Die Probefahrt
Der Fremde nickte:
„Ja, mein Lerr, wenn Sie einen Wagen kaufen, dann nur
einen Pelikan! Lasse» Sie sich von einem alten Autofahrer raten."
Der unschlüssige Lerr ließ sich raten.
Zwei Stunden später Unterzeichnete er den Kaufvertrag.
Der Werkingenieur legte den Kaufvertrag zu den übrigen.
„Vergessen Sie nicht," sagte er zu der Sekretärin, „der Werk-
statt Krummhübel in Litzenbichel die zehn Mark für die Aus-
kunft zu schicken und die übliche Provision dem Konto Marianne
Prells, unserer Dame auf der Landstraße, zu überweisen."
Die Sekretärin fragte: „And unserem Ingenieur mit der
amerikanischen Luxuslimusine, der die Panne markiert?"
Der Werkingenieur lächelte:
„Der bekommt diesmal nichts. Denn der Amerikaner, den
wir mit der Panne fanden, war diesmal wirklich echt, so daß
wir unseren Lerrn gar nicht aufsuchen mußten."
Ping.Pong
In Paris hat sich eine Kampsliga gegen den Frack gebildet.
Eie bezeichnet den Frack als altmodisch, ungesund und geschmacklos.
Dieser Kampfliga gegen den Frack steht in Genf die Frack-
liga gegen den Kamps gegenüber.
Ein Sprachreiniger schlägt neue Verdeutschungen vor. Das
Ragout möchte er „Äacklich" nennen, der Ingenieur wird zum
„Technald," der Prokurist zum „Fugrich", weil die Prokura „Fug-
nis" ist. Die Tragödie soll „Klagsal" heißen.
Auf jeden Fall ist der „Erfinder" das Gegenteil von einem
Prokuristen, nämlich ein Ansugrich. Wir weisen diesen Bold
hiermit nicht energisch, aber krastend zurück. Diese Neubildungen
sind Schamsale (Blamagen) für die deutsche Sprache.
In Nizza lebt eine Amerikanerin, Miß Iarvis, die ein großes
Vermögen besitzt. Sie war in den letzten Jahren auf allen besseren
amerikanischen Reklameplakaten lächelnd zu sehen, als typische
Vertreterin der schönen Amerikanerin.
Die kann lachen!
Bei einem Londoner Rennen zeigte sich Lady Lavinia Dundas
in einem blauen Kleid. Dazu hatte sie sich die Augenlider in
derselben Farbe gefärbt. Sie erklärte, sie wolle eine neue Mode
starten, bei der die Farbe der Lider jeweils mit dem Kleid
übereinstimme.
Wir möchten mit Lady Lavinia einmal ungeschminkt reden
können!
Kürzlich fuhr der Zirkus Schumann von Amerika nach Eng-
land. Als schon alles ausgeladen war, stellte sich heraus, daß
auch ein Flohzirkus dazugehörte, und nun verlangte die englische
Reederei die Zahlung von Passagegebühr für die Flöhe, die als dres-
sierte Künstler zahlungspflichtig gewesen wären.
Die Direktion des Zirkus will nun nachträglich volle Verpflegung
für die „Künstler" in Anspruch nehmen.
Man hat ausgerechnet, daß das gesamte kanadische Schienennetz
infolge der Ausdehnung durch die Wärme im Sommer erheblich länger
ist als im Winter.
Reisende sollen sich dadurch nicht abschrecken lassen! Die Fahrpreise
sind deswegen nicht teurer.
*
In Frankreich ist ein Wettbewerb für die besten Wolkenaufnahmen
veranstaltet worden. Es liefen tausende und abertausende von ausge-
zeichneten Bildern ein, so daß die Jury wohl nie zu einem Spruch
kommen wird.
Vermutlich hat es sich um Ausnahmen von politischen Wolken gehandelt.
Die Filmleute zerbrechen sich die Köpfe darüber, ob man die bisher
immer gleiche Länge der Spielfilme von ca. 2400 Meter nicht verkürzen
soll, und ob dem Publikum nicht mit zwei Kurzfilmen mehr gedient sei
als mit einem Langfilm.
Kurz oder lang, das ist nicht so wichtig meine Äerren! Die Äaupt-
sache ist Kurz- oder Langweile!
„Ich kann warten, bis Sie da unten rauskommen,
ich werd erst in fünf Jahren pensioniert!"
Erfährt einen teuren Wagen - und auch er gebraucht NIVEA-<2ahn pasta
£ für 50-0
denn: er fouft das Gute, auch wenn es billig isl-!
So viele Leute, denen es wirklich nicht auf eine Ersparnis
ankommt, verwenden Nivea-Zahnpasta. Nicht der Preis ist
hier entscheidend, sondern ihre bekannten Eigenschaften:
Leicht schäumend; milder, angenehmer Geschmack,-^
gründliche, doch schonende
Reinigungskraft.
die Tube
'MWWWW'' ns
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf dio „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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Der Fremde nickte:
„Ja, mein Lerr, wenn Sie einen Wagen kaufen, dann nur
einen Pelikan! Lasse» Sie sich von einem alten Autofahrer raten."
