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Verschiedene Wirkung

Niemand kann's allen Leuten
recht machen, also bringen das
auch die Filmdichter nicht fertig.
Ja, über einen Film sind die
Meinungen oft scharf geteilt.

Scheinfelds haben sich einen
neuen Film angesehen. Am
nächsten Tage erzählt Schein-
seid das in seinem Büro. „Lohnt
die Sache?" erkundigt sich der
Kollege Lolzmaier.

Scheinfeld zuckt die Achseln.
„Dem einen gesällt's, dem andern
nicht. Wir waren beide, meine
Frau und ich, ganz hin, als es
aus war. Meine Frau vor
Entzücken, und ich vor Aerger."

Einladung

„Ich möchte Sie gerne besu-
chen, üm Ihren jüngsten Spröß-
ling anzusehen —, wann ist es
denn am besten?"

„Am 3 Ahr früh, da ist er....
am muntersten I"

Kleine Belehrung

Nötzel ist kein sehr höflicher
Mann, und an Galanterie fehlt
es ihm völlig; seine Gattin hat
das schon oft beklagt.

Nöhels haben Logierbesuch
bekommen, die Kusine Klara.

Jetzt, nach dem Abendessen, hat
sie noch einen Brief nach Lause
geschrieben, ihre glückliche An-
kunft zu melden. Sie zieht den
Mantel an und sagt: „Ich
möchte den Brief noch nach dem
nächsten Kasten tragen. Älo ist
der wohl?"

Nötzel, der sich im Klubsessel
räkelt, knurrt: „Wenn du aus
dem Lause kommst, gehst du
rechts die Straße entlang, dann
um die erste Ecke, und da, am
dritten oder vierten Lause, ist
der Kasten."

Frau Nötzel greift ein. „Aber
Paul — bei der Verdunklung
wird Klara nicht finden. Du
mußt schon mit ihr gehn."

Löchst widerwillig erhebt sich
Nötzel. „Na jal" stöhnt er.

Aber jetzt zieht Frau Nötzel der Kusine Klara den Mantel wieder
aus. „Ja, Paul, wenn du sowieso gehst, dann kannst du den Brief
auch allein hintragen."

Entschuldigung

Es ging nicht anders: Zieblands mußten Krausebart zum Mit-
tagessen einladen; er hatte Lerrn Ziebland zu einer Besprechung
besucht, die länger gedauert hatte, als zu erwarte» gewesen war,
und jetzt hätte er in einer Gastwirtschaft nichts Rechtes mehr be-
kommen. Krausebart ließ es sich denn auch gut schmecken.

Die Theater sind alle ausverkauft es ist gerade so, als ob ich noch aufträte ‘

Zum Nachtisch gab es Erdbeeren, köstliche Erdbeeren Freilich,
viel davon hatte Frau Ziebland nicht erwischt, doch zu einem kleinen
Tellerchen voll für jeden würde es schon reiche».

Aber Krausebart lehnte dankend ab „Ich habe eine Idiosynkrasie
gegen Erdbeeren; ich bekomme Nesselfieber davon. Ich darf nicht
eine einzige Erdbeere genießen."

Da ließ sich der fünfjährige Leinz Ziebland hören. Er hatte
wegen des Gastes der Verteilung der Erdbeere» mit Sorge entgegen-
gesehen; jetzt krähte er fröhlich: „Au fein!"

Frau Ziebland war das peinlich: sie >vandte sich an den Gast:
„Nehmen Sie's dem Junge» nicht Übel! Sie wissen ja: Kinder sind
immer so geradeheraus mit der Wahrheit."

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Theater sind alle ausverkauft..."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1943
Entstehungsdatum (normiert)
1938 - 1948
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 199.1943, Nr. 5127, S. 225

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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