Der Herbst
Ergebnis der Preisaufgabe 282 (Nr. 4641)
„Kleine Verse für Ansichtskarten"
Diese Ausgabe fiel mitten in die som-
merliche Reisezeit, und darum verlangte
sie etwas, worum ohnehin viele Leute sich
aus einer Reise bemühen: kleine Verse
für Ansichtskarten. Fast die Mehrzahl
der Einsendungen läßt uns vermuten, daß
auch tatsächlich Verse geschmiedet wurden,
die neben der Bewerbung um einen Preis
zu Grüßen an mehr oder weniger liebe
Verwandte und Bekannte benutzt worden
sind, und so hat denn unsere Ausgabe auch
einen Aufschwung dieser dilettantischen
Kleinpoesie bedeutet, was sicherlich die
Freude mancher Ansichtskartenempfänger
erhöht hat. Allerdings hat es auch nicht
an gereimten Bosheiten gefehlt, und
manches Kriegsbeil verwandtschaftlichen
Streitens ist wieder ausgegraben worden.
Im allgemeinen aber haben — das sei
mit Genugtuung festgestellt — Liebe und
Freundschaft überwogen.
Von der Erlaubnis, auch ganz kunst-
lose Verse zu liefern, ist reichlich Gebrauch
gemacht worden. Das macht nichts; wir
wollen ja keine Lehrkurse für Prosodie
und Metrik veranstalten. Aber allzusehr
gegen Vers- und Reimgesetze Ver-
stoßendes mußten wir doch gleich aus-
scheiden, wenn noch dazu die spaßhafte
Absicht fehlte. So z. B. den Artur, der
seinen Namen gewaltsam auf der Endsilbe
betont, weil er aus „Wald und Flur"
reimen will, die auf einen „Fritze" ge-
reimte Zugspitze oder den „fern von ihr"
sich sehnenden „Emir", bei dem ohnehin
dieser usurpierte orientalische Machthaber-
Meinen Sie das nicht auch?
In der kleinen englischen Stadt Äock-
ley in Essex wurde alljährlich im Juli ein
Schönheitswettbewerb für Kinder ver-
anstaltet, zu dem aus ganz England Kin-
der geschickt wurden. In diesem Jahre aber
hat man den Wettbewerb immer wieder
hinausgeschoben und endlich ganz abge-
sagt; die Preisrichter erklärten, nicht mehr
ihres Amtes walten zu können, weil sie
bisher noch jedesmal von enttäuschten
Müttern angegriffen worden seien.
Ja, wenn es um die Schönheit ihrer
titel sehr unbegründet scheint. And andere
Einsender haben es sich doch gar zu
leicht gemacht, wie der öfters vertretene
Julius, der flüchtig „Gruß und Kuß"
sendet, der Paul, der in den Ferien
„dick und faul" wird, der aus Berlin
grüßende Fridolin usw.
Den ersten Preis von 60 — Mark er-
hielt dieser, gleich zwei Reime auf Namen
bringende Kartengruß:
Entzückend ist es hier in Pisa!
Des Turmes Schiefe ist unfaßbar —
Da denk' ich deiner, Tante Lisa!
Es grüßt dein treuer Neffe Kaspar.
Einsender: Äeinrich Marx,
Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 96.
Zweiter Preis von 30.— Mark:
Gumpolskirchner Rathauswein
Schlürf' ich mit Behagen ein;
Wenn ich drum auch stark nach Wein riech'.
Bleib ich doch dein treuer Äeinrich.
Einsenderin: Lilda Schlögelmann,
Wien VI, Gumpendorfer Straße 22.
Dritter Preis von 20.— Mark:
Drei Maß für die Seele,
Für den Leib eine Laxe!
So erholt sich. Adele,
In München dein Maxe.
Einsender: Dr. Lerbert Färber,
Frankfurt a. M., Georg Speyerstraße 5.
Außerdem sind 30 Trostpreise in
Büchern im Werte von je 3 Mark ver-
schickt worden.
Kinder geht, können sich Mütter sehr
häßlich zeigen.
Auf Anordnung der Pariser Gewerbe-
polizei hat die große Parfümfabrik Ber-
theau ihre Arbeiterinnen mit Gasmasken
versehen müssen; durch den dauernden
starken Parfümgeruch waren bereits viele
Arbeiterinnen erkrankt.
Das ist zu verstehen. Wir haben schon
manchmal bei der Wirkung eines starken
Parfüms den Wunsch nach einer Gas-
maske gehabt.
versuchten die „Silphoscalin"-Behandlg. Sanatorien, Heilstätten,
Professoren und prakt. Aerzte äußerten sich anerkennend. Laien
schrieben von Gewichtszunahmen bis zu 36 Pfund, ferner daß
Fieber, Nachtschweiß, Appetitlosigkeit, Husten u. Auswurf schwan-
den. Lebenswichtige Stoffe, wie Kalk und Kieselsäure, fördern
bekanntlich auch die Abkapselung tuberkulöser Herde. Beide Mittel
sind in erprobter Art und Menge im Silphoscalin enthalten, so-
daß die Hoffnung vieler Lungenkranker, Bronchitiker, Asthmatiker
durch das von Aerzten verordnete Silphoscalin erfüllt werden kann.
(Comp.: Calc. glyc. ph., Silicium, Stront., Lith., Carbo med.,
Ol. erucae, sacch, lact.) Glas mit 80 Tabl. NM. 2.70 in allen
Apotheken, wo nicht, dann Rosen-Apotheke, München. Ver-
langen Sie von der Herstellerfirma Carl Bühler, Konstanz, kosten-
los und unverbindlich Zusendung der interessanten, illustrierten
Aufklärungsschrift All04 von Dr. Vogel.
i Gut geschlafen, gut gelaunt.
j Das macht tatenfrohe Menschen. Alle Störgeister
I des Lärms werden durch die ins Ohr gesteckten
OHROPAX-Geräuschschützer gebannt,
i 12 formbare Kugeln für nur RM 1.90 überall er-
j hältlich. Gleich versucht, ist sofortiger Nutzen.
I All. Herst.: Max Negwer, Apotheker, Potsdam 83
Scherzkarten gratis
Verlangen Sie Mustersendung.
J. Reinmann, Hamburg 36, Schließfach 119.
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Keine
Beseitigt mit
oatent. Apparat
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P. Wenzel, Berlin SW 48
Erschöpfte
Nerven
Wenn Ihre Nerven keine Spannkraft mehr besitzen, Sie über
allgemeine Erschöpfung, Unruhe, Müdigkeit, Kopfschmerzen,
Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Arbeitsunlust und Konzentrations-
unfähigkeit klagen, so ist es höchste Zeit, etwas für Ihre Nerven
zu tun. Lassen Sie diese Nervenaushungerung nicht weiter um
sich greifen, bedenken Sie, daß Ihr Wohlbefinden vom jeweiligen
Zustand Ihrer Nerven abhängig ist!
„Drei-Nerv“ ist ein neuer biologischer Nervenaufbaustoff; er
enthält als Hauptbestandteile Organ-Lipoide, Phosphatide, Cerebro-
side, Sulfatide. Es sind die natürlichen Bausteine der Nervenzellen.
Zahlreiche Versuchsergebnisse in verschiedenen
Universitäts-Instituten sowie die Arbeiten bekann-
ter Forscher beweisen, daß Lipoide (Phosphatide)
die verbrauchte Nervensubstanz alsbald ergänzen
und erneuern. ,,Drei-Nerv“ ist also die Energiequelle zum
Aufbau geschwächter Organfunktionen und überanstrengterNerveh.
Durch ein besonderes Herstellungsverfahren (Hohes Vakuum, auf
kaltem Wege, Strahlenfilter) bleiben die Wirkstoffe im Präparat
,,Drei-Nerv“ ganz erhalten. Es enthält weder chemische noch
vegetabilische Reizstoffe.
,,Drei-Nerv“ wird in praktischen Würfel-Portionen hergestellt,
die überaus schmackhaft sind.
6-Tage-Packung RAA 2.45
18-Tage-Packung RM 6,80
Zu haben
In
Apotheke
und
Drogerien
Gratis-
gutschein.
An die Prof. Dr. med. Muchsche Präparate
A.-G., Berlin-Pankow 162. Senden Sie mir
Geschmacksproben und Literatur kostenlos
Anzeigen-Annahme: Verlag „Inliegende Blätter“, München 27, Möhlstr. 34 und alle Annoncen-Bxpeditionen.
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Ergebnis der Preisaufgabe 282 (Nr. 4641)
„Kleine Verse für Ansichtskarten"
Diese Ausgabe fiel mitten in die som-
merliche Reisezeit, und darum verlangte
sie etwas, worum ohnehin viele Leute sich
aus einer Reise bemühen: kleine Verse
für Ansichtskarten. Fast die Mehrzahl
der Einsendungen läßt uns vermuten, daß
auch tatsächlich Verse geschmiedet wurden,
die neben der Bewerbung um einen Preis
zu Grüßen an mehr oder weniger liebe
Verwandte und Bekannte benutzt worden
sind, und so hat denn unsere Ausgabe auch
einen Aufschwung dieser dilettantischen
Kleinpoesie bedeutet, was sicherlich die
Freude mancher Ansichtskartenempfänger
erhöht hat. Allerdings hat es auch nicht
an gereimten Bosheiten gefehlt, und
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Streitens ist wieder ausgegraben worden.
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gegen Vers- und Reimgesetze Ver-
stoßendes mußten wir doch gleich aus-
scheiden, wenn noch dazu die spaßhafte
Absicht fehlte. So z. B. den Artur, der
seinen Namen gewaltsam auf der Endsilbe
betont, weil er aus „Wald und Flur"
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reimte Zugspitze oder den „fern von ihr"
sich sehnenden „Emir", bei dem ohnehin
dieser usurpierte orientalische Machthaber-
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In der kleinen englischen Stadt Äock-
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der geschickt wurden. In diesem Jahre aber
hat man den Wettbewerb immer wieder
hinausgeschoben und endlich ganz abge-
sagt; die Preisrichter erklärten, nicht mehr
ihres Amtes walten zu können, weil sie
bisher noch jedesmal von enttäuschten
Müttern angegriffen worden seien.
Ja, wenn es um die Schönheit ihrer
titel sehr unbegründet scheint. And andere
Einsender haben es sich doch gar zu
leicht gemacht, wie der öfters vertretene
Julius, der flüchtig „Gruß und Kuß"
sendet, der Paul, der in den Ferien
„dick und faul" wird, der aus Berlin
grüßende Fridolin usw.
Den ersten Preis von 60 — Mark er-
hielt dieser, gleich zwei Reime auf Namen
bringende Kartengruß:
Entzückend ist es hier in Pisa!
Des Turmes Schiefe ist unfaßbar —
Da denk' ich deiner, Tante Lisa!
Es grüßt dein treuer Neffe Kaspar.
Einsender: Äeinrich Marx,
Berlin-Charlottenburg, Kaiserdamm 96.
Zweiter Preis von 30.— Mark:
Gumpolskirchner Rathauswein
Schlürf' ich mit Behagen ein;
Wenn ich drum auch stark nach Wein riech'.
Bleib ich doch dein treuer Äeinrich.
Einsenderin: Lilda Schlögelmann,
Wien VI, Gumpendorfer Straße 22.
Dritter Preis von 20.— Mark:
Drei Maß für die Seele,
Für den Leib eine Laxe!
So erholt sich. Adele,
In München dein Maxe.
Einsender: Dr. Lerbert Färber,
Frankfurt a. M., Georg Speyerstraße 5.
Außerdem sind 30 Trostpreise in
Büchern im Werte von je 3 Mark ver-
schickt worden.
Kinder geht, können sich Mütter sehr
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theau ihre Arbeiterinnen mit Gasmasken
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Arbeiterinnen erkrankt.
Das ist zu verstehen. Wir haben schon
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Parfüms den Wunsch nach einer Gas-
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Professoren und prakt. Aerzte äußerten sich anerkennend. Laien
schrieben von Gewichtszunahmen bis zu 36 Pfund, ferner daß
Fieber, Nachtschweiß, Appetitlosigkeit, Husten u. Auswurf schwan-
den. Lebenswichtige Stoffe, wie Kalk und Kieselsäure, fördern
bekanntlich auch die Abkapselung tuberkulöser Herde. Beide Mittel
sind in erprobter Art und Menge im Silphoscalin enthalten, so-
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Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Arbeitsunlust und Konzentrations-
unfähigkeit klagen, so ist es höchste Zeit, etwas für Ihre Nerven
zu tun. Lassen Sie diese Nervenaushungerung nicht weiter um
sich greifen, bedenken Sie, daß Ihr Wohlbefinden vom jeweiligen
Zustand Ihrer Nerven abhängig ist!
„Drei-Nerv“ ist ein neuer biologischer Nervenaufbaustoff; er
enthält als Hauptbestandteile Organ-Lipoide, Phosphatide, Cerebro-
side, Sulfatide. Es sind die natürlichen Bausteine der Nervenzellen.
Zahlreiche Versuchsergebnisse in verschiedenen
Universitäts-Instituten sowie die Arbeiten bekann-
ter Forscher beweisen, daß Lipoide (Phosphatide)
die verbrauchte Nervensubstanz alsbald ergänzen
und erneuern. ,,Drei-Nerv“ ist also die Energiequelle zum
Aufbau geschwächter Organfunktionen und überanstrengterNerveh.
Durch ein besonderes Herstellungsverfahren (Hohes Vakuum, auf
kaltem Wege, Strahlenfilter) bleiben die Wirkstoffe im Präparat
,,Drei-Nerv“ ganz erhalten. Es enthält weder chemische noch
vegetabilische Reizstoffe.
,,Drei-Nerv“ wird in praktischen Würfel-Portionen hergestellt,
die überaus schmackhaft sind.
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199
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Herbst"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1934
Entstehungsdatum (normiert)
1929 - 1939
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 181.1934, Nr. 4652, S. 199
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg