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Zauberei mit Knalleffekt

Ein Ehepaar

ihr »UN doch wahrscheinlicher. „Sie werden heute einen besonderen
Tag feiern. Er oder sie hat Geburtstag. Oder vielleicht ist heute
ihr Lochzeitstag."

„Stimmt, es ist ihr Lochzeitstag!" erklärte die kleine Frau Le-
welke. „Aber nicht ihr zehnter,
wie Sie meinen, Lerr Polizei-
rat, sondern ihr erster, ihr aller-
erster. Sie haben eben erst ge-
heiratet."

„Ach so, Sie kennen die Leute."

„Keineswegs! Aeberlegen Sie
doch, Lerr Polizeirat: wenn ich
mit ihnen bekannt wäre, hätten
sie mich doch anders begrüßt; sie
saßen doch neben mir."

„Dann haben Sie sich also
erkundigt."

„Aber Lerr Polizeirat — ich
bin doch inzwischen noch gar nicht
vom Tisch aufgestanden."

„Fehlt also der Beweis für
Ihre Behauptung, gnädige Frau,"
glaubte der Iustizrat feststellen
zu können.

Der Beweis kam sofort. Fräu-
lein Lüdepohl tauchte aus, die
Inhaberin des „Fremdenheims
Stranddistel", und verriet auf
dringendes Befragen, was sie
eigentlich nicht verraten sollte.

„Ja, die Dame ist eine Kusine
von mir. Sie hat heute Vormit-
tag geheiratet."

Der Polizeirat Wendehals
ärgerte sich; er fühlte sich beruf-
lich gekränkt, geschlagen durch
die kleine Frau Lewelke. „Wie
haben Sie das erraten?"

„Oder sagen wir lieber: wie
sind Sie zu der Folgerung ge-
kommen, gnädige Frau?" ver-
besserte der Iustizrat.

„Ja, das würde mich auch
interessieren," schloß sich der Ly-
pochonder Siebenroth an.

„Weil ich etwas bemerkt habe.

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„So müßt' man leben, Lerr Dünnbein, frei und sorglos wie
diese Enten!"

„Wär nichts für mich, Fräulein, ich kann nicht schwimmen!"

was auch die Lerren jedenfalls bemerkt haben, und dann meinen
Schluß gezogen habe, was aber die Lerren nicht getan haben. Frau
Brienitzer und Frau Siebenroth hätten das ebenso wie ich getan,
aber sie waren in dem Augenblick gerade abgelenkt; sie hatten die
Zusammensetzung des Kompotts zu ergründen. Also, meine Lerren:

Laben Sie gesehen, daß die Dame
sich zur Suppe eine Semmel
nahm und dann ihrem Manne
den Brotkorb anbot, worauf er
sich eine Schnitte Schwarzbrot
nahm?"

Die Lerren nickten.

„ilnd dann hat sie sich gewun-
dert, und er hat auf ihre Frage
gesagt: ,Nein, ich esse niemals
Weißbrotü"

„Na, und--?" fragte der

Polizeirat verdutzt.

„Aber Lerr Polizeirat: Wenn
eine Frau noch nicht weiß, daß
ihr Mann niemals Weißbrot
ißt, dann haben die beiden noch
nie zusammen gesrühstückt. Also
haben sie heute erst geheiratet."

Der Dicke und der Dünne

„In deiner Laut möchte ich
nicht stecken, Dicker!"

„Da würdest du auch Falten
werfen!"

Ausnützung

„Fünfzehn Mark soll die elende
Kammer kosten? Die ist ja so
feucht, daß ich in Versuchung
kommen werde, eine Champignon-
zucht anzulegen!"

„Dann kostet sie zwanzig!"

Der Arzt in Verlegenheit

„Gestern sagten Sie, unser
Patient sei über den Berg, und
heute hat er hohes Fieber! Was
ist wieder dazwischengekommen?"
„Ein neuer Berg!"


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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zauberei mit Knalleffekt" "So müßt' man leben, Herr Dünnbein..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Croissant, Eugen
Frank, Hugo
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 191.1939, Nr. 4901, S. 4
 
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