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Güterzertrümmerer.

dm Straßen war bereits das rege Getümmel der Refidenzstadt
erwacht. Der Landmann zitterte vor Aufregung, und jetzt noch
krampfte sich unter den Einwirkungen des gehabten Traumes
fein Herz in der bange aufathmenden Brust. Da vemahm er
daS Glöckchen, kleidete fich rasch an und trat bald in dem
niedlichen Kirchlein ein, wo so manches bedrängte Gemüth
seinen Gram, seine Zweifel und Schmerzen dem dort so hoch
verehrten Gnadenbilde vertraut. Im Gebete schwand die Sorge
und Unruhe aus der Brust deS frommen Maierbauern. Nach
der Messe ließ er die für den Christbaum bestimmten Kerzchen
weihen und bestellte bei einem Geistlichen für feine verstorbenen
Eltem zwei Seelenmessen.

(Fortsetzung folgt.)

Hiftoria von den Lalenbürgern.

(Fortsetzung.)

Siebentes Abenteuer.

Wie der Schalk de« Lalenbürgern den Rath gibt, den Tag in ihr
Rathhaus zu bringen.

.Wenn euch die Dunkle nun irrt und engt,
Und wenn ihr begehrt der Helle,

Wohlan, so hebet das Dach nur ab,

Und setzt es dann wieder zur Stelle.'

.Es mag euch dieß zum Erempel sein:

Wie macht ihr's mit euren Kappen?

So wie'S euch eben bequem und genehm,
So legt ihr und tragt ihr den Lappen.'

Es war der Rath gar wohl beliebt,

— Der Schalk berückte die Tröpfe —

Das RathhauS wurde nun licht und hell,
Doch dunkel blieben die Köpfe.

Lalenbürger. 108

Achtes Abenteuer.

Wie die Lalenbürger ihre Kirche zurecht setzen wollen.

Und als nun daS RathhauS fertig war,
So stellt fich ein anderer Mißstand dar.

.Die Kirche, fie schaut so schief und quer
Auf unser fünfeckiges RathhauS her.

Drum wendet und drehet fie dergestalt'.

Daß fie fein gerade Richtung halt'.'

Sie spreiten ein Tuch auf dem Boden aus,

Zu bezeichnen, wie weit zu rücken das Haus.

Jndeß fie nun schaffen mit aller Kraft,

Wird das Tuch vom Schalk hinweggerafft.

.O weh: verschwunden ist jede Spur,

Wir schoben's und hoben'S über die Schnur.'

Die Kirche, fie stehet, als wie vorher,

Gegen da« RathhauS schief und quer.

Nun machen ste anderseits den Versuch,
Verschwunden ist bald auch hier das Tuch.

„Wir greifen's mit viel zu viel Strenge an,

DaS Werk, es werde mit Umficht gethan."

Sie drücken und rücken bis llsto zur Stund,
Doch die Kirche steht fest auf dem alten Grund.

(Fortsetzung folgt.)
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Historia von den Lalenbürgern"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
(1) "Siebentes Abendteuer. Wie der Schalk den Lalenbürgern den Rath gibt, den Tag in ihr Rathhaus zu bringen." (2) "Achtes Abenteuer. Wie die Lalenbürger ihre Kirche zurecht setzen wollen."

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Tageslicht
Narr <Motiv>
Drücken
Karikatur
Kirche <Motiv>
Dach <Motiv>
Rathaus <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Lalenbürger <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 110, S. 109
 
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