Sumoc deS Auslandes
„Tauschen Sie etwas um,
wenn man nicht zufrieden ift?"
„Was haben Sie denn ge-
kauft?"
„Ein Buchl"
„And was für einen Fehler
hat es?"
„Der Schluß gefällt mir nicht!"
(Passing Show)
Begreiflich
Zwei Männer unterhalten sich.
„Ich finde," sagt der eine, „daß
die Frauen heutzutage viel zu
wenig für ihre Kleider aus-
geben!"
„Bist du wahnsinnig?" rief
der andere. „Du bist sicher nicht
verheiratet!"
„Doch-mit einer Schnei-
derin I" (Tit-Bits)
Das wird sich ändern
„Lör mal, Männe, sei doch
nicht so furchtbar zurückhaltend
zu unseren Gästen!"
„Oh, du wirst dich wundern
— wenn sie gehen, werde ich
dir zeigen, wie herzlich ich sein
kann!" (Humorist)
Kinkerlitzchen
Herbstreigen
Nied er mit
der Wetterprognose!
Von A. W.
Wer hätte denn sowas gedacht?
Die Wettordnung ist ganz verschoben.
M.an soll den Tag nicht vor der Nacht,
Das Jahr nicht vor Silvester loben/
So übles Wetter gab es nie.
Das steht nun fest, seit 50 Jahren.
Ganz wurscht ist mir die Theorie
Betreffs dies Niederschlags-Gebahren.
Ob Sonnenfleche hier der Grund,
Da mögen andre daran polhen!
Das locht vom Ofen heinen Hund
Und heine Sonne aus den Wolhen.
Knödel aß.
Pflaumenknödel sind eine
böhmische Nationalspeise, und
die Lauptzeit dafür ist der
Lerbst. In der tschechischen
Gemeinde Pisek fand nun, wie
die Zeitung „Ceske Slovo" be-
richtet hat, ein Wetteflen in
Pflaumenknödeln statt; Sieger
wurde ein junger Mann, der
123 — einhunderldreiundzwanzig!
Aeber die Größe der Knödel — da gibt es ja keine Norm — ist
nichts verraten worden. Aber sie müssen wohl ganz ansehnlich ge-
wesen sein, denn mit Kleinigkeiten pflegt sich dieser junge Mann
sicherlich nicht abzugeben.
Ein Angestellter einer englischen Gesellschaft in Indien wollte in
London heiraten. Er reiste 9000 Kilometer zur Lochzeit; am Tage
vor der festgesetzten Trauung aber erklärte die Braut, sie hätte es
sich anders überlegt, worauf der Bräutigam sofort die Rückreise
antrat.
Der bedauernswerte Mann! 9000 Kilometer hat er zurückgelegt,
und dann mußte er erfahren, daß er auf falschem Wege war.
Der Karusselbesitzer Edward Baile und Fräulein Anna Wana-
maker haben sich auf einem Rummelplatz in New Jersey auf dem
Karuffel des Bräutigams trauen lassen. Das Brautpaar nahm auf
zwei Lolzpferden nebeneinander Platz; der Standesbeamte saß auf
einem dritten vor ihnen. Sowie die Eheschließung vollzogen war.
Und wie es hosmisch auch bedingt,
Ist uns egal in allen Fällen,
Solang’s den Herren nicht gelingt,
Die Himmelsbrause abzustellen.
Drum sag ich es hier ganz formell
Und bin auch zum Beweis erbötig:
Prognose ist nicht ahtuell,
Nein, Wettertherapie ist nötig!
wurde das Karussel angedreht
und machte unter den Klängen
eines Lochzeitsmarsches ein
Dutzend Runden. Später wurde
dann das Karussel vom Pub-
likum geradezu gestürmt, und
besonders begehrt waren die
„Lochzeitspferde."
Deshalb ist dem Karussel-
besitzer die eigentümliche Ehe-
schließung kaum zu verdenken,
aber der Standesbeamte, der
sich dazu bereit gefunden hat,
durfte wohl einige Tage lang
unaufhörlich gratis Karussel
fahren. Er muß ganz verdreht
gewesen sein.
*
Als neulich in Brighton die
neue Schwurgerichtsperiode er-
öffnet wurde, mußte die erste
Sitzung vertagt werden, weil
einer der Geschworenen nicht
bequem in der Geschworenen-
bank Platz nehmen konnte; er
war bei einem Gewicht von fast
drei Zentnern zu groß und zu
dick dazu, und weil er sich wei-
gerte, sich hineinzuzwängen,
mußte ein Ersatzgeschworener
herangeholt werden.
Es bedeutet keine Lerab-
setzung der Fähigkeiten des um-
fangreichen Lerrn, wenn man
sagt, daß er seiner Aufgabe als
Geschworener nicht gewachsen
war.
