Zeichnung von M. Bauer
PM4&.Ü
„Ich werde deinem Fiffi schon abgewöhnen, auf unsere guten Polstersachen zu gehen."
Das alte Lied
„Ja." — „Ohne Grund?" — „Es gibt Gründe genug."
„Einen davon?" — „Ich liebe dich." — „Aber er ist furchtbar
teuer, Konrad l"
„Für dich ist mir nichts zu teuer, Kathrin."
Das sagte ein Ehemann zu
seiner Ehefrau. Er sagte es
nicht im Scherz, er sagte es
im Ernst. Aber zugegeben, sie
waren ja erst ein Jahr ver-
heiratet. And da sind wohl
Ehemänner manchmal noch
nett und erfüllen einer jungen
unvernünftigen Frau auch
einmal einen unvernünftigen
Wunsch. Mit einem letzten
Blick auf den sehnsüchtig er-
träumten, nie für möglich
gehaltenen Fehmantel, der
zwischen frischen Wicken, ei-
ner kleinen silbernen Spange
und einem dünnen silber-
grauen Schal eingebettet lag,
öffnete Kathrin die Tür des
Geschäftes.
„Mein Mann möchte mir
aus dem Fenster den wunder-
schönen —"
„Sie nehmen doch die
Sachen aus dem Fenster
herein?" fragte Konrad.
„Gewiß, mein Äerr."
Der Ehemann zog die
Brieftasche.
„Es tut mir leid, daß ich
Ihnen die Amstände mache,
aber meine Frau wünscht ihn
sich so sehr. Dann nehmen Sie
ihn, bitte, herein."
„Den Fehmantel?" — Der Ehemann erstarrte.
„Ansinn! Wo denken Sie hin? Den Schal natürlich."
„Ä)as kennen Sie von Goethe?"
„Den Platz."
„Müssen Sie denn unbedingt mit ausgebreiteten Armen dasitzen,
wo der Wagen schon so voll ist?" — „Aber ja — ich soll meiner
Frau ein Stück Gummiband mitbringen, das soll so lang sein."
Der junge Autor kommt
zum Verleger. „Ich brauche
ganz dringend etwas Geld."
Der Verleger ist abgeneigt.
„Die erste Rate des Lono-
rars ist bei Erscheinen Ihres
Buches fällig. So lange wer-
den Sie doch noch warten
können. Das Buch ist ja im
Druck."
„Ich aber auchl"
Bei der Vernehmung
„Latten Sie im vorigen
Jahr eine feste Wohnung?"
„Eine sehr feste! Sogar
die Fenster waren vergittert!"
„ÄÜas ist eigentlich
Wind?" fragte der Lehrer.
Antwortete Evchen:
„Wind ist Luft, die es
eilig hat."
Summarisch
„Laben Sie an Ihrem
gestrigen Liederabend viel zu-
geben müssen?"
„Drei Lieder und fünfzig
Mark."
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PM4&.Ü
„Ich werde deinem Fiffi schon abgewöhnen, auf unsere guten Polstersachen zu gehen."
Das alte Lied
„Ja." — „Ohne Grund?" — „Es gibt Gründe genug."
„Einen davon?" — „Ich liebe dich." — „Aber er ist furchtbar
teuer, Konrad l"
„Für dich ist mir nichts zu teuer, Kathrin."
Das sagte ein Ehemann zu
seiner Ehefrau. Er sagte es
nicht im Scherz, er sagte es
im Ernst. Aber zugegeben, sie
waren ja erst ein Jahr ver-
heiratet. And da sind wohl
Ehemänner manchmal noch
nett und erfüllen einer jungen
unvernünftigen Frau auch
einmal einen unvernünftigen
Wunsch. Mit einem letzten
Blick auf den sehnsüchtig er-
träumten, nie für möglich
gehaltenen Fehmantel, der
zwischen frischen Wicken, ei-
ner kleinen silbernen Spange
und einem dünnen silber-
grauen Schal eingebettet lag,
öffnete Kathrin die Tür des
Geschäftes.
„Mein Mann möchte mir
aus dem Fenster den wunder-
schönen —"
„Sie nehmen doch die
Sachen aus dem Fenster
herein?" fragte Konrad.
„Gewiß, mein Äerr."
Der Ehemann zog die
Brieftasche.
„Es tut mir leid, daß ich
Ihnen die Amstände mache,
aber meine Frau wünscht ihn
sich so sehr. Dann nehmen Sie
ihn, bitte, herein."
„Den Fehmantel?" — Der Ehemann erstarrte.
„Ansinn! Wo denken Sie hin? Den Schal natürlich."
„Ä)as kennen Sie von Goethe?"
„Den Platz."
„Müssen Sie denn unbedingt mit ausgebreiteten Armen dasitzen,
wo der Wagen schon so voll ist?" — „Aber ja — ich soll meiner
Frau ein Stück Gummiband mitbringen, das soll so lang sein."
Der junge Autor kommt
zum Verleger. „Ich brauche
ganz dringend etwas Geld."
Der Verleger ist abgeneigt.
„Die erste Rate des Lono-
rars ist bei Erscheinen Ihres
Buches fällig. So lange wer-
den Sie doch noch warten
können. Das Buch ist ja im
Druck."
„Ich aber auchl"
Bei der Vernehmung
„Latten Sie im vorigen
Jahr eine feste Wohnung?"
„Eine sehr feste! Sogar
die Fenster waren vergittert!"
„ÄÜas ist eigentlich
Wind?" fragte der Lehrer.
Antwortete Evchen:
„Wind ist Luft, die es
eilig hat."
Summarisch
„Laben Sie an Ihrem
gestrigen Liederabend viel zu-
geben müssen?"
„Drei Lieder und fünfzig
Mark."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ich werde deinem Fiffi schon abgewöhnen , auf unsere guten Polstersachen zu gehen" "... das soll so lang sein"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4751, S. 119
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg