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Uralt
„Die Stadt Kalau feiert in diesem Jahr ihr steben-
hundertjähriges Bestehen."
„Das wird wohl nicht ganz stimmen; ich kenne
Kalauer, die viel älter sind."
Warum?
Lolk bildet sich ein, ein großer Sänger zu sein.
Neulich singt er in einer Gesellschaft: „In die Ferne
möcht ich eilen ..."
Knurrt Volk: „Warum verspricht er es nur?"
Sicherer Verlust
Rohrbruch hat mit Zacke zusammen im Kaffee geseffen. Jetzt
will er zahlen. Lm — das Kleingeld würde gerade reichen, aber
dann würde er nachher nichts für den Zeitungshändler und für den
Autobus haben. Also muß er wohl einen Schein wechseln. Scheine
sind nun einmal leider dazu da, gewechselt zu werden.
Rohrbruch will nach seiner Brieftasche greifen, aber er
greift ins Leere. „Verflucht noch mall" zuckt er zusammen. „Ich
habe meine Brieftasche nicht. Ich Esel! Wie man so sein Geld
verlieren kann!"
Zacke sucht zu trösten. „Aus der tiefen Brustlasche können Sie
das Ding doch nicht verloren haben. Sie werden Ihre Brieftasche
zu Lause gelaffen haben."
„Aber ja, aber jal" schreit Rohrbruch. „Als ich mich nach dem
Mittagessen schlafen legte, da Hab' ich sie im Rock stecken lassen.
And nachher Hab' ich einen andern Anzug angezogen. Aber an die
Brieftasche Hab' ich nicht gedacht, ich Esell"
„Aber dann haben Sie doch keinen Geldverlust zu beklagen."
„Oho, mein Lieber! Ich Hab' doch den Rock über 'nen Stuhl
geschmissen. And inzwischen hat ihn meine Frau längst genommen und
ordentlich fortgehängt. Aber die Taschen sucht sie dann immer nach."
Eifersüchtige Frage „Leiraten kann ich Sie nicht, da mein Lerz bereits
vergeben ist; aber ich will Ihnen eine Schwester fein!"
„And wie heißt der zukünftige Schwager?"
Offenherzig
Kleine Teegesellschast bei Grumpels. Dr. Weinltg
ist dabei, der vor einiger Zeit von seiner brasilianischen
Reise zurückgekehrt ist. Der Mann hat da in den greu-
lichen Arwäldern allerlei erlebt; ja, der könnte jetzt viel
erzählen. And er wird auch dazu gedrängt.
Aber Dr. Weinlig hat keine Lust. „Ich bin bald
mit der Beschreibung meiner Reise fertig. And wenn
sie erschienen ist, meine Lerrschasten, können Sie das
alles lesen."
Albert Grumpel drängt aber doch weiter. „Das
wird ja noch 'ne Weile dauern, Lerr Doktor, bis das
Buch 'rauskommt. Na, und dann kaufen wir es ja wohl
doch nicht."
Zeichnung von M. Claus
Defizit
August sieht mal in die Zeitung. „Was ist Defizit?"
fragt er Emil.
Emil weiß Bescheid. Er sucht nach der besten Erklä-
rung, denn August ist reichlich doof. „Paß mal uff, Aujustl
Du sitzt in unsrer Stammkneipe und Haft fünf Mollen
jetrunken und fünf Paar Knobländer jepräpelt. Macht
eene Mark fuffzig. Nu hast du aber bloß eene Mark.
Da hast du dann een Defizit."
„Ach so-Defizit ist also Krach."
370
Uralt
„Die Stadt Kalau feiert in diesem Jahr ihr steben-
hundertjähriges Bestehen."
„Das wird wohl nicht ganz stimmen; ich kenne
Kalauer, die viel älter sind."
Warum?
Lolk bildet sich ein, ein großer Sänger zu sein.
Neulich singt er in einer Gesellschaft: „In die Ferne
möcht ich eilen ..."
Knurrt Volk: „Warum verspricht er es nur?"
Sicherer Verlust
Rohrbruch hat mit Zacke zusammen im Kaffee geseffen. Jetzt
will er zahlen. Lm — das Kleingeld würde gerade reichen, aber
dann würde er nachher nichts für den Zeitungshändler und für den
Autobus haben. Also muß er wohl einen Schein wechseln. Scheine
sind nun einmal leider dazu da, gewechselt zu werden.
Rohrbruch will nach seiner Brieftasche greifen, aber er
greift ins Leere. „Verflucht noch mall" zuckt er zusammen. „Ich
habe meine Brieftasche nicht. Ich Esel! Wie man so sein Geld
verlieren kann!"
Zacke sucht zu trösten. „Aus der tiefen Brustlasche können Sie
das Ding doch nicht verloren haben. Sie werden Ihre Brieftasche
zu Lause gelaffen haben."
„Aber ja, aber jal" schreit Rohrbruch. „Als ich mich nach dem
Mittagessen schlafen legte, da Hab' ich sie im Rock stecken lassen.
And nachher Hab' ich einen andern Anzug angezogen. Aber an die
Brieftasche Hab' ich nicht gedacht, ich Esell"
„Aber dann haben Sie doch keinen Geldverlust zu beklagen."
„Oho, mein Lieber! Ich Hab' doch den Rock über 'nen Stuhl
geschmissen. And inzwischen hat ihn meine Frau längst genommen und
ordentlich fortgehängt. Aber die Taschen sucht sie dann immer nach."
Eifersüchtige Frage „Leiraten kann ich Sie nicht, da mein Lerz bereits
vergeben ist; aber ich will Ihnen eine Schwester fein!"
„And wie heißt der zukünftige Schwager?"
Offenherzig
Kleine Teegesellschast bei Grumpels. Dr. Weinltg
ist dabei, der vor einiger Zeit von seiner brasilianischen
Reise zurückgekehrt ist. Der Mann hat da in den greu-
lichen Arwäldern allerlei erlebt; ja, der könnte jetzt viel
erzählen. And er wird auch dazu gedrängt.
Aber Dr. Weinlig hat keine Lust. „Ich bin bald
mit der Beschreibung meiner Reise fertig. And wenn
sie erschienen ist, meine Lerrschasten, können Sie das
alles lesen."
Albert Grumpel drängt aber doch weiter. „Das
wird ja noch 'ne Weile dauern, Lerr Doktor, bis das
Buch 'rauskommt. Na, und dann kaufen wir es ja wohl
doch nicht."
Zeichnung von M. Claus
Defizit
August sieht mal in die Zeitung. „Was ist Defizit?"
fragt er Emil.
Emil weiß Bescheid. Er sucht nach der besten Erklä-
rung, denn August ist reichlich doof. „Paß mal uff, Aujustl
Du sitzt in unsrer Stammkneipe und Haft fünf Mollen
jetrunken und fünf Paar Knobländer jepräpelt. Macht
eene Mark fuffzig. Nu hast du aber bloß eene Mark.
Da hast du dann een Defizit."
„Ach so-Defizit ist also Krach."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eifersüchtige Frage"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)