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Fliegende Blätter — 197.1942 (Nr. 5057-5083) = 98. Jahrgang

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Nr. 5064
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https://doi.org/10.11588/diglit.6488#0122
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Kleine Chronik

Der englische Arbeitsminister Bevin hat berichtet, daß sich etwa
64000 Männer als Kriegsdienstverweigerer haben eintragen lassen.
Das Recht dazu steht in England jedem zu, der dafür Gewissens-
gründe angibt.

Anker den 64000, die ihr Land im Stich lassen, dürften aber
nicht wenige sein, die gar kein Gewissen haben.

Der frühere Boxweltmeister und jetzige Kneipwirt Jack Dempsey
ist zum Leutnant der amerikanischen Nationalgarde ernannt worden;
er hat sich aber ausbedungen, seine Kneipe weiterführen zu dürfen.

Wenn in seine Kneipe Soldaten kommen, kann sie der Leutnant
zu tüchtigem Trinken kommandieren.

Aus einer Botschaft Churchills an Tschungking-China: „Wir sind
entschlossen, dem chinesischem Volke, soweit es in unsrer Macht steht,
jede materielle, moralische und geistige Lilfe zu leisten."

Die moralische und geistige Lilfe drückt sich in Leistungen auf
Schreib- und Druckpapier aus. Die materielle Lilfe steht auch auf
dem Papier.

Washington hat zur Abgabe aller entbehrlichen Schreibmaschinen
aufgefordert; man brauche sofort 850000 Schreibmaschinen für Leer
und Marine; auf jedem Linienschiff z. B. seien mindestens 55 Ma-
schinen nötig.

Wozu man aus einem Kriegsschiff nicht weniger als 55 Schreib-
maschinen braucht, können wir uns nicht erklären. Das wird eben
ein amerikanisches Kriegsgeheimnis sein.

Londoner Zeitungen haben dem Informationsminister Brandon
Bracken vorgeworfen, er liefere dem Volke zu viel Syrup.

Er hält den Syrup für nötig, weil die Engländer doch sonst so viel
Bitteres schlucken müssen.

Di« britische Regierung hat den „Emigranten-Regierungen"

mitgeteilt, sie sei bereit, ihnen für die Zeit nach dem Kriege schon
jetzt Landeisschiffe zu verkaufen; bis zum Kriegsende müßten die
Schiffe aber noch für England fahren.

Bezahlt brauchen sie natürlich auch erst später zu werden. Die
Äauptsache ist: wenn solche Schiffe versenkt werden, sind sie nicht
zu verlorenen englischen Schiffen zu rechnen.

Die Londoner Zeitschrift „Economist" hat gemeint: „Es würde
ein Wunder sein, wenn trotz ihrer Hilfsquellen die Alliierten besiegt
werden würden, aber Wunder geschehen manchmal."

Das stimmt nicht; es wird gar kein Wunder sein, wen» sie besiegt
werden. And ihre Gegner verlassen sich überhaupt nicht auf Wunder.

Roosevelt hat ein Gesetz unterzeichnet, das jeden amerikanischen
Soldaten mit 5000 Dollars gegen Gefangennahme versichert.

Bei Versicherungen — Lebensversicherungen natürlich ausgenom-
men — liegt für manche Leute die Versuchung nahe, den Versiche-
rungsfall absichtlich herbeizuführen.

Der Londoner „Observer" hat die Frage aufgeworfen, ob man
nicht Churchills sonstige Eigenschaften wegen seines rhetorischen Ver-
mögens falsch beurteilt habe.

Einfacher gesagt: Äat der Kerl uns immer dumm gequatscht?

Die Vereinigung der amerikanischen Industrieorganisationen hat
eine Million an Roosevelt adressierte Postkarten verteilt, aus denen
eine zweite Front verlangt wird; sie brauchen nur unterschrieben
zu werden.

Frankiert brauchen diese Postkarten nicht zu werden; Postsen-
dungen an den Präsidenten genießen in den Vereinigten Staaten
Portofreiheit. Roosevelt dürfte das zum ersten Male bedauern.

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Fliegende Blätter Nr. 6064 vom 20. August 1942

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