Die Sauvegarde.
„Wo gehst denn Du hin, Annerl, führt Dich Dein Herr
Bruder spazieren?" — „Nein, ich muß meinen Bruder spa-
zieren führen, denn weißt Du, die Cadettcn dürfen nicht mehr
allein spazieren gehen oder sich an öffentlichen Plätzen zeigen."
Das ist ein großes Klagen,
Wie's größeres kaum je gab.
Die schönsten Frauen tragen
Hier Frauenlob zu Grab;
Hin durch die engen Gassen,
Znm dunkeln Dome hinein,
Dort wollen hinab sie lassen
Den Theuren im Todtenschrein;
Das war Ein Händeringen,
Ein thränencrtränkter Blick,
Sie können zurück nicht schwingen
Das hinabgesunk'ne Geschick;
Doch daß er nicht gepriesen
Umsonst sie sein Leben lang.
Das haben sic ihm bewiesen
Auf seinem letzten Gang.
So haben in verwichencn Tagen
Tie Frauen den geehrt.
Der stets in Singen und Sagen
Gepriesen ihren Werth;
Der Brauch erhielt sich länger,
Er blieb in voller Macht,
Noch heute wird mancher Sänger
Von den Weibern in's Grab gebracht.
tkraffus
Gaunerstreich.
In das Magazin des großen Modewaaren-Geschäftes von
— nun sagen wir Braun — tritt, begleitet von seinem Be-
dienten, ein Herr, den rechten Arm in der Binde und in seinem
ganzen Aeußern den Militair darstellend: er sucht einen be-
deutenden Vorrath der feinsten und elegantesten Gegenstände
aus, wie er sagt: für seine Frau, mit der er von seinem Gute
nach der Residenz gekommen. Der Verkäufer bedient ihn mit
„Wo gehst denn Du hin, Annerl, führt Dich Dein Herr
Bruder spazieren?" — „Nein, ich muß meinen Bruder spa-
zieren führen, denn weißt Du, die Cadettcn dürfen nicht mehr
allein spazieren gehen oder sich an öffentlichen Plätzen zeigen."
Das ist ein großes Klagen,
Wie's größeres kaum je gab.
Die schönsten Frauen tragen
Hier Frauenlob zu Grab;
Hin durch die engen Gassen,
Znm dunkeln Dome hinein,
Dort wollen hinab sie lassen
Den Theuren im Todtenschrein;
Das war Ein Händeringen,
Ein thränencrtränkter Blick,
Sie können zurück nicht schwingen
Das hinabgesunk'ne Geschick;
Doch daß er nicht gepriesen
Umsonst sie sein Leben lang.
Das haben sic ihm bewiesen
Auf seinem letzten Gang.
So haben in verwichencn Tagen
Tie Frauen den geehrt.
Der stets in Singen und Sagen
Gepriesen ihren Werth;
Der Brauch erhielt sich länger,
Er blieb in voller Macht,
Noch heute wird mancher Sänger
Von den Weibern in's Grab gebracht.
tkraffus
Gaunerstreich.
In das Magazin des großen Modewaaren-Geschäftes von
— nun sagen wir Braun — tritt, begleitet von seinem Be-
dienten, ein Herr, den rechten Arm in der Binde und in seinem
ganzen Aeußern den Militair darstellend: er sucht einen be-
deutenden Vorrath der feinsten und elegantesten Gegenstände
aus, wie er sagt: für seine Frau, mit der er von seinem Gute
nach der Residenz gekommen. Der Verkäufer bedient ihn mit
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sängers Lohn"
"Die Sauvegarde"
"Gaunerstreich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)