Fliegende Blätter (191.1939 (Nr. 4901-4926) = 95. Jahrg.)

„Indeed, Basil, du solltest dir auch eine Gasmaske anschaffen.
Mister Churchill hat als Opfer des letzten deutschen Flieger-
angriffs ein Kaninchen angegeben."

Ping-Pong

Im Unterhaus sagte der Abgeordnete James,
es sei unerträglich, daß England von einem Ka-
binett alter Männer regiert würde, von denen
kaum einer jemals einen Schuß hätte abfeuern
hören.

Geduld, Mister James! Vielleicht kommt da-
zu bald die Gelegenheit!

*

Der Parlamentarier Lascalles Flemig be-
schwerte sich beim Kriegsminister Lore Belisha,
daß die britischen Offiziere alle Lokale füllten,
in denen Nackttänzerinnen austräten.

Lore Belisha muß doch dafür sorgen, daß
sich seine Offiziere auf das Leben in Paris vor-
bereiten.

Drei deutsche Flieger, die in Südfrankreich
notgelandet waren, gaben sich als Engländer aus,
marschierten zur Grenze und entkamen in die
Schweiz.

Es fällt in Frankreich gar nicht auf, wenn
Engländer so weit hinter der Front herumlaufen.

Zn London wurde ein Mann wegen Spionage-
verdacht verhaftet. Er hatte auf der Straße einen
Inhalierapparat benutzt, da er an Asthma leidet.

Dem armen Kerl ist erst die Luft und dann
— über die Nervosität der Polizei — auch noch
die Spucke weggeblieben.

Im englischen Marineministerium liegen seit
1811 Pläne zu einer angeblich furchtbaren Kriegs-
maschine, die damals von einem Lord Dundonald
konstruiert wurde. Englische Zeitungen versichern
geheimnisvoll, Churchill brauche nur auf einen
Knopf zu drücken, und der Krieg wäre mit Lilfe

des Dundonaldschen „Zerstörers"
in Kürze siegreich beendet.

Wir warten auf die Explo-
sionen, die sich ereignen, wenn
Churchill auf den Knopf drückt.
Sie werden klingen wie: Bluff —
Bluff - Bluff!

300000 Lotteutotten, Kaffern
und Buschmänner haben beschlos-
sen, England ein Kriegsschiff zu
stifte». Sie zahlen jeden Monat
einen Schilling dafür ein.

Das wird ein Kreuzer, der sich
besonders für Schwarzfahrten
eignet.

In London war eine Miß
Mabel angeklagt, nackt im Luft-
schutzkeller erschienen zu sein. Die
Dame verteidigte sich, sie habe
in der Dunkelheit ihre Kleider
nicht gefunden, außerdem sei sie
nicht nackt gewesen, denn sie habe Pantöffelchen
angehabt.

Der Richter sprach sie frei. Es komme, sagte
er, ganz daraus an, wie man die Dinge ansehe.

Wie man hört, soll der 39er Wein nicht be-
sonders gut werden.

Vielleicht übernimmt Churchill die Patenschaft
über den 39er. Diesem Fuchs hängen ja auch.die
Trauben dies Jahr zu hoch.

Der französische Kriegshetzer Lenry de Ke-
rillis schreibt, Frankreich habe gar keine Veran-
lassung, seine Kriegsgründe zu nennen.

Das wäre nun auch zwecklos. Nennungen
werden nicht mehr angenommen — das Rennen
läuft bereits.

In Budapest feierte neulich der Elefant„Siam",
ein Geschenk eines indischen Fürsten an Napo-
leon I., seinen 150. Geburtstag.

Von Napoleon bis Churchill! Am so viel gleich-
mütig mitzuerleben, muß man das Fell eines
Elefanten haben.

Entsprechende Folge

„Ich kann Ihnen sagen: es war ein höchst
peinlicher Auftritt. Nachdem Kunz und Bock eine
Viertelstunde lang herumgestritten hatten und im-
mer ausfallender geworden waren, schrie Bock
schließlich: Betrachten Sie sich als von mir geohr-
feigt! Rechts und links geohrfeigt!"

„Toll! Und was machte Kunz daraus?"

„Er zuckte zusammen und kriegte ganz rote
Backen."

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