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-T—T

„Die Berge rücken immer näher heran. Woran liegt das?"
„Ganz einfach. Sie haben gesagt, daß Sie die Berge lieben

Die Srernschnuppe

Er sagte dies, weil Ingrid soeben gegähnt hatte.

„And haben Sie etwas gedacht?" fuhr Lothar fort.

„Doch!" — „Darf ich es wissen?"

„Nein, das kann man nicht gut sagen. Außerdem friert mich, ich
möchte nach Lause."

„Wie kompliziert sind schöne Frauen," murmelte der junge Mann,
aber Ingrid hatte es gehört und antwortete: „Gar nicht kompliziert."
Dann wurde sie eiissilbiger und einsilbiger, bis sie bei ihrem Laus-
tor standen.

„Darf ich Sie Wiedersehen?"

„Vielleicht, wir treffen uns ja öfter."

„Ist das alles? Laben Sie mir gar nichts zu sagen, ein liebes
Wort wenigstens, das mich glücklich macht? Nein, auch das nicht?
Ich habe Ihnen doch nichts getan, warum sind Sie so schrecklich zu
mir. Sagen Sie mir doch wenigstens, was Sie dachten, als das
leuchtende Meteor seine Bahn durch die Ewigkeit nahm."

„Wollen Sie es durchaus wissen?" meinte Ingrid und sperrte
die Laustür aus.

„Es ist mein Lerzenswunsch —"

„Gut," sagte Ingrid, „ich dachte gerade: Warum küßt mich der
Esel nicht —" And zu war die Laustür.

„Was bin ich auch für ein Idiot," stöhnte Lothar, während eben
die zweite Sternschnuppe vom Äimmel fiel.

Zu spät

Rohleder und Schimmel haben ein Geschäft zu besprechen. Am
5 Ahr wollen sie einander in der „Traube" treffen.

5 Minuten vor 5 nimmt Nohleder in der „Traube" Platz und
läßt sich eine Flasche Wein kommen. Die Zeit vergeht, und Schimmel
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— wenn Sie das zu mir sagen, rücke ich auch näher heran."

zeigt sich nicht. Aber wenigstens ist der Wein gut, so gut, daß Roh.
leder eine zweite Flasche bestellt.

Endlich, 10 Minuten nach 6 Ahr, kommt Schimmel angeschossen.
Er keucht: „Müssen schon entschuldigen! Bin leider aufgehalten
worden; mein Schwiegervater ist unvermutet gekommen. Aber wir
werden die Sache gleich haben. Da habe ich die Anterlagen gleich

mitgebracht. Mein Vorschlag geht dahin-"

Aber Nohleder winkt ab, mit matter Land. „Nee, lassen Sie
nur! Jetzt ist's zu spät!"

„Nanu? Sie werden mir die Verspätung doch nicht so Übel
nehmen."

„Nehme ich auch nicht Übel. Aber jetzt kann ich kein Geschäft mit
Ihnen besprechen. Nee, lieber Schimmel — da wären Sie mir zu
überlegen. Sie haben »och nichts getrunken, aber ich schon zwei
Flaschen."

Der diskrete Schüler

„Du weißt nicht, woher die Bettfedern stammen, mit denen deine
Elter» handeln?"

„Ich weiß es wohl, aber unsere Bezugsquellen darf ich nicht
verraten, Lerr Lehrer!"

Der Tenor

„Meine Schwester hat einen schönen Tenor!" — „Bei Damen
sagt man Sopran!"

„Das weiß ich! Der schöne Tenor ist einer vom Theater, mit
dem sie sich am Sonntag verlobt hat!"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Berge rücken immer näher heran"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bauer, Max
Entstehungsdatum
um 1941
Entstehungsdatum (normiert)
1936 - 1946
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 195.1941, Nr. 5021, S. 262

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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