Kleine Chronik
Roosevelt soll der Gattin Tschiangkaischeks erklärt haben/ die
allniähliche Eroberung der Südsee-Inseln nach Norden zu bis zur
schließlichen Einnahme von Tokio werde fünfzig Jahre erfordern.
Nun ja, es steht fest. Roosevelt wird die Einnahme von Tokio
nicht erleben.
In USA ist der Schwarzhandel mit Fleisch gewaltig aufgebläht.
Nach Feststellungen des Landwirtschaftsministeriums werden allein
in New stzork und San Franzisko täglich eine Million Kilo Fleisch
schwarz verkauft; das Geschäft wird fast gänzlich von Juden betrieben.
In diesem Fall gehen sie auch gern mit Schweinefleisch um.
Auf einer Bischofskonferenz der englischen Äochkirche hat der
Bischof von Birmingham erklärt; „Die Wahrheitsliebe ist vollkommen
aus dem englischen Bewußtsein geschwunden; Die Verlogenheit hat
im gleichen Matze zugenommen wie die Anehrlichkeit und die Aus-
schweifungen." Darüber ist der „Daily Telegraph" in Wut geraten
und hat von einem Rabengekrächz gesprochen.
Es handelt sich aber um einen weitzen Raben.
In der Freimaurerloge „Große Kugel" hat der Großmeister des
„Ordens der alten Makkabäer" erklärt: „Das jüdische Volk muß
wieder als der geschichtliche Pionier des ethischen Lebens der Mensch-
heit anerkannt werden."
Nun ja — etwas zu untergraben ist schließlich auch eine Pionier-
arbeit.
Der demokratischen Partei in USA ist ein ungeheurer Wahl-
betrug »achgewiesen worden. Wie der Chef der amerikanischen Geheim-
polizei, Loover, mitgeteilt hat, sind allein in Philadelphia 6000
längst Verstorbene in den Wahlliste» geführt worden, für die dann
bei der Wahl Strohmänner erschienen.
Roosevelt ist Demokrat; er ist also auch von Toten gewählt
worden. Manche seiner noch lebenden Wähler sind jetzt zu der Ein-
sicht gekommen, sie hätten sich, als sie ihre Stimme für ihn abgaben,
auch begraben lassen können.
*
Die Londoner Sonntagszeitung „Sunday Pictorial" hat es un-
gehörig gefunden, daß man Zogu, den Exkönig von Albanien, noch
„Schade, daß der Brief, nicht an mich ist, Fräulein,
da könnten Sie Porto sparen."
„Du hast ja einen neuen Badeanzug, Lllil"
„Nein, es ist der alte; — da habe» uns die Motten Löcher
hineingefressen."
immer in England wohnen läßt; er habe doch die albanische Staats-
kasse gestohlen.
Die Zeitung nimmt wohl an, Zogus Mittel dürften bald erschöpft
sei». Wenn von der gestohlenen Staatskasse noch viel zum Ausgeben
in England da wäre, würde sie nicht so zartfühlend sein.
Die amerikanische „Gesellschaft zur Unterstützung der Sowjetunion"
hat die Amerikaner aufgefordert, jede Woche recht viele aufmun-
ternde Briefe an Männer und Frauen in der Sowjetunion zu richten,
damit der Kontakt zwischen beiden Ländern verbessert werde.
Woher aber sollen jene Bankers, die das machen wollen, die
Adressen nehme»? Stalin wird sie doch nicht liefern. Wenn ihm
Leute in der Sowjetunion bekannt werden, die aufgemuntert werden
müßten, kommen sie bald als Empfänger von Briefen nicht mehr
in Betracht.
Die brasilianische Regierung hat den bedeutenden Äafen Bahia
feierlich der ASA-Marine übergeben.
Damit haben die USA den Fuß ins Land gesetzt, und die bra-
silianische Regierung hat ihnen mit der Feierlichkeit noch dazu den
Stiefel geküßt.
Die englische Zeitschrift „Empire Review" findet, daß die Süd-
afrikanische Union sich auf Kosten Englands bereichern möchte; dieses
Dominion wolle das Mutterland melken.
Das Mutterland möchte freilich lieber, wie einst, in den Dominions
die Sahne abschöpfen. , — on.
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Roosevelt soll der Gattin Tschiangkaischeks erklärt haben/ die
allniähliche Eroberung der Südsee-Inseln nach Norden zu bis zur
schließlichen Einnahme von Tokio werde fünfzig Jahre erfordern.
Nun ja, es steht fest. Roosevelt wird die Einnahme von Tokio
nicht erleben.
In USA ist der Schwarzhandel mit Fleisch gewaltig aufgebläht.
Nach Feststellungen des Landwirtschaftsministeriums werden allein
in New stzork und San Franzisko täglich eine Million Kilo Fleisch
schwarz verkauft; das Geschäft wird fast gänzlich von Juden betrieben.
In diesem Fall gehen sie auch gern mit Schweinefleisch um.
Auf einer Bischofskonferenz der englischen Äochkirche hat der
Bischof von Birmingham erklärt; „Die Wahrheitsliebe ist vollkommen
aus dem englischen Bewußtsein geschwunden; Die Verlogenheit hat
im gleichen Matze zugenommen wie die Anehrlichkeit und die Aus-
schweifungen." Darüber ist der „Daily Telegraph" in Wut geraten
und hat von einem Rabengekrächz gesprochen.
Es handelt sich aber um einen weitzen Raben.
In der Freimaurerloge „Große Kugel" hat der Großmeister des
„Ordens der alten Makkabäer" erklärt: „Das jüdische Volk muß
wieder als der geschichtliche Pionier des ethischen Lebens der Mensch-
heit anerkannt werden."
Nun ja — etwas zu untergraben ist schließlich auch eine Pionier-
arbeit.
Der demokratischen Partei in USA ist ein ungeheurer Wahl-
betrug »achgewiesen worden. Wie der Chef der amerikanischen Geheim-
polizei, Loover, mitgeteilt hat, sind allein in Philadelphia 6000
längst Verstorbene in den Wahlliste» geführt worden, für die dann
bei der Wahl Strohmänner erschienen.
Roosevelt ist Demokrat; er ist also auch von Toten gewählt
worden. Manche seiner noch lebenden Wähler sind jetzt zu der Ein-
sicht gekommen, sie hätten sich, als sie ihre Stimme für ihn abgaben,
auch begraben lassen können.
*
Die Londoner Sonntagszeitung „Sunday Pictorial" hat es un-
gehörig gefunden, daß man Zogu, den Exkönig von Albanien, noch
„Schade, daß der Brief, nicht an mich ist, Fräulein,
da könnten Sie Porto sparen."
„Du hast ja einen neuen Badeanzug, Lllil"
„Nein, es ist der alte; — da habe» uns die Motten Löcher
hineingefressen."
immer in England wohnen läßt; er habe doch die albanische Staats-
kasse gestohlen.
Die Zeitung nimmt wohl an, Zogus Mittel dürften bald erschöpft
sei». Wenn von der gestohlenen Staatskasse noch viel zum Ausgeben
in England da wäre, würde sie nicht so zartfühlend sein.
Die amerikanische „Gesellschaft zur Unterstützung der Sowjetunion"
hat die Amerikaner aufgefordert, jede Woche recht viele aufmun-
ternde Briefe an Männer und Frauen in der Sowjetunion zu richten,
damit der Kontakt zwischen beiden Ländern verbessert werde.
Woher aber sollen jene Bankers, die das machen wollen, die
Adressen nehme»? Stalin wird sie doch nicht liefern. Wenn ihm
Leute in der Sowjetunion bekannt werden, die aufgemuntert werden
müßten, kommen sie bald als Empfänger von Briefen nicht mehr
in Betracht.
Die brasilianische Regierung hat den bedeutenden Äafen Bahia
feierlich der ASA-Marine übergeben.
Damit haben die USA den Fuß ins Land gesetzt, und die bra-
silianische Regierung hat ihnen mit der Feierlichkeit noch dazu den
Stiefel geküßt.
Die englische Zeitschrift „Empire Review" findet, daß die Süd-
afrikanische Union sich auf Kosten Englands bereichern möchte; dieses
Dominion wolle das Mutterland melken.
Das Mutterland möchte freilich lieber, wie einst, in den Dominions
die Sahne abschöpfen. , — on.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schade, daß der Brief nicht an mich ist, Fräulein, da könnten Sie Porto sparen" "Du hast ja einen neuen Badeanzug, Elli!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5110, S. 21
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg