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Kais er Carolus Magnus läßt sich von seiner Lieblingstochter Emma vorlesen.
„Gib mir Dein Bucht und laß' mich vorlesen!" Horen
wir des ritterlichen Meisters Moritz von Schwind ritter-
lichen Kaiser zu seinem herrlichen Kinde sagen, (siehe das
nebenstehende Bild), dessen anmuthiges Haupt sich ans des
Vaters liebevolles Gebot nur noch stolzer erhebt, während ihre
schone Hand muthselig das treue Schlachtschwcrt des Vaters
erfaßt und ihre Seele, von den tausend Wundern der Wald-
einsamkeit erfüllt, den Thaten und Mähren des alten Heldcn-
sanges lauscht.
Meister Riedel in Rom dagegen bietet in der Lösung
wmev Vortvurfs eines der merkwürdigst gelungenen Rechnungs-
^xempel von Kunst und Natur, eine aretinisch gesungene
trophx vom Liede der Emancipation des Fleisches und der
„gesunden Sinnlichkeit", die erreichte Quadratur des Cirkels
auf grundirter Leinwand! — Die Kunst, vom Künstler als
Za )lbegnsf gchandhabt, erscheint hier, nach Subtraktion des
1 vrenden Idealismus, mit dem carnificirtcn Realismus addirt,
in den Materialismus gleichheitlich dividirt, und durch den
Naturalismus dreimal mit sich selbst multiplizirt. Durch
Anwendung dieser vier Rechnungsarten allein konnte das
Facit gelingen, die Natur, oder vielmehr die Natürlichkeit nicht
nur approximative zu erreichen, sondern sie vielmehr noch
hypergressirt zu übertreffen, und vor dem trunkenen Auge des
Beschauers, auf dem kühnsten Gipfelpunkte sensnalistischen Be-
gehrens angelangt, zu enthüllen.
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Kais er Carolus Magnus läßt sich von seiner Lieblingstochter Emma vorlesen.
„Gib mir Dein Bucht und laß' mich vorlesen!" Horen
wir des ritterlichen Meisters Moritz von Schwind ritter-
lichen Kaiser zu seinem herrlichen Kinde sagen, (siehe das
nebenstehende Bild), dessen anmuthiges Haupt sich ans des
Vaters liebevolles Gebot nur noch stolzer erhebt, während ihre
schone Hand muthselig das treue Schlachtschwcrt des Vaters
erfaßt und ihre Seele, von den tausend Wundern der Wald-
einsamkeit erfüllt, den Thaten und Mähren des alten Heldcn-
sanges lauscht.
Meister Riedel in Rom dagegen bietet in der Lösung
wmev Vortvurfs eines der merkwürdigst gelungenen Rechnungs-
^xempel von Kunst und Natur, eine aretinisch gesungene
trophx vom Liede der Emancipation des Fleisches und der
„gesunden Sinnlichkeit", die erreichte Quadratur des Cirkels
auf grundirter Leinwand! — Die Kunst, vom Künstler als
Za )lbegnsf gchandhabt, erscheint hier, nach Subtraktion des
1 vrenden Idealismus, mit dem carnificirtcn Realismus addirt,
in den Materialismus gleichheitlich dividirt, und durch den
Naturalismus dreimal mit sich selbst multiplizirt. Durch
Anwendung dieser vier Rechnungsarten allein konnte das
Facit gelingen, die Natur, oder vielmehr die Natürlichkeit nicht
nur approximative zu erreichen, sondern sie vielmehr noch
hypergressirt zu übertreffen, und vor dem trunkenen Auge des
Beschauers, auf dem kühnsten Gipfelpunkte sensnalistischen Be-
gehrens angelangt, zu enthüllen.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Kaiser Carolus Magnus läßt sich von seiner Lieblingstochter Emma vorlesen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)