11 Vf es so oft im Leben geht:
Das Bessermachen wäre richtger
Und wieder mal nicht der Prophet,
Der Arzt wär ganz entschieden wichtger!
Weite Bezirke in Kanada
sind von Krähen und Elstern
heimgesucht. Da die Bevölke-
rung wenig gegen die Schäd-
linge unternimmt, hat die Re-
gierung jetzt 856 dieser Vögel fangen und mit numerierten Ringen
versehen lassen, worauf ihnen wieder die Freiheit gegeben wurde.
Wer nun solch einen beringten Vogel abliesert, erhält eine Prämie
bis zu 2000 Mark.
Jetzt wird natürlich auf jede Krähe und Elster losgeknallt werden.
Denn man kann ja nie vorher wissen, ob solch ein Vogel nicht ein
paar tausendmal mehr als einen Schuß Pulver wert ist.
In einem Variete der Stadt Toquerville in Oregon trat eine
sehr hübsche Tänzerin auf. Sie hatte das Pech, einen Schuh zu
verlieren, der in weitem Bogen in den Saal flog. Sofort stürzten
viele Männer sich darauf, und der Schuh wurde in kleine Fetzen
gerissen, die als Andenken eingesteckt wurden. Da aber die meisten
Männer nichts davon abbekamen, entstand ein heftiger Kampf, so-
daß die Polizei einschreiten und die Vorstellung abgebrochen werden
mußte.
Der Schuh war eben zu klein. Wäre es ein ganz großer Schuh,
eine Quadratlatsche gewesen, dann hätte es keinen Streit gegeben.
FLIEGENDE BLÄTTER
und Meggendorfer Blätter
Nr.4761. 29. Oktober 1936
Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung „Fliegende
Blätter“, München I, Theatinerstraße 8, Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach solchen Ländern des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.P0, nach allen
übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25. Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder
Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70. Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig.
282
Redaktionsschluß: 12. Oktober 1936
„Tauschen Sie etwas um,
wenn man nicht zufrieden ift?"
„Was haben Sie denn ge-
kauft?"
„Ein Buchl"
„And was für einen Fehler
hat es?"
„Der Schluß gefällt mir nicht!"
(Passing Show)
Begreiflich
Zwei Männer unterhalten sich.
„Ich finde," sagt der eine, „daß
die Frauen heutzutage viel zu
wenig für ihre Kleider aus-
geben!"
„Bist du wahnsinnig?" rief
der andere. „Du bist sicher nicht
verheiratet!"
„Doch-mit einer Schnei-
derin I" (Tit-Bits)
Das wird sich ändern
„Lör mal, Männe, sei doch
nicht so furchtbar zurückhaltend
zu unseren Gästen!"
„Oh, du wirst dich wundern
— wenn sie gehen, werde ich
dir zeigen, wie herzlich ich sein
kann!" (Humorist)
Kinkerlitzchen
Herbstreigen
Nied er mit
der Wetterprognose!
Von A. W.
Wer hätte denn sowas gedacht?
Die Wettordnung ist ganz verschoben.
M.an soll den Tag nicht vor der Nacht,
Das Jahr nicht vor Silvester loben/
So übles Wetter gab es nie.
Das steht nun fest, seit 50 Jahren.
Ganz wurscht ist mir die Theorie
Betreffs dies Niederschlags-Gebahren.
Ob Sonnenfleche hier der Grund,
Da mögen andre daran polhen!
Das locht vom Ofen heinen Hund
Und heine Sonne aus den Wolhen.
Knödel aß.
Pflaumenknödel sind eine
böhmische Nationalspeise, und
die Lauptzeit dafür ist der
Lerbst. In der tschechischen
Gemeinde Pisek fand nun, wie
die Zeitung „Ceske Slovo" be-
richtet hat, ein Wetteflen in
Pflaumenknödeln statt; Sieger
wurde ein junger Mann, der
123 — einhunderldreiundzwanzig!
Aeber die Größe der Knödel — da gibt es ja keine Norm — ist
nichts verraten worden. Aber sie müssen wohl ganz ansehnlich ge-
wesen sein, denn mit Kleinigkeiten pflegt sich dieser junge Mann
sicherlich nicht abzugeben.
Ein Angestellter einer englischen Gesellschaft in Indien wollte in
London heiraten. Er reiste 9000 Kilometer zur Lochzeit; am Tage
vor der festgesetzten Trauung aber erklärte die Braut, sie hätte es
sich anders überlegt, worauf der Bräutigam sofort die Rückreise
antrat.
Der bedauernswerte Mann! 9000 Kilometer hat er zurückgelegt,
und dann mußte er erfahren, daß er auf falschem Wege war.
Der Karusselbesitzer Edward Baile und Fräulein Anna Wana-
maker haben sich auf einem Rummelplatz in New Jersey auf dem
Karuffel des Bräutigams trauen lassen. Das Brautpaar nahm auf
zwei Lolzpferden nebeneinander Platz; der Standesbeamte saß auf
einem dritten vor ihnen. Sowie die Eheschließung vollzogen war.
Und wie es hosmisch auch bedingt,
Ist uns egal in allen Fällen,
Solang’s den Herren nicht gelingt,
Die Himmelsbrause abzustellen.
Drum sag ich es hier ganz formell
Und bin auch zum Beweis erbötig:
Prognose ist nicht ahtuell,
Nein, Wettertherapie ist nötig!
wurde das Karussel angedreht
und machte unter den Klängen
eines Lochzeitsmarsches ein
Dutzend Runden. Später wurde
dann das Karussel vom Pub-
likum geradezu gestürmt, und
besonders begehrt waren die
„Lochzeitspferde."
Deshalb ist dem Karussel-
besitzer die eigentümliche Ehe-
schließung kaum zu verdenken,
aber der Standesbeamte, der
sich dazu bereit gefunden hat,
durfte wohl einige Tage lang
unaufhörlich gratis Karussel
fahren. Er muß ganz verdreht
gewesen sein.
*
Als neulich in Brighton die
neue Schwurgerichtsperiode er-
öffnet wurde, mußte die erste
Sitzung vertagt werden, weil
einer der Geschworenen nicht
bequem in der Geschworenen-
bank Platz nehmen konnte; er
war bei einem Gewicht von fast
drei Zentnern zu groß und zu
dick dazu, und weil er sich wei-
gerte, sich hineinzuzwängen,
mußte ein Ersatzgeschworener
herangeholt werden.
Es bedeutet keine Lerab-
setzung der Fähigkeiten des um-
fangreichen Lerrn, wenn man
sagt, daß er seiner Aufgabe als
Geschworener nicht gewachsen
war.
11 Vf es so oft im Leben geht:
Das Bessermachen wäre richtger
Und wieder mal nicht der Prophet,
Der Arzt wär ganz entschieden wichtger!
Weite Bezirke in Kanada
sind von Krähen und Elstern
heimgesucht. Da die Bevölke-
rung wenig gegen die Schäd-
linge unternimmt, hat die Re-
gierung jetzt 856 dieser Vögel fangen und mit numerierten Ringen
versehen lassen, worauf ihnen wieder die Freiheit gegeben wurde.
Wer nun solch einen beringten Vogel abliesert, erhält eine Prämie
bis zu 2000 Mark.
Jetzt wird natürlich auf jede Krähe und Elster losgeknallt werden.
Denn man kann ja nie vorher wissen, ob solch ein Vogel nicht ein
paar tausendmal mehr als einen Schuß Pulver wert ist.
In einem Variete der Stadt Toquerville in Oregon trat eine
sehr hübsche Tänzerin auf. Sie hatte das Pech, einen Schuh zu
verlieren, der in weitem Bogen in den Saal flog. Sofort stürzten
viele Männer sich darauf, und der Schuh wurde in kleine Fetzen
gerissen, die als Andenken eingesteckt wurden. Da aber die meisten
Männer nichts davon abbekamen, entstand ein heftiger Kampf, so-
daß die Polizei einschreiten und die Vorstellung abgebrochen werden
mußte.
Der Schuh war eben zu klein. Wäre es ein ganz großer Schuh,
eine Quadratlatsche gewesen, dann hätte es keinen Streit gegeben.
FLIEGENDE BLÄTTER
und Meggendorfer Blätter
Nr.4761. 29. Oktober 1936
Anzeigenpreise nach Preisliste Nr. 2. Anzeigen-Annahme durch die Anzeigen-Verwaltung „Fliegende
Blätter“, München I, Theatinerstraße 8, Fernsprecher 11891 und alle zugelassenen Werbungsmittler.
Bestellungen bei allen Buch- und Kunsthandlungen, Zeitungsexpeditionen und den Postämtern. Wochenausgabe: Vierteljahrs-Abonnement (13 Nummern) für Deutschland
ohne Zustellung RM 3.90; Postbezug RM 4.10; portofrei nach solchen Ländern des Weltpostvereins, für die ermäßigte Zeitschriften-Portosätze gelten, RM 3.P0, nach allen
übrigen Ländern des Weltpostvereins RM 4.25. Besonders in Schutzpappe verpackte Ausgabe: Vierteljahrs-Abonnement innerhalb Deutschlands, Postbezug oder
Postüberweisung vom Verlag aus RM 4.70. Einzelne Nummer: In Deutschland 30 Pfennig.
282
Redaktionsschluß: 12. Oktober 1936
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Herbstreigen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4761, S. 282
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg