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Der aessrickene Sck esset.

(5) weh, c weh, ich armer Mann,

Ich Hab kein Geld, was fang' ich an?

Und, kann ichs nicht erschwingen,

So solis der Teufel bringen! —

Da kam der Teufel, bot dem Mann
Bon Gold einen ganzen Scheffel an,
Gehäuft, und sprach mit Tücke:

Gib ihn im Jahr zurücke!

Du kriegst das Maaß gehäufelt, Mann,
Gestrichen nehm ichs wieder an! —

Er denkt: das muß verführen,

Er wird« vcrjnbiliren!

Gern nehm' ichs, sprach darauf der Mann
Und schrieb am Packt: doch sag mir an,
Darf ich dirS dann nur eben,

Nicht eher wiedergeben? —

Auch eher, ja mein lieber Mann!

Gut, schön, so nimm es jetzo an;

Ich Hab es abgestrichen;

So ist das all vergliche»! —

Noch beut der Teufel unserm Mann
Krumm, dumm und stumm den Scheffel an;
Doch der sagt frisch und heiter:

Ich dank, ich brauch nichts weiter.

Leit dieser Zeit steht seinen Manu
Der Teufel fich viel besser an:

Gar raffinirt im Takte
Sind jetzt Kontrakt und Packle.

gelb geärgert habe, noch dreimal täglich an'S Glockenseil. Als Sau-
Hirt lebe ich ruhig, und 400 Stück machen mir nicht so viel zu
schaffen, wie meine 70 Bauernkinder. Darum habe ich den Dienst bei
der Gemeind« nachgesucht und erhalten."

„Ja — wenn das so ist, will ich Seiner Beförderung nicht im
Wege stehen. Er ist aus Unfern Diensten entlaffen."

Der bessere Dienst. m

„Ich habe Ihn kommen lassen. Schämt Er fich nicht? Er ist
angestellter gräflicher Schulmeister, und meldet fich bei der Gemeinde
zum Säuhirtendienst?"

„Verzeihen Sie, gnädigster Herr Graf, man will auch einmal weiter
kommen. Ich habe in dcro Diensten für jedes Kind jährlich nur 3b Kreu-
zer. Die Gemeinde bezahlt aber von jedem Schwein wöchentlich 1 Kreu-
zer, macht jährlich 52 Kreuzer. Die Schule hat 70 Kinder, die Gemeinde
hat aber über 400 Schweine, mit denen ich täglich ausfahre. Als Schul-
meister muß ich mit meiner Frau herumessen, jeden Mittag bei
einem andern Bauer, und «eil wir einen starken Hunger milbringen,
haben fich die Bauern im letzten Winter verschworen, so daß wir
112 Tage lang nichts anderes als Sauerkraut und Schweincffeisch
bekommen haben, um uns den Appetit zu vertreiben. Als Schweins-
hirt bin ich ein unabhängiger Mann, und kann mir kochen lassen,
was ich will. Als Schulmeister muß ich, wenn ich mich grün und

Aug. ftopifd).
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der gestrichene Scheffel" "Der bessere Dienst"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Teufel <Motiv>
Lehrer <Motiv>
Unterricht <Motiv>
Gold <Motiv>
Vergütung
Karikatur
Schweinehirt <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 5.1847, Nr. 110, S. 111
 
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