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Zeichnung von I. Mauder

Iuwelenraub

und bot mir eine selbstgedrehte Zigarette an. Ich lehnte im ständig
wachsenden Mißtrauen ab, denn man hat ja schon so viel von ver-
gifteten Zigaretten gelesen, nicht wahr? Mein Verdacht schien nicht
unbegründet, zumal der Offizier mit einem merkwürdigen Lächeln
die Dose wieder einsteckte, ohne sich selbst zu bedienen.

Es waren schon über dreißig Minuten vergangen. Da erhob sich
der Offizier und ging ungeduldig zur Tür.

„Merkwürdig! Wo sie nur bleiben mag? Ich werde Nachsehen—"

„Nein!", schrie ich „Sie bleiben hier — keinen Schritt!"

Ich vertrat ihm den Weg. Eine steile Falte grub sich in seine
Stirn, er machte eine Bewegung, als wollte er mich wegstoßen,
dann aber kehrte er um und setzte sich stumm auf einen Stuhl.
Weitere zwanzig Minuten vergingen. Da erhob sich der Offizier.

„Ich muß Sie um Entschuldigung bitten," sagte er, „bitte — be-
nachrichtigen Sie die Polizei! Nur eine Erklärung zuvor: es hat den
Anschein, als wäre ich ein Komplice und das Ganze ein abgekartetes
Spiel. Ich versichere Ihnen, es ist nicht so. Unser Wiedersehen über-
raschte mich. Ich habe die Gräfin zehn Jahre nicht mehr gesehen.
Es gibt Schicksale und Verirrungen auf der Welt, mit denen ich
nicht rechnen konnte —"

„Ich glaube Ihnen kein Wort!", schrie ich voller Wut.

„Dann müffen Sie die Polizei verständigen."

„Das werde ich auch! Verlassen Sie sich darauf!"

Ich griff zum Telephon. Er unterbrach mich:

„Dort drüben steht einSchutzmann. Es ist einfacher — rufen Sie ihn!"

Ohne ihn einer Antwort zu würdigen, stürzte ich zur Tür hinaus,
winkte dem Schutzmann, der sogleich herüberkam und den fremden
Offizier verhaftete-"

„Wie konnten Sie nur auf diesen alten Gaunertrick hereinfallen,
lieber Burte," riefen die Freunde, „der Schutzmann war natürlich
der Dritte im Bunde?"

Der Juwelier schüttelte den Kopf.

„Glauben Sie doch nicht, daß ich mit dieser oft gelesenen Mög-
lichkeit nicht auch gerechnet hatte! Während der Offizier verhaftet
wurde, betätigte ich die Alarmanlage, und wenige Minuten später
betraten zwei Schutzleute meines Reviers das Geschäft. Aber da
ging die Tür noch einmal auf, und herein trat die junge Gräfin.

„Ich wurde aufgehalten," sagte sie, „habe ich mich ein wenig
verspätet."

Sie legte das Geld auf den Tisch, betrachtete uns fünf Männer
und sagte nur kopfschüttelnd: „Wie im Kriminalroman, meine Lerren!"

„Bei einer großen Truppenparade sah ich den Offizier wieder,"
schloß Burte seinen Bericht, „er saß auf der Ehrentribüne der Mili-
tärattachees. Ich grüßte sehr tief. Er schien den Gruß wohl nicht
bemerkt zu haben, aber am nächsten Tag erhielt ich von ihm ein
Buch, einen billigen Allerweltsroman ohne jeden Wert. Ein paar
Zeilen standen als Widmung auf der ersten Seite: Lesen Sie, ver-
ehrter Freund, im Interesse Ihres Geschäftes lieber hin und wieder
ein vernünftiges Buch-"

Auskunft

Vor dem Laden stand eine lange Schlange. Kansen ging vorbei,
blieb neugierig stehen und fragte: „Was bekommt man hier?"

„Kalte Füße!" knurrte der Gefragte.

Der tote Fisch

Gerade hatten Peppels sich zum feierlichen Karpfenmabl nieder-
gelassen, da klingelte es. Die Familie wurde blaß. Und dann deutete
der Vater auf den eben auf den Tisch gesetzten Karpfen und sagte
grimmig: „Ludwig, geh an die Tür und sag, wir könnten niemand
empfangen, wir Härten einen Todesfall in der Familie!"

Kairokonferenz

„Verteilt hätten wir Ostasien, jetzt braucht
sich jeder nur noch seinen Teil zu holenl“

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Kairokonferenz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Mauder, Josef
Entstehungsdatum
um 1944
Entstehungsdatum (normiert)
1939 - 1949
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Weltkrieg <1939-1945>
Ostasien
Kairo / Konferenz <1943>
Jiang, Jieshi
Roosevelt, Franklin D.
Churchill, Winston

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 200.1944, Nr. 5137, S. 5137_016

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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