Ein Opfer populärer Vorlesungen.
Mädchenlieder. 189
Professor: . . Nicht selten cxistiren im menschlichen
Körper Krankheiten, von welchen wir Jahre lang nicht das
mindeste spüren."
(Nach der Vorlesung.)
„Warum bist Du denn heute so still, liebe Flora?" —
„Ach, liebe Mama, ich werde bald sterben, ich weiß es gewiß,
ich habe die Schwindsucht!" — „Aber wie kommst Du denn auf
einmal zu so seltsamen Ideen, Du hast doch noch nie über
Schmerzen geklagt!" — Flora (weinend): „Das ist es ja
gerade, ich spüre nicht das mindeste!"
Ein Hausmittel.
„Ach, mich frierts den ganzen Tag, Sommer wie Winter,
'»neu und außen. Gegen außen schützt mich allerdings mein
Pelz, aber — wenn ich nur wüßte, was ich gegen den inneren
8wst anwenden könnte!" — „Essen S' einmal einen pelzigen
fettig, vielleicht hilft's!"
Weit hinaus!
Ich weiß wohl, wen ich nehmen wollt',
Das müßte sein ein Reiter
Auf hohem Rosse, dem war' ich hold! —
Wir reisten mitsammen weiter.
Weit weg aus dieser grämlichen Stadt
Mit ihren winkligen Gassen,
Wo das Herz seine rechte Lust nicht hat,
Und die Leute lauern und passen.
Mein Reiter gäbe dem Rößlein die Spor'n,
Er würde nicht lang sich besinnen, —
Trarah! hell klänge sein glänzendes Horn,
Da flögen wir lustig von hinnen.
Wir flögen bis an den rauschenden Wald, —
Nun Reiter, laß' ab vom Blasen!
Wohl unter den Bäumen machten wir Halt,
Da ginge das Rößlein grasen.
Am Dreikönigstage.
Das war am heil'gen Dreikönigsfest,
Zur Messe war ich gegangen,
Ich hatte schon auf's Allerbest'
Zu beten angefangen; —
Mädchenlieder. 189
Professor: . . Nicht selten cxistiren im menschlichen
Körper Krankheiten, von welchen wir Jahre lang nicht das
mindeste spüren."
(Nach der Vorlesung.)
„Warum bist Du denn heute so still, liebe Flora?" —
„Ach, liebe Mama, ich werde bald sterben, ich weiß es gewiß,
ich habe die Schwindsucht!" — „Aber wie kommst Du denn auf
einmal zu so seltsamen Ideen, Du hast doch noch nie über
Schmerzen geklagt!" — Flora (weinend): „Das ist es ja
gerade, ich spüre nicht das mindeste!"
Ein Hausmittel.
„Ach, mich frierts den ganzen Tag, Sommer wie Winter,
'»neu und außen. Gegen außen schützt mich allerdings mein
Pelz, aber — wenn ich nur wüßte, was ich gegen den inneren
8wst anwenden könnte!" — „Essen S' einmal einen pelzigen
fettig, vielleicht hilft's!"
Weit hinaus!
Ich weiß wohl, wen ich nehmen wollt',
Das müßte sein ein Reiter
Auf hohem Rosse, dem war' ich hold! —
Wir reisten mitsammen weiter.
Weit weg aus dieser grämlichen Stadt
Mit ihren winkligen Gassen,
Wo das Herz seine rechte Lust nicht hat,
Und die Leute lauern und passen.
Mein Reiter gäbe dem Rößlein die Spor'n,
Er würde nicht lang sich besinnen, —
Trarah! hell klänge sein glänzendes Horn,
Da flögen wir lustig von hinnen.
Wir flögen bis an den rauschenden Wald, —
Nun Reiter, laß' ab vom Blasen!
Wohl unter den Bäumen machten wir Halt,
Da ginge das Rößlein grasen.
Am Dreikönigstage.
Das war am heil'gen Dreikönigsfest,
Zur Messe war ich gegangen,
Ich hatte schon auf's Allerbest'
Zu beten angefangen; —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein Opfer populärer Vorlesungen" "Ein Hausmittel" "Mädchenlieder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 59.1873, Nr. 1482, S. 189
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg