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Fliegende Blätter — 186.1937 (Nr. 4771-4795) = 93. Jahrg.

DOI issue:
Nr. 4773
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https://doi.org/10.11588/diglit.6702#0044
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Preisaufgabe: Preise 200.- Mark

Die „Fliegenden Blätter“ bringen jede zweite Woche für ihre Leser eine lustige Aufgabe, deren beste Lösung mit RM 60.—, zweite
mit RM 30.—- und dritte mit RM 20.— belohnt wird; außerdem kommen noch 30 Trostpreise in Büchern im Werte von je RM 3.—
an weitere 30 Einsender von Lösungen zur Verteilung. Mit der Entscheidung durch die Schriftleitung erklärt sich jeder Teilnehmer
einverstanden. Korrespondenzen können wegen der Preisaufgaben nicht geführt, Einsendungen nicht zurückgeschickt werden.

Bei gleichwertigen Einsendungen entscheidet das Los.

Preisaufgabe Nr. 348: „Amandas Bedenkzeit"

Amanda hat ein kleines Lädchen,

Wo's Schinken, Wurst und sowas gibt.
In dieses nette blonde Mädchen
Lat Emil Meier sid) verliebt.

Er wünscht, sie möglichst oft zu sehen,
And kommt er vom Büro nach Laus,
Pflegt in den Laden er zu gehen
And sucht zum Abendbrot sich aus
Ein Würstchen, wofür regelmäßig
Er fünfundzwanzig Pfennig zahlt.

Man sieht — er ist niä)t sehr gefräßig;

Da er aud» nicht vor Forschheit strahlt.
Lat er geschmachtet ziemlich lange.

Bis er sich» doä) ein Lerz gefaßt
And die Amanda dann sehr bange
Gefragt, ob er vielleicht ihr paßt.
Amanda spricht mit leisem Lachen:

„Ich brauche zum Bedenken Zeit;

Auä) möcht' ich eine Probe machen.

Ob Sie für mich genug gescheit.

Wenn heimwärts vom Büro Sie laufe».
Dann kommen Sie hier stets herein;

Für fünfundzwanzig Pfennig kaufen
Sie alsdann regelmäßig ein.

Nun wohl — dies muß iä) mir bedingen:
Wie selbiger Betrag erlegt,

Soll stets auf andre Art gelingen;

Oft geht das, wenn man's recht erwägt.
Doch kommt nach einer Zahl von Tagen
Die letzte Möglichkeit heran.

Dann dürfen Sie mich wieder fragen.

And morgen fängt die Sache an!"

Ja, nun gleitet die Angelegenheit dock) gar zu sehr ins Prosaische
ab. Emil Meier glaubt zunäd)st, daß es sich nur um ein paar Tage
des Wartens handeln werde. Aber als er erst einige Male den
Betrag von 25 Pfennig in stets anderer Art erlegt hat, mit ver-
schiedenen Münzsorten und ihrer wechselnden Mischung, da erkennt
er, daß es doch nicht so schnell geht, denn trotz der Geringfügigkeit
des Betrages gibt es eine verhältnismäßig ansehnliche Menge der
Möglichkeiten. Er will sie aber alle ausschöpfen und führt auch genau
Buch, damit er sich nicht wiederhole, und Amanda, die wohl scharf
aufpaßt, ihm keinen Fehler Nachweisen könne. Da aber — als die
Frist sich ihrem Ende nähert, wird ihm eine peinliche Gewißheit: der
Tag, an dem die letzte Möglichkeit eintritt, wird gerade der 1. April
sein. And am 1. April kann er eigentlid) seine Bewerbung nicht gut
wieder anbringen. Sollte Amanda so flink gerechnet haben, daß sie
das vorausgesehen hat? Beinahe muß er es annehmen, denn sie hat
sich auch noch ausbedungen, daß er bei seinen kleinen Einkäufen nie-
mals eine Pause eintreten lassen dürfe. Würde er einmal einen Tag

fortbleiben, dann käme er freilich über den fatalen 1. April hinaus,
aber das geht nun nicht. Doch Emil Meier ist nicht so auf den Kopf
gefallen, wie Amanda vielleicht denkt. Mit einer kühnen, aber durch-
aus nicht zu beanstandenden Auslegung der ihm gestellten Bedingung
kann er sogar noch eine ganze Reihe von Tagen weiter kommen, und
wenn es ihm praktisch möglich ist, hierbei auch das Letzte zu erreichen,
dann dürfte er damit Amanda wohl aud) gewinnen.

Nun stellen wir zwei Fragen, die ganz kurz zu beantworten sind:

An welchem Tage — die Geschichte spielt in diesem Jahre — hat
Emil Meier mit seinem Zahlungsproblem angefangen?

Auf weld)e Art kommt er über den 1. April hinaus? And um
wieviel Tage könnte es sich höchstens handeln?

Die richtige Beantwortung der ersten Frage wird zunächst ver-
langt. Wer aud) auf die zweite Frage die Antwort weiß, sid)ert
sich damit eine größere Anwartsd)aft auf einen Preis. Gegebenen-
falls wird das Los entscheiden.

Einsendungen, denen keine anderen Mitteilungen beigefügt sein dürfen, bis 11. März 1937 an: Sd)riftleitung der Fliegenden Blätter
(Preisaufgabe), München 27, Möhlstraße 34. — Briefumschläge müssen die Aufschrift „Preisaufgabe" tragen. — Werden Lösungen
mehrerer Aufgaben zu einer Sendung vereinigt, so ist für jede ein besonderes Blatt mit Angabe des Absenders zu verwenden. —

Entscheidung in Nummer 4784.

Eine Erfahrung, die Unzählige machten: Sie kauften Nivea-
Zahnpasta zunächst des niedrigen Preises wegen Als sie dann
aber den wundervoll erfrischenden Geschmack, den leichten,
milden Schaum und die hervorragenden zahnpflegenden
Eigenschaften kennen lernten, da — blieben Sie dabei

Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich gell- auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.

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