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Zeichnungen non 3. Mauder

Fürsorgliche Maßnahme

„Lilfe I Lilfe!" schreit jemand,
der sich, im Schwimmen vielleicht
nicht ganz sicher, zu weit in den
See hinausgewagt zu haben
scheint. „Lilfe! Lilse!"

„Lallo, Lerr Bademeister!

Nach Jahren kam er mit seinem Eheweibe wieder einmal in
die kleine Stadt, wo er sie kennen gelernt und wo sich der ersten
Liebe goldne Zeit abgespielt hatte. Zn Erinnerungen verloren,
durchstreifte er die Gegend nach
Stätten des Glücks.

Die Bank im Stadtpark war
entfernt und durch ein nüchternes
Machwerk eines Verschönerungs-
vereins mit einer entsprechenden
Emailtafel daran ersetzt. Die
kleine Konditorei hatte sich zu
einer häßlichen Bar mit fremden
Menschen darin ausgewachsen.
Das Stadtwäldchen, in dem er
sie gefragt hatte, ob sie die Seine
werden wolle, war zum größten
Teil von der Eisenbahn aufge-
fressen worden. Aber halt! Mit-
ten drin mußte ja die Buche
stehen, in der sie ihre Namen
einqeqraben hatten. KARL —
MELITTA.

Er suchte. Wirklich fand er
den Baum. Aber der hatte sich
ausgedehnt, und die Wunde war
verwachsen.

Da stand nur noch: KA . .
MEL ....

Rettungskahn! Dort draußen ertrinkt einer!" gibt am Seeufer ein
Sommerfrischler den Äilferuf seinerseits weiter.

„Liegt aber a wirklich a ernstliche Lebensgefahr vor?" ruft der

Bademeister zurück.

„Das sehn Sie doch!" schreit
der Sommerfrischler empört und
weist auf den See hinaus und
rennt auf den Bademeister zu.
„Wo ist der Rettungskahn?"

„Franzl," befiehlt nunmehr
der Bademeister einem Buben,
„jetzt lauf nur gschwind ins Rat-
haus und hol an Schlüssel!" And
dem hilfsbereiten Sommergast
teilt er aufklärend mit: „Der
Schlüssel zum Rettungskahn" —
der ist mittelst Kette und Schloß
an einem Pfahl verankert —
„liegt nämlich aufm Rathaus, und
der Rettungskahn selber darf
laut Gemeindebeschluß nur bei
ernster Lebensgefahr benutzt wern.
Weil i nämlich scho a paarmal
nur zur Gaudi in See naus-
gsprengt und draußen nacher
recht ausglacht worn bin, hat
kürzlich die Gemeinde diese für-
sorgliche Maßnahme beschlossen."

Zustimmung

„Alice hat's mit dem Kehl-
kopf zu tun und darf vier Wochen
nicht singen! Aber die Krankheit
ist gutartig!"

„Da steht in der Karte ein unerwarteter Besuch in der Abend- „Wenn sie vier Wochen nicht

stunde, da bin ich neugierig. Wer könnte das nur sein?" singen darf, freilich!"

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Was, Froillein, nur für Dauerläufer?" "Da steht in der Karte ein unerwarteter Besuch in der Abendstunde"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Wawra-Wiron, Josef
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 180.1934, Nr. 4624, S. 175

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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