Kleine Ver-
dunkelungsgeschichten
Es gibt immer noch
widerborstige Leute,denen
die Notwendigkeiten der
Zeit nicht einleuchten wol-
len.
Blunz hatte ein klei-
nes Laus. Im obere»
Stock wohnt er selbst, das
Erdgeschoß hatte er an
Laferkorn vermietet.
Laferkorn ist ein ge-
wissenhafter Mann. Je-
den Abend verdunkelt er
seine Fenster mit der größ-
ten Sorgfalt; nicht eine
Spur von Licht kann hin-
ausdringen. Aber Blunz
-pah, der zieht ein
paar kümmerliche Vor-
hänge vor, und dahinter
brennt er Lampen von 60,
ja von 100 Watt.
Laferkorn glaubt, sich
einen Linweis gestatten
zu dürfen. „So geht das
doch nicht, Syen Blunz.
Ihre Fenster müssen ja
aus der Löhe in der Dun-
kelheit — wer weiß, wie
weit — zu sehen sein. Das
bringt dasLausinGefahr.
Blunz kollert: „Was
geht Sie das an? Ist das
Ihr Laus?"
„Man kann nicht ge
nug aufpassen," erzählt
Matz. „Gestern bin ich
mit meiner Frau spät aus
Ein neues Wort
„Verdammt! Meine Vergangenheit lag
auf dem Wasser!"
dem Kino nach Lause ge-
gangen. Was ist passiert?
Meine Frau ist gegen
einen Vorgartenzaun ge-
raten; eine große Schram-
me hat sie im Gesicht ge-
kriegt."
„Oh weh! And Ihnen
ist nichts geschehn?"
„Nee — wir gingen ja
nicht nebeneinander. Ich
hatte meiner Frau eine
Leuchtplakette auf den
Rücken gesteckt und ging
hinter ihr her."
Giebel ist ein unprak-
tischer Mann. Mit dem
Verdunkeln hat er es sich
noch immer nicht bequem
eingerichtet; jeden Spät-
nachmittag pickt er von
neuem schwarzes Dapier
vor seine Fenster, ver-
braucht die Reißnägel
grosweise und hämmert
und schwitzt.
Anter Giebel wohnt
Rumpf. Der erkundigt sich:
„Bester Lerr Giebel, wa-
rum laufen Sie seit einiger
Zeit immer mit Stiefeln
in Ihrer Wohnung her-
um? Das macht mich ganz
nervös." — „Das müssen
Sie schon entschuldigen,"
sagt Giebel. „Aber Laus-
schuhe haben so dünneSoh-
len — da tritt man sich die
Reißnägel in die Füße."
Kapitänleutnant Prien
In die Höhle des Löwen drangst du vor
Und stießest im feindlichen Hafen
Deine Torpedos aus dem Rohr,
Und alle saßen und trafen.
Von des Gegners besten Schiffen ward
Eins auf den Grund gesendet,
Das andre aber trafst du hart —
Dann hast du kühl gewendet.
Tollkühner Streich! Doch nun — zurück?
Es scheint fast zu verwegen!
Jedoch dem Mutgen hilft das Glück
Und Gott gibt seinen Segen.
Trotz Minen und trotz Netzen wand
Dein Boot sich durch die Sperre
Und — unerhörte Leistung! — fand
Den Weg zum offnen Meere.
Der Feind bestaunt die Tat. Ihm graust
Vor dem, was Helden schufen.
Dich und die Deinen heut umbraust
flildeutschlands Jubelrufen.
Vor aller Welt bezeugtest kühn
Du Deutschlands Kraft auf Erden.
U-Boot — ahoi! Der Name Prien
Wird nie vergessen werden!
n. w.
Ucua bVi/UdU lal
Gebrauch!
(«i»I Haarfärbe /r»sj
kämm
(ges. gesch. Marke
,,Hoffera“)
12, dt graues oder rotes Haar echt blond, braun oder
schwarz. Völlig unschädl. Jahrelang brauchb.
Diskr.Zusdg.imBrief.St.M.3.-,5.-u.,6.-(Henna)
Rud. HoffersKosm.Laboratorium,Berlin 017/3 Koppenstr.9
gehören für mich längst derVergangen-
heit an. Ich schwöre heute auf Herbin- I
Stodin mit dem H. im Dreieck. Es ist
nämlich erstaunlich, daß man oftmals
direkt darauf warten kann, wie durch
diese altbewährten Tabletten oder |
Kapseln mit dem H. im Dreieck der 1
krampfartige Druck im Kopf, das
schmerzhafte Ziehen im Nacken und
die bei Tag und Nacht quälenden Hüft- }
und Nervenschmerzen, die die Schaf- j
| fenskraft so lähmen, beseitigt werden. |
| Überzeugen Sie sich durch einer I
Versuch. Es ist Ihr Vorteil!
10 Tabl. 0.60 • 20 Tabl. 0.99 • 60 Tabl. 2.42
Verlangen Sie aber in der Apotheke
1 - ausdrücklich:-
Herbin Stadin Ai.
mit dem H. IM DREIECK
HOP UUEBER mPGDEBURG
Soll Ihre Haut eine
zweite Jugend erleben ?
Waren äußere Einwirkungen die Ursache
dafür, daß Ihre Haut in der Kindheit ein
zartes jugendfrisches Aussehen hatte? Nein!
Die Haut selbst verschaffte sich diese Frische
von innen heraus. — Der gesamte Aufbau
der Haut geschieht nämlich immer von innen
heraus. Außen nutzt sie sich ab und innen
wird sie neu entwickelt. (So wie ein
Fingernagel oben abbricht und von unten
nachwächst.) Je langsamer der Neuaufbau
der Haut von innen vor sich geht, desto
älier erscheint die Haut. Wenn die Haut
welk wird, wenn sie die Farbe verliert und
Fältchen bildet, ist dies ein Zeichen dafür,
daß der unsichtbare Prozeß der Hauter-
neuerung nicht mehr richtig funktioniert.
„W-5 Dragees“ wirken von innen. Sie regen
die mangelhafte oder ganz darniederliegende
Zellerneuerung an und bauen die Haut von
innen her neu auf. Die erschlafften Haut-
gewebe spannen sich, Falten und Unrein-
heiten verschwinden, die Farbe wird wieder
lebendig. Wenn Sie sich eine verjüngte
Haut wünschen und „W-5 Dragees“ noch
nicht probiert haben, so lassen Sie sich ein-
mal unverbindlich eine Probe nebst Litera-
tur gegen 30 Pfg. in Briefmarken zuschicken.
Original-
packung
„W-5
Dragees“
RM 8.82.
Zu haben
ln allen
Apotheken.
Bezugschein: Friedrich Wilhelmstädtische Apotheke,
Berlin W 7/128, Luisenstr. 19. Senden Sie mir
eine Probe ,,W-5 Dragees“ und Literatur.
30 Pfg. in Briefmarken füge ich bei.
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich bitte auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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dunkelungsgeschichten
Es gibt immer noch
widerborstige Leute,denen
die Notwendigkeiten der
Zeit nicht einleuchten wol-
len.
Blunz hatte ein klei-
nes Laus. Im obere»
Stock wohnt er selbst, das
Erdgeschoß hatte er an
Laferkorn vermietet.
Laferkorn ist ein ge-
wissenhafter Mann. Je-
den Abend verdunkelt er
seine Fenster mit der größ-
ten Sorgfalt; nicht eine
Spur von Licht kann hin-
ausdringen. Aber Blunz
-pah, der zieht ein
paar kümmerliche Vor-
hänge vor, und dahinter
brennt er Lampen von 60,
ja von 100 Watt.
Laferkorn glaubt, sich
einen Linweis gestatten
zu dürfen. „So geht das
doch nicht, Syen Blunz.
Ihre Fenster müssen ja
aus der Löhe in der Dun-
kelheit — wer weiß, wie
weit — zu sehen sein. Das
bringt dasLausinGefahr.
Blunz kollert: „Was
geht Sie das an? Ist das
Ihr Laus?"
„Man kann nicht ge
nug aufpassen," erzählt
Matz. „Gestern bin ich
mit meiner Frau spät aus
Ein neues Wort
„Verdammt! Meine Vergangenheit lag
auf dem Wasser!"
dem Kino nach Lause ge-
gangen. Was ist passiert?
Meine Frau ist gegen
einen Vorgartenzaun ge-
raten; eine große Schram-
me hat sie im Gesicht ge-
kriegt."
„Oh weh! And Ihnen
ist nichts geschehn?"
„Nee — wir gingen ja
nicht nebeneinander. Ich
hatte meiner Frau eine
Leuchtplakette auf den
Rücken gesteckt und ging
hinter ihr her."
Giebel ist ein unprak-
tischer Mann. Mit dem
Verdunkeln hat er es sich
noch immer nicht bequem
eingerichtet; jeden Spät-
nachmittag pickt er von
neuem schwarzes Dapier
vor seine Fenster, ver-
braucht die Reißnägel
grosweise und hämmert
und schwitzt.
Anter Giebel wohnt
Rumpf. Der erkundigt sich:
„Bester Lerr Giebel, wa-
rum laufen Sie seit einiger
Zeit immer mit Stiefeln
in Ihrer Wohnung her-
um? Das macht mich ganz
nervös." — „Das müssen
Sie schon entschuldigen,"
sagt Giebel. „Aber Laus-
schuhe haben so dünneSoh-
len — da tritt man sich die
Reißnägel in die Füße."
Kapitänleutnant Prien
In die Höhle des Löwen drangst du vor
Und stießest im feindlichen Hafen
Deine Torpedos aus dem Rohr,
Und alle saßen und trafen.
Von des Gegners besten Schiffen ward
Eins auf den Grund gesendet,
Das andre aber trafst du hart —
Dann hast du kühl gewendet.
Tollkühner Streich! Doch nun — zurück?
Es scheint fast zu verwegen!
Jedoch dem Mutgen hilft das Glück
Und Gott gibt seinen Segen.
Trotz Minen und trotz Netzen wand
Dein Boot sich durch die Sperre
Und — unerhörte Leistung! — fand
Den Weg zum offnen Meere.
Der Feind bestaunt die Tat. Ihm graust
Vor dem, was Helden schufen.
Dich und die Deinen heut umbraust
flildeutschlands Jubelrufen.
Vor aller Welt bezeugtest kühn
Du Deutschlands Kraft auf Erden.
U-Boot — ahoi! Der Name Prien
Wird nie vergessen werden!
n. w.
Ucua bVi/UdU lal
Gebrauch!
(«i»I Haarfärbe /r»sj
kämm
(ges. gesch. Marke
,,Hoffera“)
12, dt graues oder rotes Haar echt blond, braun oder
schwarz. Völlig unschädl. Jahrelang brauchb.
Diskr.Zusdg.imBrief.St.M.3.-,5.-u.,6.-(Henna)
Rud. HoffersKosm.Laboratorium,Berlin 017/3 Koppenstr.9
gehören für mich längst derVergangen-
heit an. Ich schwöre heute auf Herbin- I
Stodin mit dem H. im Dreieck. Es ist
nämlich erstaunlich, daß man oftmals
direkt darauf warten kann, wie durch
diese altbewährten Tabletten oder |
Kapseln mit dem H. im Dreieck der 1
krampfartige Druck im Kopf, das
schmerzhafte Ziehen im Nacken und
die bei Tag und Nacht quälenden Hüft- }
und Nervenschmerzen, die die Schaf- j
| fenskraft so lähmen, beseitigt werden. |
| Überzeugen Sie sich durch einer I
Versuch. Es ist Ihr Vorteil!
10 Tabl. 0.60 • 20 Tabl. 0.99 • 60 Tabl. 2.42
Verlangen Sie aber in der Apotheke
1 - ausdrücklich:-
Herbin Stadin Ai.
mit dem H. IM DREIECK
HOP UUEBER mPGDEBURG
Soll Ihre Haut eine
zweite Jugend erleben ?
Waren äußere Einwirkungen die Ursache
dafür, daß Ihre Haut in der Kindheit ein
zartes jugendfrisches Aussehen hatte? Nein!
Die Haut selbst verschaffte sich diese Frische
von innen heraus. — Der gesamte Aufbau
der Haut geschieht nämlich immer von innen
heraus. Außen nutzt sie sich ab und innen
wird sie neu entwickelt. (So wie ein
Fingernagel oben abbricht und von unten
nachwächst.) Je langsamer der Neuaufbau
der Haut von innen vor sich geht, desto
älier erscheint die Haut. Wenn die Haut
welk wird, wenn sie die Farbe verliert und
Fältchen bildet, ist dies ein Zeichen dafür,
daß der unsichtbare Prozeß der Hauter-
neuerung nicht mehr richtig funktioniert.
„W-5 Dragees“ wirken von innen. Sie regen
die mangelhafte oder ganz darniederliegende
Zellerneuerung an und bauen die Haut von
innen her neu auf. Die erschlafften Haut-
gewebe spannen sich, Falten und Unrein-
heiten verschwinden, die Farbe wird wieder
lebendig. Wenn Sie sich eine verjüngte
Haut wünschen und „W-5 Dragees“ noch
nicht probiert haben, so lassen Sie sich ein-
mal unverbindlich eine Probe nebst Litera-
tur gegen 30 Pfg. in Briefmarken zuschicken.
Original-
packung
„W-5
Dragees“
RM 8.82.
Zu haben
ln allen
Apotheken.
Bezugschein: Friedrich Wilhelmstädtische Apotheke,
Berlin W 7/128, Luisenstr. 19. Senden Sie mir
eine Probe ,,W-5 Dragees“ und Literatur.
30 Pfg. in Briefmarken füge ich bei.
Bei Anfragen oder Bestellungen wollen Sie sich bitte auf die „Fliegenden Blätter“ beziehen.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein neues Wort"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1939
Entstehungsdatum (normiert)
1934 - 1944
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 191.1939, Nr. 4920, S. 273
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg