Gottlieb Mumpel spürte dem Fremdling gegenüber
nichts von der Stimme des Lerzens, vielmehr wurde das keine Aus-
kunft gebende Lerz von Qualen des Zweifels zernagt. Wenn der
angebliche Sohn nun ein Betrüger war? Es wäre ja nicht das erste
Mal, daß solch ein heimgekehrter Verschollener nur schwindelte. Das
blühende Geschäft konnte wohl einen Gauner locken, der zufällig von
Emil Mumpels Verschwinden vor 19 Jahren erfahren hatte. Ja,
wenn die Mutter noch da gewesen wäre! Die hätte vielleicht
eher prüfen können, ob in dem struppig umbarteten Antlitz des
Fremden doch noch die Züge des Knaben von einst zu erkennen
waren.
Gottlieb Mumpel war in großer Rot. Aber Not bricht Eisen
und verhilft schließlich auch zu einem Einfall. Mumpel^ah die Mög-
lichkeit einer entscheidenden Probe: eine Frage wollte er dem
Fremden vorlegen, die er richtig nur würde beantworten können,
wenn er wirklich der heimgekehrte Emil wäre. And also fragte
Gottlieb Mumpel:-
Ja, wie lautet nun die Frage? And wie dann die Antwort?
Aeberlegen Sie einmal, vielleicht finden Sie etwas Lustiges; ob der
Fremde ein Gauner oder wirklich der Emil sein soll, das bleibt
Ihnen dabei überlassen.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 18. Januar 1934 an: Schriftleitung der Fliegenden Blätter
(Preisausgabe), München 27, Möhlstraße 34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" tragen. — Werden Lösungen
mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden.
Entscheidung in Nummer 4620.
Eine reizende Neuerscheinung,
Nr. 263
Gertrud Caspars, „Die Himmelstreppe". Ein
Adventskalender 26,5 cm breit, 38 cm hoch.
Ausgestanzt. Zum Aufhängen. Mit 24 Tütchen
zum Aufklappen. (Auch als Fensterbild oder Kasten-
leuchtbild verwendbar.) 2n feinstem Mehrfarben-
druck. Gewicht 110 g Rm. — .90
Ein schöner Adventskalender! Er ist mit 24 Türen zum Auf-
klappen versehen. Dahinter befindet sich ein feinsinniger Bilder-
schmuck, der zur Vertiefung und Verinnerlichung des Weih-
nachtsgedankens beiträgt. „Die Himmelstreppe" kann auch
Nr. 263 Dle HlmmelStreppe Rm. —.90
die großen Anklang finden wird!
Nr. 263
als Fensterbild oder Kastenleuchtbild Verwendung finden.
Durch Beleuchten von hinten wird ein feiner Lichteffekt erzielt.
Die Englein werden dann in leuchtend bunten Farben sicht-
bar, da sich die Bilder auf durchsichtigem Papier befinden.
Der Adventskalender ist prächtig ausgestattet und bleibt Jahr
für Jahr gebrauchsfertig. Vielleicht das Schönste, was Gertrud
Caspar! geschaffen hat. Die Kinder werden sich darüber freuen.
Prospekt über Adventskalender gerne kostenlos
vom Verlag
I. F. Schreiber, Eßlingen a. N.
(und München 27)
Lei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit KM 60.—, zweite
mit KN 30.— und dritte mit UM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je UM 3.—
an weitere 30 Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
einverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.
Preisaufgabe Nr. 266: „Der verlorene Sohn"
Der Bäckermeister Gottlieb Mumpel in Mieshagen hat ein
blühendes Geschäft: halb Mieshagen läßt sich von ihm die Frühstücks-
semmeln schicken, sein „Gesundheitsbrot" ist in der ganzen Gegend
berühmt, und immer zum Sonntag muß er zentnerweise Kaffeekuchen
backen. Ja, das füllt die Kasse bei Gottlieb Mumpel, aber besonders
glücklich ist er dabei doch nicht. Denn für wen soll er Geld anhäufen?
Für die entfernten Verwandten? Pah, die können ihm den Puckel
Hinunterrutschen. Er hat niemand in der Welt, der ihm nahestände.
Seit drei Jahren ist er Witwer, und sein einziges Kind, ein Sohn
-ja, lebt der Junge überhaupt noch? And wenn er lebt-
wo steckt er? In welchem Erdteil treibt er sich herum? Wird er
jemals wiederkehren?
Seit 19 Jahren ist Gottlieb Mumpels Einziger, der Emil, ver-
schwunden. Zehn Jahre war er damals alt, aber schon ein verwegener
Bengel. Da kam ein kleiner Zirkus nach Mieshagen, und Emil ent-
brannte in Begeisterung für die zirzensischen Künste. Als aber der
Zirkus sein Zelt abgebrochen hatte und weiter gezogen war-
ja, da war auch Emil Mumpel verschwunden. Die Nachforschungen
der Polizei wurden dann bald durch den Ausbruch des Krieges, der
andere Arbeiten brachte, erschwert und schliefen schließlich ein. Man
hörte nichts mehr von Emil Mumpel.-
Aber jetzt-Mieshagen hat eine Sensation, und der Bäcker-
meister Gottlieb Mumpel ist in die schrecklichste Aufregung gestürzt.
Vor zwei Tagen war es. Mumpel wollte gerade seinen Laden
schließen, da trat ein fremder Mann ein, der so aussah, daß der
Bäckermeister zuerst an die Sicherheit seiner Ladenkaffe und natürlich
auch seiner Person denken zu müssen glaubte. Aber dieser gefährlich
scheinende Kerl lächelte dann schüchtern, streckte die Rechte aus und
sprach: „Guten Tag, Vater! Da bin ich wieder!"
Emil Mumpel war wieder in der Leimat und im Vaterhause!
Wenigstens behauptete das der fremde Mann, der dann auch tolle
Geschichten erzählte, wo überall in der Welt in den langen Jahren
er herumgezogen wäre. Aber konnte man ihm glauben, durfte man
ihm trauen? Gottlieb Mumpel spürte dem Fremdling gegenüber
nichts von der Stimme des Lerzens, vielmehr wurde das keine Aus-
kunft gebende Lerz von Qualen des Zweifels zernagt. Wenn der
angebliche Sohn nun ein Betrüger war? Es wäre ja nicht das erste
Mal, daß solch ein heimgekehrter Verschollener nur schwindelte. Das
blühende Geschäft konnte wohl einen Gauner locken, der zufällig von
Emil Mumpels Verschwinden vor 19 Jahren erfahren hatte. Ja,
wenn die Mutter noch da gewesen wäre! Die hätte vielleicht
eher prüfen können, ob in dem struppig umbarteten Antlitz des
Fremden doch noch die Züge des Knaben von einst zu erkennen
waren.
Gottlieb Mumpel war in großer Rot. Aber Not bricht Eisen
und verhilft schließlich auch zu einem Einfall. Mumpel^ah die Mög-
lichkeit einer entscheidenden Probe: eine Frage wollte er dem
Fremden vorlegen, die er richtig nur würde beantworten können,
wenn er wirklich der heimgekehrte Emil wäre. And also fragte
Gottlieb Mumpel:-
Ja, wie lautet nun die Frage? And wie dann die Antwort?
Aeberlegen Sie einmal, vielleicht finden Sie etwas Lustiges; ob der
Fremde ein Gauner oder wirklich der Emil sein soll, das bleibt
Ihnen dabei überlassen.
Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 18. Januar 1934 an: Schriftleitung der Fliegenden Blätter
(Preisausgabe), München 27, Möhlstraße 34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" tragen. — Werden Lösungen
mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden.
Entscheidung in Nummer 4620.
Eine reizende Neuerscheinung,
Nr. 263
Gertrud Caspars, „Die Himmelstreppe". Ein
Adventskalender 26,5 cm breit, 38 cm hoch.
Ausgestanzt. Zum Aufhängen. Mit 24 Tütchen
zum Aufklappen. (Auch als Fensterbild oder Kasten-
leuchtbild verwendbar.) 2n feinstem Mehrfarben-
druck. Gewicht 110 g Rm. — .90
Ein schöner Adventskalender! Er ist mit 24 Türen zum Auf-
klappen versehen. Dahinter befindet sich ein feinsinniger Bilder-
schmuck, der zur Vertiefung und Verinnerlichung des Weih-
nachtsgedankens beiträgt. „Die Himmelstreppe" kann auch
Nr. 263 Dle HlmmelStreppe Rm. —.90
die großen Anklang finden wird!
Nr. 263
als Fensterbild oder Kastenleuchtbild Verwendung finden.
Durch Beleuchten von hinten wird ein feiner Lichteffekt erzielt.
Die Englein werden dann in leuchtend bunten Farben sicht-
bar, da sich die Bilder auf durchsichtigem Papier befinden.
Der Adventskalender ist prächtig ausgestattet und bleibt Jahr
für Jahr gebrauchsfertig. Vielleicht das Schönste, was Gertrud
Caspar! geschaffen hat. Die Kinder werden sich darüber freuen.
Prospekt über Adventskalender gerne kostenlos
vom Verlag
I. F. Schreiber, Eßlingen a. N.
(und München 27)
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