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ECHO DER WOCHE

Von A. W.

Schmeling - Braddock

Wat wird!n nu aus Braddock-Schmelings
Boxmatch? Wat hört man da für Dinger?
Warum bekam der Junge jählings
Ne Havarie am kleinen Finger?

Fr soll sich man bloß sonst nischt knicken,
Wenn es det nächste Mal soweit isl
Gern wolln wa ihm den Daumen drücken,
Damit er wieder bald all right is.

Setzt so een kleener Finger matt denn ?
Wozu kann er denn den benot’jen?

Fr will doch Maxe nich — nu, wat denn.
Das walte Gott! — damit erled’jen?

Hin in den Hing, verehrter Braddock!
Der Finger hört schon auf zu prickeln.
Sei bloß kein Stockfisch (englisch: haddock)
Versuch doch, Maxe drum zu wickeln!

Wein

Und ist der Sommer auch dahin,
Der Herbst hat einen schönen Sinn:
Die Trauben, die wir keltern,

Sind nicht von schlechten Eltern.

Bald kocht aus manchem Spund herfür
Der Gimmeldinger Malvasier,

Bald zeigt auch ihre Tatze
Die Zeller Schwarze Katze.

— Geist

Es reifte was am Frankenstein,

Es gärt in manchem Faß am Hhein.
Humort auch schon im Keller
Tiroler Muskateller?

Kurzum, an ganz diversen Orten
Und unterschiedlich in den Sorten
Mit einem Saft, der annoch Most,
Spendiert der Herbst uns süßen Trost.

Warum solln wir noch grollen?
Der Sommer ist verschollen!
Doch wir genießen bald ihn dreist

Kinkerlitzchen

Der Magistrat der kleinen amerikanischen Stadt Vlean hat
für 150000 Dollars ein Ersatzgeld aus Lolzplättchen ausgegeben,
mit dem die städtischen Beamten bezahlt werden; es soll am
Ende dieses Jahres mit vollwertigen Dollars eingelöst werden.
Dazu dürfte es aber gar nicht kommen, da bereits jetzt zwei
Drittel der Lolzplättchen von Sammlern aufgekaust worden sind.

Der Magistrat von Blean ist also mit seinem Lolzgelde nicht
auf dem Lolzwege gewesen.

Abwesenheit

Verfeinert noch einmal im „ Geist“.

Es war in der Ausverkausszeit. In der Abteilung Damenwäsche
wurden täglich harte Kämpfe ausgefochten. Das Personal war er-
schöpft. An einer Säule lehnte ein müder Rayonchef.

Eine Dame schritt aus ihn zu.

„Womit kann ich dienen?"

„Ich möchte für alle Fälle Schadenersatzansprüche anmelden. Ich
habe gestern hier ein paar furchtbare Rippenstöße bekommen."

Doch dem Rayonchef fielen die Lider schon wieder halb herunter.

„Amtausch ist im Ausverkauf ausgeschlossen!" sagte er.

„Ist das Schneckenhaus leer, das da am Boden liegt?"
„Ja, Mutti; die Schnecke ist nicht zu Lause!"

Aus der Schule

„Wie nennt man solche Leute, die sich freuen, wenn's
ihren Mitmenschen schlecht geht?"

„Pfandleiher, Lerr Lehrer!"

Äer junge Mann ließ nicht nach, den berühmten
Kritiker zu bestürmen. Er lauerte ihm im Park beim
Morgenspaziergang auf, er saß im Theater hinter ihm,
beim Friseur neben ihm. Schließlich gelang es seiner
findigen Lartnäckigkeit, in ein Gespräch zu kommen.

„Laben Sie meine Gedichte gelesen?"

„Ja," sagte der berühmte Kritiker.

„And was sagen Sie dazu? Biele haben mir gesagt,
sie seien in jeder Beziehung unübertrefflich."

Der Kritiker dachte einen Moment nach.

„Run ja," sagte er, „sagen wir: schlechthin un-
übertrefflich."


„Ist hier vielleicht eine Tankstelle in der Nähe?"
„Was wollet Se denn? Bier, Woi oder Moscht?"

FLIEGENDE BLÄTTER

und Meggendorfer Blätter

Nr. 4756. 24. Sept. 1936

Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung .Fliegende
Blätter“, München I, Theatinerstraße 8, Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.

Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach Oesterreich S. 7.50, nach der Tschechoslowakei Kc. 35.—, nach der Schweiz Fr. 6.—, nach solchen Ländern
des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.60, nach allen übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25.

Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70.

Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig.

202

Redaktionsschluß: 7. September 1936
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Könn' Se nich lesen! Sie dürfen nachmittags nich kloppen" "Ist hier vielleicht eine Tankstelle in der Nähe?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Max
Croissant, Eugen
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4756, S. 202
 
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