70 A. d. Korrespondenzd. Buchhändlers Mudlich.
„12 kr. ist dafür zu zahlen."
„Jetzt kommt mir's auf einmal vor, daß ich den Lehrer
Flink eigentlich gar nicht kenne, und cs wird darum doch
beffcr sein, wenn ich den Brief dahier lasse."
Aus der Correspondenz des Buchhändlers
Mudlich.
Ew. Wohlgcborcn!
„Ich bedauere unendlich von dem mir übersandten Manuscriptc
„Ucber die Quellen der ältesten deutschen Geschichte" keinen
Gebrauch machen zu können, so sehr ich auch die gediegene
Gelehrsamkeit bewundere, welche sich darin ausspricht. Sollten
aber Ew. Wohlgeboren irgend ein anderes Produkt ihrer
historischen Studien, zum Beispiel eine Sammlung pikanter
Anekdoten aus dem Leben großer Männer, oder eine Reihe
von Biographien berühmter Maitressen oder Aehnlichcs, mir
anvertraucn wollen, so würde ich diese Ehre mit gebührendem
Danke erkennen; wäre auch bereit ein namhaftes Honorar hie-
für zu bezahlen. Achtungsvoll
M. Mudlich, Buchhändler!
Verehrter Herr!
Ihr Roman, „Die blutigen Nächte", den Sic mir auf
! Bestellung liefern, fängt an, an Interesse abzunehmen. Wenn
Sie im nächsten Hefte nicht mindestens eine große Erkcnnungs-
, Scene oder einen heimlichen Mord anbringen können, sehe ich
mich genöthigt, das Honorar etwas herabzusetzcn.
M. Mudlich!
Lieber junger Freund!
Ihre Gedichte habe ich zwar nicht gelesen, gebe ihnen
aber doch schnellen Bescheid, wie cs sich unter so guten Be-
; kannten ziemt. Als Buchhändler müßte ich Ihre Gedichte zu-
rücksenden , als Freund will ich etwas für Sie thun. Wenn
' Sie mir den neuesten Roman des großen Dumas binnen drei
Wochen übersetzen, will ich Ihre Gedichte verlegen.
Ihr Freund
Mudlich!
P. 8. Ich hoffe, Sic sind überzeugt, daß von einem
Honorar keine Rede sein kann.
Verehrter Herr!
Heine ist todt. Könnten Sic mir nicht „Erinnerungen
an Heine" liefern! Sic haben ihn ja einmal in Paris gesehen!
Aber eilen Sie; cs wird große Concurrenz geben!
Ihr Mudlich.
Auflösung des Rebus
in Nr. 660 der Fliegenden Blätter:
District. (Die strickt.)
! _ —
Babel in Wien.
Ein i t a li c n i sch e r G y p s fi g u r e n kn a b e stößt mit einem
böhmischen Lehrjungen bei einem Fratschlerstande zusammen, so daß
die sämmtlichen Celebritäten auf seinem Kopfe aus dem Gleichge-
wichte gcrathcn. Wüthend schreit er : „Maledetto tedesco!!“
Schusterjunge (sich in Vertheidiguugsstand setzend): ,,Xa-
traceny Nemce!“ (Verfluchter Deutscher.)
Obstlerin (für die ungestörte Existenz ihres Krams be-
sorgt) : „Gcht's aus'nander, ös ung'rischeS Volk!!" —
Verlegenheit.
„Du, Altastaner! ich mein' hier geht der Weg aus!"
„12 kr. ist dafür zu zahlen."
„Jetzt kommt mir's auf einmal vor, daß ich den Lehrer
Flink eigentlich gar nicht kenne, und cs wird darum doch
beffcr sein, wenn ich den Brief dahier lasse."
Aus der Correspondenz des Buchhändlers
Mudlich.
Ew. Wohlgcborcn!
„Ich bedauere unendlich von dem mir übersandten Manuscriptc
„Ucber die Quellen der ältesten deutschen Geschichte" keinen
Gebrauch machen zu können, so sehr ich auch die gediegene
Gelehrsamkeit bewundere, welche sich darin ausspricht. Sollten
aber Ew. Wohlgeboren irgend ein anderes Produkt ihrer
historischen Studien, zum Beispiel eine Sammlung pikanter
Anekdoten aus dem Leben großer Männer, oder eine Reihe
von Biographien berühmter Maitressen oder Aehnlichcs, mir
anvertraucn wollen, so würde ich diese Ehre mit gebührendem
Danke erkennen; wäre auch bereit ein namhaftes Honorar hie-
für zu bezahlen. Achtungsvoll
M. Mudlich, Buchhändler!
Verehrter Herr!
Ihr Roman, „Die blutigen Nächte", den Sic mir auf
! Bestellung liefern, fängt an, an Interesse abzunehmen. Wenn
Sie im nächsten Hefte nicht mindestens eine große Erkcnnungs-
, Scene oder einen heimlichen Mord anbringen können, sehe ich
mich genöthigt, das Honorar etwas herabzusetzcn.
M. Mudlich!
Lieber junger Freund!
Ihre Gedichte habe ich zwar nicht gelesen, gebe ihnen
aber doch schnellen Bescheid, wie cs sich unter so guten Be-
; kannten ziemt. Als Buchhändler müßte ich Ihre Gedichte zu-
rücksenden , als Freund will ich etwas für Sie thun. Wenn
' Sie mir den neuesten Roman des großen Dumas binnen drei
Wochen übersetzen, will ich Ihre Gedichte verlegen.
Ihr Freund
Mudlich!
P. 8. Ich hoffe, Sic sind überzeugt, daß von einem
Honorar keine Rede sein kann.
Verehrter Herr!
Heine ist todt. Könnten Sic mir nicht „Erinnerungen
an Heine" liefern! Sic haben ihn ja einmal in Paris gesehen!
Aber eilen Sie; cs wird große Concurrenz geben!
Ihr Mudlich.
Auflösung des Rebus
in Nr. 660 der Fliegenden Blätter:
District. (Die strickt.)
! _ —
Babel in Wien.
Ein i t a li c n i sch e r G y p s fi g u r e n kn a b e stößt mit einem
böhmischen Lehrjungen bei einem Fratschlerstande zusammen, so daß
die sämmtlichen Celebritäten auf seinem Kopfe aus dem Gleichge-
wichte gcrathcn. Wüthend schreit er : „Maledetto tedesco!!“
Schusterjunge (sich in Vertheidiguugsstand setzend): ,,Xa-
traceny Nemce!“ (Verfluchter Deutscher.)
Obstlerin (für die ungestörte Existenz ihres Krams be-
sorgt) : „Gcht's aus'nander, ös ung'rischeS Volk!!" —
Verlegenheit.
„Du, Altastaner! ich mein' hier geht der Weg aus!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Babel in Wien" "Verlegenheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 28.1858, Nr. 661, S. 70
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg