Ermahnung an Juden
Das Gutwettermännchen
ober: Wenn das Barometer wieder Sommer macht!
Kleine Chronik
In vielen amerikanischen Bier- nnd Kaffeehäusern sind die Mar-
morplatten der Tische durch Platten mit aufgeklebten Landkarten
ersetzt worden, die den Gästen die Beurteilung der Kriegslage er-
leichtern sollen.
Gut! Es wird aber in den Lokalen auch Zeitungen geben, und
die erschweren dann wieder die Beurteilung der Kriegslage.
Roosevelt hat der amerikanischen Presse vorgeworfen, sie schwanke
zu sehr in ihrer Meinung; in der einen Woche sei sie optimistisch,
in der andern pessimistisch.
Die Presse soll ihn doch stützen, und deshalb darf sie nicht schwanke».
Natürlich wünscht er, daß sie gleichmäßig optimistisch sei.
Der kanadische Schiffahrtsminister MaeDonald hat angekündigt,
in Zukunft würde über Schiffsversenkungen in den kanadischen Ge-
wässern nicht mehr berichtet werden, um dem Gegner keine Auf-
klärung über den angerichteten Schaden zu geben.
Es handelt sich wohl mehr darum, die Aufklärung des eigenen
Volkes zu vertagen. Vor dem hat man nämlich auch Angst.
Duff Eooper hat auch wieder einmal etwas von sich hören lassen.
Er hat zugegeben, daß England der Lage gegenüber nicht genügend
Streitkräfte habe; das sei aber erklärlich, weil ja das britische Welt-
reich nicht auf Gewalt beruhe.
Das trifft zur Zeit allerdings zu: England hat die Gewalt über
das Empire verloren. —
7
(Der Oberrabbiner von Großbritannien, Dr. Hertz, hat in einer Predigt die Juden
davor gewarnt, sich in England unbeliebt zu machen.)
„Ich bin bestürzt, daß neuerdings
Als Frevler gegen Kriegsmaßnahmen
So viele Juden — waih geschrien! —
Vor englische Gerichte kamen.
Besonders ging’s um das Geschäft
Mit Kleidern und mit Lebensmitteln,
Und solche Fälle pflegen dann
Die Briten leider zu bekritteln.
Geht das so weiter, mag im Land
Die Stimmung gegen uns sich wandeln.
Man pflegte uns mit Sympathie
Und Freundlichkeit hier zu behandeln;
Wenn die Gerichtsberichte nun
Zu viele Judennamen nennen,
So könnte gegen unsre Leut’
Doch schließlich großer Zorn entbrennen.
Bis Oberhaupt hab’ ich darum
Scharf die Rabbiner angewiesen,
Daß sie dem auserwählten Volk
Geschäfte solcher Art vermiesen.
In vielen Ländern kam schon längst
In das Sehlamassel die Mischpoche;
Wir wollen doch in England nicht
fluch pfeifen auf dem letzten Loche."
So hat der Oberrabbi Hertz
ln großer Sorge jüngst gepredigt.
Sein Auftrag wird auch sicherlich
Von den Rabbinern nun erledigt,
Doch die Gemeinde hört versteckt
Das altbekannte Wort dazwischen:
„Das elfte jüdische Gebot —
Es lautet: Laß dich nicht erwischen! — on.
Auf der Suche »ach Schrott
Das Gutwettermännchen
ober: Wenn das Barometer wieder Sommer macht!
Kleine Chronik
In vielen amerikanischen Bier- nnd Kaffeehäusern sind die Mar-
morplatten der Tische durch Platten mit aufgeklebten Landkarten
ersetzt worden, die den Gästen die Beurteilung der Kriegslage er-
leichtern sollen.
Gut! Es wird aber in den Lokalen auch Zeitungen geben, und
die erschweren dann wieder die Beurteilung der Kriegslage.
Roosevelt hat der amerikanischen Presse vorgeworfen, sie schwanke
zu sehr in ihrer Meinung; in der einen Woche sei sie optimistisch,
in der andern pessimistisch.
Die Presse soll ihn doch stützen, und deshalb darf sie nicht schwanke».
Natürlich wünscht er, daß sie gleichmäßig optimistisch sei.
Der kanadische Schiffahrtsminister MaeDonald hat angekündigt,
in Zukunft würde über Schiffsversenkungen in den kanadischen Ge-
wässern nicht mehr berichtet werden, um dem Gegner keine Auf-
klärung über den angerichteten Schaden zu geben.
Es handelt sich wohl mehr darum, die Aufklärung des eigenen
Volkes zu vertagen. Vor dem hat man nämlich auch Angst.
Duff Eooper hat auch wieder einmal etwas von sich hören lassen.
Er hat zugegeben, daß England der Lage gegenüber nicht genügend
Streitkräfte habe; das sei aber erklärlich, weil ja das britische Welt-
reich nicht auf Gewalt beruhe.
Das trifft zur Zeit allerdings zu: England hat die Gewalt über
das Empire verloren. —
7
(Der Oberrabbiner von Großbritannien, Dr. Hertz, hat in einer Predigt die Juden
davor gewarnt, sich in England unbeliebt zu machen.)
„Ich bin bestürzt, daß neuerdings
Als Frevler gegen Kriegsmaßnahmen
So viele Juden — waih geschrien! —
Vor englische Gerichte kamen.
Besonders ging’s um das Geschäft
Mit Kleidern und mit Lebensmitteln,
Und solche Fälle pflegen dann
Die Briten leider zu bekritteln.
Geht das so weiter, mag im Land
Die Stimmung gegen uns sich wandeln.
Man pflegte uns mit Sympathie
Und Freundlichkeit hier zu behandeln;
Wenn die Gerichtsberichte nun
Zu viele Judennamen nennen,
So könnte gegen unsre Leut’
Doch schließlich großer Zorn entbrennen.
Bis Oberhaupt hab’ ich darum
Scharf die Rabbiner angewiesen,
Daß sie dem auserwählten Volk
Geschäfte solcher Art vermiesen.
In vielen Ländern kam schon längst
In das Sehlamassel die Mischpoche;
Wir wollen doch in England nicht
fluch pfeifen auf dem letzten Loche."
So hat der Oberrabbi Hertz
ln großer Sorge jüngst gepredigt.
Sein Auftrag wird auch sicherlich
Von den Rabbinern nun erledigt,
Doch die Gemeinde hört versteckt
Das altbekannte Wort dazwischen:
„Das elfte jüdische Gebot —
Es lautet: Laß dich nicht erwischen! — on.
Auf der Suche »ach Schrott
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auf der Suche nach Schrott"
"Das Gutwettermännchen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1942
Entstehungsdatum (normiert)
1937 - 1947
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)