Völkerwanderungen
Zeichnung von G. Croissant
Die Cimbern und —- -ihre Nachfahren
Gesteigert
Seil Jahr und Tag bemüht sich der Grundstücksagent Plinius,
seiner Sorge anvertrautes Landhaus an den DAann zu bringen.
^der an die Frau oder das Fräulein-
das wird ihm ganz egal sein, wenn er den
Lasten nur endlich los wird und seine Pro-
vision kriegt.
Wieder einmal blinkt ein Loffnungs-
itrahl: eine ältere Dame wünscht ein der-
artiges Objekt zu erstehen. Plinius macht
sich auf den Weg zu ihr und nimmt als
Beistand Dobermann mit. den er als einen
üerade dieses Falles überaus kundigen
sachverständigen vorstellen will. Dober-
mann soll helfen, zu locken und zu preisen.
"^ie müssen nicht nur alles bekräftigen.
Mas ich sage," erklärt ihm Plinius, „Sie
Müssen es auch noch tüchckg steigern. Immer
^ach ein bißchen mehr Dampf machen! Das
Merden Sie doch wohl können, nicht wahr?" —
"Kleinigkeit!" sagt Dobermann.-
„Ich habe also was für Sie. gnädige
^rau," beginnt Plinius. „Eine Prachtvilla."
„Villa? Ein Palast!" steigert Dober-
mann.
Man»
„Fabelhaft billig!" preist Plinius.
„Gradezu geschenkt!" kommt Dober-
nach.
^ „In der gesundesten Gegend!" lobt
^ünius. „Drei Minuten vom Walde."
„Pah. drei Minuten?" schreit Dober-
^anrt- „Dreißig Minuten, mindestens
^ihig Minuten!"
Heut' morgen habe ich die Zeit verschlafen.
Weil mich so schlimme Traumgesichter trafen.
Denn als ich dieses Hab' im Traum gesehn,
Da blieb vor Schreck sogar mein Wecker stehn.
Das Pflaster
„Du sollst in Freundeskreisen gesagt haben, deine Leirat mit
mir fei eine Dummheit gewesen?"
..Trost' dich, diese Dummheit würde
ich jederzeit von neuem begehen!"
Bescheidene Anfrage
„Was für ein Datum haben wir heute?"
„Ick weiß es nicht."
„Auch nicht ungefähr?"
Llnter Freundinnen
„Erna, dein Verlobter erinnert mich
an den vorigen Sommer."
„Aber wieso, liebe Freundin?"
„Ja. der war auch so lang und dürr."
Geistesgegenwart
„Der Kleine am Nebentisch hat 'n Ge-
sicht wie 'n Affe!"
„Was würden Sie sagen, wenn Sie
wüßten, daß der Junge mein Sohn ist?"
„Welche Anähnlichkeit I"
Die beiden Bräute
„Dein Bräutigam heiratet dich doch
nur, weil du die reiche Erbtante hast! Der
meinige heiratet mich um meiner selbst
willen!"
„So? Last du selbst Vermögen?"
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Zeichnung von G. Croissant
Die Cimbern und —- -ihre Nachfahren
Gesteigert
Seil Jahr und Tag bemüht sich der Grundstücksagent Plinius,
seiner Sorge anvertrautes Landhaus an den DAann zu bringen.
^der an die Frau oder das Fräulein-
das wird ihm ganz egal sein, wenn er den
Lasten nur endlich los wird und seine Pro-
vision kriegt.
Wieder einmal blinkt ein Loffnungs-
itrahl: eine ältere Dame wünscht ein der-
artiges Objekt zu erstehen. Plinius macht
sich auf den Weg zu ihr und nimmt als
Beistand Dobermann mit. den er als einen
üerade dieses Falles überaus kundigen
sachverständigen vorstellen will. Dober-
mann soll helfen, zu locken und zu preisen.
"^ie müssen nicht nur alles bekräftigen.
Mas ich sage," erklärt ihm Plinius, „Sie
Müssen es auch noch tüchckg steigern. Immer
^ach ein bißchen mehr Dampf machen! Das
Merden Sie doch wohl können, nicht wahr?" —
"Kleinigkeit!" sagt Dobermann.-
„Ich habe also was für Sie. gnädige
^rau," beginnt Plinius. „Eine Prachtvilla."
„Villa? Ein Palast!" steigert Dober-
mann.
Man»
„Fabelhaft billig!" preist Plinius.
„Gradezu geschenkt!" kommt Dober-
nach.
^ „In der gesundesten Gegend!" lobt
^ünius. „Drei Minuten vom Walde."
„Pah. drei Minuten?" schreit Dober-
^anrt- „Dreißig Minuten, mindestens
^ihig Minuten!"
Heut' morgen habe ich die Zeit verschlafen.
Weil mich so schlimme Traumgesichter trafen.
Denn als ich dieses Hab' im Traum gesehn,
Da blieb vor Schreck sogar mein Wecker stehn.
Das Pflaster
„Du sollst in Freundeskreisen gesagt haben, deine Leirat mit
mir fei eine Dummheit gewesen?"
..Trost' dich, diese Dummheit würde
ich jederzeit von neuem begehen!"
Bescheidene Anfrage
„Was für ein Datum haben wir heute?"
„Ick weiß es nicht."
„Auch nicht ungefähr?"
Llnter Freundinnen
„Erna, dein Verlobter erinnert mich
an den vorigen Sommer."
„Aber wieso, liebe Freundin?"
„Ja. der war auch so lang und dürr."
Geistesgegenwart
„Der Kleine am Nebentisch hat 'n Ge-
sicht wie 'n Affe!"
„Was würden Sie sagen, wenn Sie
wüßten, daß der Junge mein Sohn ist?"
„Welche Anähnlichkeit I"
Die beiden Bräute
„Dein Bräutigam heiratet dich doch
nur, weil du die reiche Erbtante hast! Der
meinige heiratet mich um meiner selbst
willen!"
„So? Last du selbst Vermögen?"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Völkerwanderungen"
"Albdrücken"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)