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Gleich und gleich
Beim Strotzenbauern ist auf Lichtmeß ein
neuer Knecht eingetreten, und das erste Ge-
spräch zwischen Lerr und Knecht ging so:
Bauer: „Woaßt, i sag da's liaber glei,
wia 's bei mir is, damitst di auskennst.
Denn i bi koa Fremd vom vielen Reden:
wann i pfeif, nacher kimmst!"
Knecht: „Da paß' ma aber mir zwoa
guat zamm; denn i red aa net gern.
Du werft di aber leicht auskenna mit
mir: wann i nämli an Kopf schüttl, nacher
mag i net."
MITTAG IM GARTEN
Der Grauspecht pocht von Baum zu Baum,
Bald hackt er hart, bald klopft es hohl,
Dazwischen flötet sommerwohl
Und flaumenweich der flmseltraum.
Der Wind wiegt sich im Wipfelgrün,
Daß rieselnd alle Blätter wehn,
Und weiße, warme Wolken gehn
Hoch oben hin am blauen Glühn.
Richard von Schaukal
Ursachen und Wirkungen
„Ich glaube, du rauchst zuviel, Oskar; da
muß man ja nervös werden I"
„Ich aber glaub, daß du zu nervös bist,
und darum muß ich eben soviel rauchen!"
Der Held
„Sie hatten doch den geladenen Revolver
in der Land, als der Verbrecher eindrang;
haben Sie denn nicht geschossen?"
„Ja, in die Decke; der Kerl rief doch:
Lände hoch!"
Muttersorge
In der Landschule erschien eine Mutter und verlangte die Lehrerin
zu sprechen. „Was wollen Sie?" fragte die Lehrerin ängstlich, als
sie der Frau ansichtig wurde, die einen Mordshammer trug.
„Nichts," antwortete die Frau, „und Sie brauchen keine Angst
zu haben. Ich will nämlich bloß den Nagel einschlagen, auf dem
mein Bub sitzt und sich fortwährend die Losen zerreißt."
Mißverständnis
Nachdem in der Stunde vom Walde gesprochen worden war,
fragte die Lehrerin: „Was könnt ihr mir vom Jäger wiedererzählen?"
Eine kleine Sechsjährige: „Er hat keine Lose an."
„Wie kommst du denn daraus?"
„Sie haben doch gestern gesagt, daß er feine Büchse auf der
Schulter trägt!"
Hunde
„Es gibt tatsächlich Lunde,
die klüger sind als ihr Lerr."
„Ganz gewiß! Die meisten
Leute glauben es nicht. Ich Hab'
aber schon selbst mehrere solcher
Lunde gehabt."
Der Fachmann
Der Küchenchef des Grand-
hotels wurde zum Militär ein-
gezogen.
Er kam in die Mannschafts-
küche.
Eines Tages kochte er Rind-
fleisch mit grünen Bohnen.
Die Inspektion kam.
„Was bekommen heute die
Mannschaften?" fragte der
Major.
Der Küchenchef stand stramm:
„Potage du jour, Cötes de
boeuf in Sauce Picante mit
Haricots verts Printemps und
Pommes sautfees.“
34
Problem eines Parkwärters
Plüsch und Plumm pilgerten
über die Landstraße. Die Sonne
brannte. Die Straße war staub-
trocken.
Plötzlich stöhnte Plüsch:
„Ich habe einen schrecklichen
Durst!"
„And ich einen Mordshunger!"
sagte Plumm.
Fragte Plüsch:
„Last du was zum Trinken?"
„Eine Pulle Schnaps."
„Fein!"sagtePlüsch, „gibher I"
Plumm bedachte sich. Dann
nickte er.
„Gern. Wenn du auch etwas
hast. Mast hast du?"
„Eine schöne trockene Zunge."
„Eine ganze Zunge?" — „Ja."
Darauf rückte Plumm die
Pulle Schnaps heraus.
Nach fünfMinuten war sie leer.
Fragte Plumm:
„And wo ist jetzt deine trockene
Zunge?" Sagte Plüsch strah-
lend: „Weg!"
Gleich und gleich
Beim Strotzenbauern ist auf Lichtmeß ein
neuer Knecht eingetreten, und das erste Ge-
spräch zwischen Lerr und Knecht ging so:
Bauer: „Woaßt, i sag da's liaber glei,
wia 's bei mir is, damitst di auskennst.
Denn i bi koa Fremd vom vielen Reden:
wann i pfeif, nacher kimmst!"
Knecht: „Da paß' ma aber mir zwoa
guat zamm; denn i red aa net gern.
Du werft di aber leicht auskenna mit
mir: wann i nämli an Kopf schüttl, nacher
mag i net."
MITTAG IM GARTEN
Der Grauspecht pocht von Baum zu Baum,
Bald hackt er hart, bald klopft es hohl,
Dazwischen flötet sommerwohl
Und flaumenweich der flmseltraum.
Der Wind wiegt sich im Wipfelgrün,
Daß rieselnd alle Blätter wehn,
Und weiße, warme Wolken gehn
Hoch oben hin am blauen Glühn.
Richard von Schaukal
Ursachen und Wirkungen
„Ich glaube, du rauchst zuviel, Oskar; da
muß man ja nervös werden I"
„Ich aber glaub, daß du zu nervös bist,
und darum muß ich eben soviel rauchen!"
Der Held
„Sie hatten doch den geladenen Revolver
in der Land, als der Verbrecher eindrang;
haben Sie denn nicht geschossen?"
„Ja, in die Decke; der Kerl rief doch:
Lände hoch!"
Muttersorge
In der Landschule erschien eine Mutter und verlangte die Lehrerin
zu sprechen. „Was wollen Sie?" fragte die Lehrerin ängstlich, als
sie der Frau ansichtig wurde, die einen Mordshammer trug.
„Nichts," antwortete die Frau, „und Sie brauchen keine Angst
zu haben. Ich will nämlich bloß den Nagel einschlagen, auf dem
mein Bub sitzt und sich fortwährend die Losen zerreißt."
Mißverständnis
Nachdem in der Stunde vom Walde gesprochen worden war,
fragte die Lehrerin: „Was könnt ihr mir vom Jäger wiedererzählen?"
Eine kleine Sechsjährige: „Er hat keine Lose an."
„Wie kommst du denn daraus?"
„Sie haben doch gestern gesagt, daß er feine Büchse auf der
Schulter trägt!"
Hunde
„Es gibt tatsächlich Lunde,
die klüger sind als ihr Lerr."
„Ganz gewiß! Die meisten
Leute glauben es nicht. Ich Hab'
aber schon selbst mehrere solcher
Lunde gehabt."
Der Fachmann
Der Küchenchef des Grand-
hotels wurde zum Militär ein-
gezogen.
Er kam in die Mannschafts-
küche.
Eines Tages kochte er Rind-
fleisch mit grünen Bohnen.
Die Inspektion kam.
„Was bekommen heute die
Mannschaften?" fragte der
Major.
Der Küchenchef stand stramm:
„Potage du jour, Cötes de
boeuf in Sauce Picante mit
Haricots verts Printemps und
Pommes sautfees.“
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Problem eines Parkwärters
Plüsch und Plumm pilgerten
über die Landstraße. Die Sonne
brannte. Die Straße war staub-
trocken.
Plötzlich stöhnte Plüsch:
„Ich habe einen schrecklichen
Durst!"
„And ich einen Mordshunger!"
sagte Plumm.
Fragte Plüsch:
„Last du was zum Trinken?"
„Eine Pulle Schnaps."
„Fein!"sagtePlüsch, „gibher I"
Plumm bedachte sich. Dann
nickte er.
„Gern. Wenn du auch etwas
hast. Mast hast du?"
„Eine schöne trockene Zunge."
„Eine ganze Zunge?" — „Ja."
Darauf rückte Plumm die
Pulle Schnaps heraus.
Nach fünfMinuten war sie leer.
Fragte Plumm:
„And wo ist jetzt deine trockene
Zunge?" Sagte Plüsch strah-
lend: „Weg!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Problem eines Parkwächters"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)