Der unschlüssige Lerr ließ sich raten.
Zwei Stunden später Unterzeichnete er den Kaufvertrag.
Der Werkingenieur legte den Kaufvertrag zu den übrigen.
„Vergessen Sie nicht," sagte er zu der Sekretärin, „der Werk-
statt Krummhübel in Litzenbichel die zehn Mark für die Aus-
kunft zu schicken und die übliche Provision dem Konto Marianne
Prells, unserer Dame auf der Landstraße, zu überweisen."
Die Sekretärin fragte: „And unserem Ingenieur mit der
amerikanischen Luxuslimusine, der die Panne markiert?"
Der Werkingenieur lächelte:
„Der bekommt diesmal nichts. Denn der Amerikaner, den
wir mit der Panne fanden, war diesmal wirklich echt, so daß
wir unseren Lerrn gar nicht aufsuchen mußten."
Ping.Pong
In Paris hat sich eine Kampsliga gegen den Frack gebildet.
Eie bezeichnet den Frack als altmodisch, ungesund und geschmacklos.
Dieser Kampfliga gegen den Frack steht in Genf die Frack-
liga gegen den Kamps gegenüber.
Ein Sprachreiniger schlägt neue Verdeutschungen vor. Das
Ragout möchte er „Äacklich" nennen, der Ingenieur wird zum
„Technald," der Prokurist zum „Fugrich", weil die Prokura „Fug-
nis" ist. Die Tragödie soll „Klagsal" heißen.
Auf jeden Fall ist der „Erfinder" das Gegenteil von einem
Prokuristen, nämlich ein Ansugrich. Wir weisen diesen Bold
hiermit nicht energisch, aber krastend zurück. Diese Neubildungen
sind Schamsale (Blamagen) für die deutsche Sprache.
In Nizza lebt eine Amerikanerin, Miß Iarvis, die ein großes
Vermögen besitzt. Sie war in den letzten Jahren auf allen besseren
amerikanischen Reklameplakaten lächelnd zu sehen, als typische
Vertreterin der schönen Amerikanerin.
Die kann lachen!
Bei einem Londoner Rennen zeigte sich Lady Lavinia Dundas
in einem blauen Kleid. Dazu hatte sie sich die Augenlider in
derselben Farbe gefärbt. Sie erklärte, sie wolle eine neue Mode
starten, bei der die Farbe der Lider jeweils mit dem Kleid
übereinstimme.
Wir möchten mit Lady Lavinia einmal ungeschminkt reden
können!
Kürzlich fuhr der Zirkus Schumann von Amerika nach Eng-
land. Als schon alles ausgeladen war, stellte sich heraus, daß
auch ein Flohzirkus dazugehörte, und nun verlangte die englische
Reederei die Zahlung von Passagegebühr für die Flöhe, die als dres-
sierte Künstler zahlungspflichtig gewesen wären.
Die Direktion des Zirkus will nun nachträglich volle Verpflegung
für die „Künstler" in Anspruch nehmen.
Man hat ausgerechnet, daß das gesamte kanadische Schienennetz
infolge der Ausdehnung durch die Wärme im Sommer erheblich länger
ist als im Winter.
Reisende sollen sich dadurch nicht abschrecken lassen! Die Fahrpreise
sind deswegen nicht teurer.
*
In Frankreich ist ein Wettbewerb für die besten Wolkenaufnahmen
veranstaltet worden. Es liefen tausende und abertausende von ausge-
zeichneten Bildern ein, so daß die Jury wohl nie zu einem Spruch
kommen wird.
Vermutlich hat es sich um Ausnahmen von politischen Wolken gehandelt.
Die Filmleute zerbrechen sich die Köpfe darüber, ob man die bisher
immer gleiche Länge der Spielfilme von ca. 2400 Meter nicht verkürzen
soll, und ob dem Publikum nicht mit zwei Kurzfilmen mehr gedient sei
als mit einem Langfilm.
Kurz oder lang, das ist nicht so wichtig meine Äerren! Die Äaupt-
sache ist Kurz- oder Langweile!
„Ich kann warten, bis Sie da unten rauskommen,
ich werd erst in fünf Jahren pensioniert!"
Erfährt einen teuren Wagen - und auch er gebraucht NIVEA-<2ahn pasta
£ für 50-0
denn: er fouft das Gute, auch wenn es billig isl-!
So viele Leute, denen es wirklich nicht auf eine Ersparnis
ankommt, verwenden Nivea-Zahnpasta. Nicht der Preis ist
hier entscheidend, sondern ihre bekannten Eigenschaften:
Leicht schäumend; milder, angenehmer Geschmack,-^
gründliche, doch schonende
Reinigungskraft.
die Tube
'MWWWW'' ns
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf dio „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ich kann warten, bis Sie da unten rauskommen ..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4745, S. 25
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg