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Gänseleberpastete

schicken wir diese Gänseleberpastete an
Busses als Geschenk. Jetzt ist es schon
nach fünf Uhr, und noch immer ist die
Pastete nicht da. Was werden sich nur
Busses von uns denken?"

Busses laufen aufgeregt auf und ab.
Busse zieht nervös die Ahr.

„Wie spät?"

„Viertel sechs," brummt Busse, „und
immer noch ist die übliche Gänseleber-
pastete von Mangs nicht da. Seit sieben
Jahren schicken Mangs Punkt fünf Ahr
jede Weihnachten eine Gänseleberpastete
als kleine Aufmerksamkeit. Seit sieben
Jahren schicken wir diese Gänseleber-
pastete an Rüdes als Geschenk. Was
wird sich Rübe nur denken von uns?
Ob es Mangs dieses Jahr vergessen
haben?"

„Ob es Busses dieses Jahr vergessen
haben?"

Rübe rauft sich die Laare.

„Was sollen wir nur machen? Seit
sieben Zähren schicken Busses halb sechs
Ahr jede Weihnachten eine Gänseleber-
pastete an Schicketanzens als Geschenk.
Darauf haben die Leute schon sicher ge-
rechnet — was sollen sie nur von uns
denken?"

„Vor allem bin ich überzeugt," er-
wacht in Frau Rübe zunächst die Laus-
frau, „daß sie die Pastete am Weihnachts-
abend essen. Sie werden jetzt warten und
warten. Was werden sie nur heute essen?"

„Was werden wir nur heute essen?"

Selma Schicketanz zuckt mit den
Schultern:

„Das ist eine Rücksichtslosigkeit von
diesen Leuten. Seit siebe» Jahren schicken
Rüdes Punkt sechs Ahr jede Weih-
nachten eine Gänseleberpastete als kleine
Aufmerksamkeit. Jede Weihnachten ver-
zehren wir diese Gänseleberpastete mit
großem Genuß. Der Tisch ist gedeckt, der
Toast ist geröstet, nur die Pastete fehlt.
Was essen wir nur?"

Da sagt Schicketanz:
„Gänseleberpastete I"
„Gänseleberpastete?"

„Ja! Du weißt doch — jedes Jahr
senden wir zu Weihnachten an Mangs
eine Gänseleberpastete — heute habe ich
sie nicht abgeschickt — heute habe ich sie
gleich dabehalten — hier ist sie."

Philipp hat eine Frau.

Philipps Frau hat Wünsche. Wie
alle Frauen.

Philipp kommt nach Lause.

Schmeichelt ihm Lieschen um die
Glatze: „Ich habe dir einige Wünsche
auf den Schreibtisch gelegt, Philippchen!"

Philipp geht zum Schreibtisch und
kommt mit einem ganzen Päckchen von
Blättern zurück.

„Ra, Liebling, du hast dich aber dies-
mal arg verzettelt!"

Echnudel ist Kaufmann. Schnudel
denkt wirtschaftlich. Auch zu Weihnachten.

„Männe," sagt Frau Schnudel am
23. Dezember, „ich habe noch etwas ver-
gessen. Ich wünsche mir noch ein Mittel
gegen Damenhaare."

Schnudel nickt Gewährung.

„Schön, Liane, sollst du haben!"

„Eine große Packung?"

„Eine ganz große. Die größte. Aber
dann muß was anderes wegfallen, liebes
Kind. Streichen wir eben das Auto!"

Früher einmal waren die Damen-
schirme gut 1 Meter 20 lang. Leute
lassen sie sich in einem Landtäschchen unter-
bringen und führen deshalb die Be-
zeichnung „Knirps".

Fräulein Lu kam in ein Cafe.

„Ach bitte, habe ich hier meinen
Knirps vergessen?"

Der Geschäftsführer machte eine diskrete
Geste.

„Bitte, wollen Sie selber Nachsehen!
Da hinten in der Rische sitzt schon seit
drei Stunden ein kleiner Lerr."

Die Weihnachtsgeschenke

Kinkerlitzchen

Der ungarische Olympiaschwimmer Ferencz Csik
sollte in Budapest durch Aufstellung einer Büste
geehrt werden. In der Annahme, die Büste werde
in der Schwimmhalle aufgestellt werden, verfertigte
der Bildhauer sie nur aus Gips; sie bekam dann
aber einen Platz im Freien und mutzte nun, nach
mehreren Regenfällen völlig durchweicht, wieder
entfernt werden.

Die Züge des Olympiaschwimmers waren all-
mählich zu verschwommen geworden.

In der tschechischen Gemeinde Luschtenitz war
man mit dem Postmeister unzufrieden und verlangte
seine Versetzung. Als die Postdirektion das ab-
lehute, steckten am nächsten Tage in allen Briefkästen
von Luschtenitz alte Rasierklingen, und die Beamten,
die die Kästen leerten und die Postsachen sortierten,
erlitten Schnittwunden an den Fingern. Daraus hat
die Postdirektion alle Briefkästen entfernen lassen;
die Postsachen müssen nunmehr auf das Postamt
gebracht werden.

Die Gemeinde wird sich fügen müssen. Die
Briefkästen sind fort; da kann es keinen Einwurf
mehr geben.

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Wunde hygienisch
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u. Bandagengeschäften.

Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gefl. auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Weihnachtsgeschenke"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1936
Entstehungsdatum (normiert)
1931 - 1941
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 185.1936, Nr. 4769, S. 409

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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