Wehncke's Spazierritt.
konnte nich Grund fassen, weil das Straßenpflaster zn glatt
war, un nu hol di jo nich upp, den Markt dahl, durch de
Appelsins, de Melons un de Eierkörbe, un der Anker achter
nach wie een verrückter Angelhacken uf'n Mackreelenfang, un
von alle Seiten wollten se mich packen un griffen nach die
Steerte von dem Schwanztackel, die se natürlich in de Hände
behielten. So kam ich aus de Stadt, wo der Anker in een
Stacket endlich Grund faßte, wonehm das Peer aber so pan-
nig über Stüer schwenkte, daß ick an eene halbe Seemeile
wegflog un ganz dämlich liegen blieb, als hätte mich 'ne
Dünnung an den Strand geworfen.
Wie ick endlich meine fünf Sinne zusammengeschliest habe,
höre ick eene Stimme ganz höllisch fluchen un lamenteeren. Ick
kick mich um, un sehe an 'n großen Caktus een Peersattel,
und aus dem Stachelwerk dahl, zwee Beene, die nach dem
Handwerksburschen-Wunsch. 1 l l
Himmel kicken un da denke ick mir, füll dat nich Starke sein?
Un richtig, he war es — de Sattelgurt is platzt, he mit
seinem Sattel koppüber in den Caktus und sein Peer fort nach
den Cordilleren. Ick habe ihn mit'n Messer rausschneiden müssen
un he war achter von die Stachels so ruinirt, daß
he acht Tage nich sitzen konnte. Die Pücks hat
achter ganz fehlt un da war das noch von Glück,
daß he den Sattel hatte, den mußte er achter vor-
nehmen, damit de Skandal nich gar so arg war.
Wie wir nu nach mein Perr hingahn, da liegt
dat Oos dort up de Siet un steckt de Zung all so
lang nt 'n Maul un war kreepert, weil ihn das
Ankertau den Hals zuschnürt hat.
Nu mußte ick mein Sattel ooch nf'n Buckel
nehmen un den Dracken dazu, un so sin wir ns
großen Umwegen zum Peerleiher kommen, der uns
utlacht hat. Die Peer Heft wi zahlen müssen, zwee
Dollar pro Stück, denn die sind d'rüben billiger
als hier.
Wie wir an Bord kommen sind, hat der Cap-
tain noch en Mordspcktakel wegen sein Schwanztackel
macht. Ick hatte mir bei die Geschichte aber mein
Fuß verstaucht un he is von de Zit an nich Widder
got worden.
Der große Geldbeutel.
Taschner: „Was wünschen Sie?" — Soldat: „So
an Geldbeutel!" — Taschner: „Das sind aber keine Geld-
beutel, sondern Tabaksbeutel." — Soldat: „'s thut nix,
wissen's, wir kriegen jetzt bald unsre Löhnungs-Erhöhung und da brau-
chet ich an recht großen Geldbeutel!"
„Wasserstand? Pfui Teuxel, eine langweilige Merkwür-
digkeit! Ja, wann der Wein oder der Doppelkümmel einmal
so an den Häusern in die Höh' steigen wollte, dann —!"
konnte nich Grund fassen, weil das Straßenpflaster zn glatt
war, un nu hol di jo nich upp, den Markt dahl, durch de
Appelsins, de Melons un de Eierkörbe, un der Anker achter
nach wie een verrückter Angelhacken uf'n Mackreelenfang, un
von alle Seiten wollten se mich packen un griffen nach die
Steerte von dem Schwanztackel, die se natürlich in de Hände
behielten. So kam ich aus de Stadt, wo der Anker in een
Stacket endlich Grund faßte, wonehm das Peer aber so pan-
nig über Stüer schwenkte, daß ick an eene halbe Seemeile
wegflog un ganz dämlich liegen blieb, als hätte mich 'ne
Dünnung an den Strand geworfen.
Wie ick endlich meine fünf Sinne zusammengeschliest habe,
höre ick eene Stimme ganz höllisch fluchen un lamenteeren. Ick
kick mich um, un sehe an 'n großen Caktus een Peersattel,
und aus dem Stachelwerk dahl, zwee Beene, die nach dem
Handwerksburschen-Wunsch. 1 l l
Himmel kicken un da denke ick mir, füll dat nich Starke sein?
Un richtig, he war es — de Sattelgurt is platzt, he mit
seinem Sattel koppüber in den Caktus und sein Peer fort nach
den Cordilleren. Ick habe ihn mit'n Messer rausschneiden müssen
un he war achter von die Stachels so ruinirt, daß
he acht Tage nich sitzen konnte. Die Pücks hat
achter ganz fehlt un da war das noch von Glück,
daß he den Sattel hatte, den mußte er achter vor-
nehmen, damit de Skandal nich gar so arg war.
Wie wir nu nach mein Perr hingahn, da liegt
dat Oos dort up de Siet un steckt de Zung all so
lang nt 'n Maul un war kreepert, weil ihn das
Ankertau den Hals zuschnürt hat.
Nu mußte ick mein Sattel ooch nf'n Buckel
nehmen un den Dracken dazu, un so sin wir ns
großen Umwegen zum Peerleiher kommen, der uns
utlacht hat. Die Peer Heft wi zahlen müssen, zwee
Dollar pro Stück, denn die sind d'rüben billiger
als hier.
Wie wir an Bord kommen sind, hat der Cap-
tain noch en Mordspcktakel wegen sein Schwanztackel
macht. Ick hatte mir bei die Geschichte aber mein
Fuß verstaucht un he is von de Zit an nich Widder
got worden.
Der große Geldbeutel.
Taschner: „Was wünschen Sie?" — Soldat: „So
an Geldbeutel!" — Taschner: „Das sind aber keine Geld-
beutel, sondern Tabaksbeutel." — Soldat: „'s thut nix,
wissen's, wir kriegen jetzt bald unsre Löhnungs-Erhöhung und da brau-
chet ich an recht großen Geldbeutel!"
„Wasserstand? Pfui Teuxel, eine langweilige Merkwür-
digkeit! Ja, wann der Wein oder der Doppelkümmel einmal
so an den Häusern in die Höh' steigen wollte, dann —!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wehncke's Spazierritt" "Handwerksburschen-Wunsch" "Der große Geldbeutel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur: W. D. ungesichert
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 35.1861, Nr. 848, S. 111
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg