Kinkerlitzchen
Eine Autofabrik in Pittsburgh
baut jetzt lange Wagen, die in der
Mitte eine Art Gelenk haben; das
soll im Großstadtverkehr ein leich-
teres „Vorbeischlängeln" an an-
dern Fuhrwerken und um die Ecken
ermöglichen.
Autos mit Gelenken-da
werden also künftig nicht nur mensch-
liche Gelenke beschädigt werden.
Ein amerikanischer Frontkämpfer,
Ernst Biegazski aus Buffalo, hat
seine Veteranen-Entschädigung zum
Bau eines 2,75 mal 1,80 Meter
großen Fasses verwendet, mit dem
er den Atlantik überqueren will;
damit es stets in der gleiche» Lage
bleibt, hat es einen Kiel von 545
Pfund Schwere.
In einem Faß über den Ozean
-solch ein Beginnen werden die
meisten Leute doch unfaßlich finden.
Ein junger Ehemann, Leo F.
Kaue in Iohnstown in Pennsylva-
nien, setzte sich in eine Taxe, um
allen Freunden und Bekannten mit-
zuteilen, daß seine Frau soeben
Zwillinge bekommen habe. Als er
dann aber nach der Klinik zurückkam, mußte er noch einmal eine
Rundfahrt antreten: inzwischen waren es Drillinge geworden.
Als er nach der Rückkehr von dieser zweiten Fahrt zahlen wollte,
fragte der Schofför: „Soll ich nicht lieber noch mal warten?"
Der Fischer Emile Eatan in St. Razaire hat einen Aufruf an
„alle Riesen der Welt" gerichtet, sich zu einem Verbände zusammen-
zuschließen. Der Verband soll zu-
nächst darauf hinwirken, daß in
jeder größeren Stadt wenigstens
ein Lotel sich befinde, in dem die
Riesen paffende Schlafstätten fin-
den; ferner soll auf Eisenbahnen, in
Schiffskabinen usw. besser für sie
gesorgt werden.
In Riesenstädten hat es ja schon
lange Riesenhotels gegeben. Das
dieser Bezeichnung Entsprechende
leisteten sie aber für die Riesen doch
nicht, steberhaupt soll nun der Ver-
band dafür sorgen, daß die Riesen
nicht zu kurz kommen.
Die Nanking-Regierung hat die
uralte chinesische Geldeinheit, das
Tael, abgeschafft. Das Tael war
praktisch mehr eine Rechnungs-
münze, da es nur Stücke von 50
Taels gab im Werte von 138 Mark;
sie wurden aus Silber nicht ge-
prägt, sondern gegossen und zwar
in Form eines Frauenschuhs.
Ein Schuh ist eine sehr passende
Form für Geldstücke — — das
Geld läuft ja so leicht fort.
In einem Londoner Variele tritt zur Zeit ein junger Artist
mit einer neuen Nummer auf: Schlittschuhlauf auf den Länden.
Er zieht dazu eine Art Landschuhe aus Lolz an, die Schlitt-
schuhkufen tragen; die schwierigsten Figuren gelingen ihm
vorzüglich.
Sonja Lenie und Kolleginnen werden entsetzt sein, daß aus der
Kunst des Schlittschuhlaufens ein Landwerk gemacht wird. — »n.
Zum ersten Mal kann meine Frau nicht sagen:
„Tropf nicht immer mit der Seife, Emil!"
„Na, Fräulein Erna, wollen Sie nicht ne kleine Bootsfahrt mit mir riskieren!"
„Nein, nein, ich werde so leicht seekrank und Sie könnten stürmisch werden!"
Humor des Auslandes
Er und sie
„Weißt du, lieber Max, ich bin auch nicht vollkommen!"
„Das weiß ich schon lange, Anni! Ich wußte nur nicht,
daß du es auch weißt!" (vu-ige,
Das entscheidet!
„Warum hast du den» Lerrn Wilke einen Korb gegeben?"
fragt die Mutter. „Er hat eine tadellose Vergangenheit, und
seine Zukunft ist glänzend!"
„Gewiß, Muttchen," sagt die Tochter, „aber seine Gegen-
wart ist Mir Unerträglich." (Morgenbladet)
Die größte Welt
Leidepriem bleibt in der Buchhandlung vor einem Globus
stehen.
„Wie klein ist doch die Welt . ." sagt er laut vor sich hin.
„Friedrich," ruft der Chef den Lehrling, „holen Sie doch mal
für den Lerrn einen größeren Globus aus dem Lager!" (Hemma)
FLIEGENDE BLÄTTER
und Meggendorfer Blätter
Nr. 4747. 23. Juli 1936
Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung „Fliegende
Blätter“, München 1, Theatinerstraße 8, Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders \n Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig.
58
Redaktion^chluß • 6. Juli 1930
Eine Autofabrik in Pittsburgh
baut jetzt lange Wagen, die in der
Mitte eine Art Gelenk haben; das
soll im Großstadtverkehr ein leich-
teres „Vorbeischlängeln" an an-
dern Fuhrwerken und um die Ecken
ermöglichen.
Autos mit Gelenken-da
werden also künftig nicht nur mensch-
liche Gelenke beschädigt werden.
Ein amerikanischer Frontkämpfer,
Ernst Biegazski aus Buffalo, hat
seine Veteranen-Entschädigung zum
Bau eines 2,75 mal 1,80 Meter
großen Fasses verwendet, mit dem
er den Atlantik überqueren will;
damit es stets in der gleiche» Lage
bleibt, hat es einen Kiel von 545
Pfund Schwere.
In einem Faß über den Ozean
-solch ein Beginnen werden die
meisten Leute doch unfaßlich finden.
Ein junger Ehemann, Leo F.
Kaue in Iohnstown in Pennsylva-
nien, setzte sich in eine Taxe, um
allen Freunden und Bekannten mit-
zuteilen, daß seine Frau soeben
Zwillinge bekommen habe. Als er
dann aber nach der Klinik zurückkam, mußte er noch einmal eine
Rundfahrt antreten: inzwischen waren es Drillinge geworden.
Als er nach der Rückkehr von dieser zweiten Fahrt zahlen wollte,
fragte der Schofför: „Soll ich nicht lieber noch mal warten?"
Der Fischer Emile Eatan in St. Razaire hat einen Aufruf an
„alle Riesen der Welt" gerichtet, sich zu einem Verbände zusammen-
zuschließen. Der Verband soll zu-
nächst darauf hinwirken, daß in
jeder größeren Stadt wenigstens
ein Lotel sich befinde, in dem die
Riesen paffende Schlafstätten fin-
den; ferner soll auf Eisenbahnen, in
Schiffskabinen usw. besser für sie
gesorgt werden.
In Riesenstädten hat es ja schon
lange Riesenhotels gegeben. Das
dieser Bezeichnung Entsprechende
leisteten sie aber für die Riesen doch
nicht, steberhaupt soll nun der Ver-
band dafür sorgen, daß die Riesen
nicht zu kurz kommen.
Die Nanking-Regierung hat die
uralte chinesische Geldeinheit, das
Tael, abgeschafft. Das Tael war
praktisch mehr eine Rechnungs-
münze, da es nur Stücke von 50
Taels gab im Werte von 138 Mark;
sie wurden aus Silber nicht ge-
prägt, sondern gegossen und zwar
in Form eines Frauenschuhs.
Ein Schuh ist eine sehr passende
Form für Geldstücke — — das
Geld läuft ja so leicht fort.
In einem Londoner Variele tritt zur Zeit ein junger Artist
mit einer neuen Nummer auf: Schlittschuhlauf auf den Länden.
Er zieht dazu eine Art Landschuhe aus Lolz an, die Schlitt-
schuhkufen tragen; die schwierigsten Figuren gelingen ihm
vorzüglich.
Sonja Lenie und Kolleginnen werden entsetzt sein, daß aus der
Kunst des Schlittschuhlaufens ein Landwerk gemacht wird. — »n.
Zum ersten Mal kann meine Frau nicht sagen:
„Tropf nicht immer mit der Seife, Emil!"
„Na, Fräulein Erna, wollen Sie nicht ne kleine Bootsfahrt mit mir riskieren!"
„Nein, nein, ich werde so leicht seekrank und Sie könnten stürmisch werden!"
Humor des Auslandes
Er und sie
„Weißt du, lieber Max, ich bin auch nicht vollkommen!"
„Das weiß ich schon lange, Anni! Ich wußte nur nicht,
daß du es auch weißt!" (vu-ige,
Das entscheidet!
„Warum hast du den» Lerrn Wilke einen Korb gegeben?"
fragt die Mutter. „Er hat eine tadellose Vergangenheit, und
seine Zukunft ist glänzend!"
„Gewiß, Muttchen," sagt die Tochter, „aber seine Gegen-
wart ist Mir Unerträglich." (Morgenbladet)
Die größte Welt
Leidepriem bleibt in der Buchhandlung vor einem Globus
stehen.
„Wie klein ist doch die Welt . ." sagt er laut vor sich hin.
„Friedrich," ruft der Chef den Lehrling, „holen Sie doch mal
für den Lerrn einen größeren Globus aus dem Lager!" (Hemma)
FLIEGENDE BLÄTTER
und Meggendorfer Blätter
Nr. 4747. 23. Juli 1936
Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung „Fliegende
Blätter“, München 1, Theatinerstraße 8, Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.
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ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslovakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.
Besonders \n Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.
Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig.
58
Redaktion^chluß • 6. Juli 1930
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Tropf nicht mit der Seife" "Stürmisch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4747, S. 58
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg