26 Wann es
Jhr's grad wissen wollt, ich bin der Teufel." — „So so,
das ist eine sanb're Gesellschaft; ich dank'! Nun es wird nicht
so gefährlich sein!" Sie gehen ungefähr eine Stunde mit
einander, unterhalten sich ganz gut, machen allerlei Späße,
lachen und werden ganz vertraut, so daß sie sich am Ende „Du"
heißen. Da kommen sie durch ein Dorf; die Leut' sind draußen am
Feld, und es ist fast Niemand daheim, nur an einem Haus
sitzt ein Kind auf der Thürschwelle und schreit und weint ganz
abscheulich. Da kommt die Mutter und sagt: „So schrei' nur.
Ernst ist.
daß Dich der Teufel holt!" Das hört der Gcrichtsdicncr und
sagt zum Teufel: „Da kriegst Du ein Kind, warum nimmst
Du's nit?" — „O mein," sagt der Teufel, „der ist's nit
Ernst, die ist zornig; was man im Zorn daher red't, das
bedeut' nix; gch'n wir weiter!" Nicht lang darnach kommen
sie am Feld an einer Heerde Säue vorbei — eine davon
läuft neben 'naus; der Sauhirt hinter drein, wirft mit dem
Stecken nach ihr und ruft: „Wenn dich nur gleich der Teufel
hält'?" — „Da kriegst Du eine Sau geschenkt," sagt der
Gcrichtsdicncr, „warum nimmst Du sie nit?" — „O mein! ' Bauernhof, wo der Gerichtsdiener zu thun hat. Der Bauer
dem ist auch nit Ernst," sagt der Teufel, „was thu' ich mit steht im Stadel und ruht ein wenig, denn er hat seit
der San? Wenn ich sic nehm', müßt' sie der arme Schelm 4 Uhr in der Früh schon gedroschen- Wie er den Gcrichts-
bezahl'n. Geh'n wir weiter!" So kommen sic endlich zu dem dicncr sieht, ruft er: „Hol' Dich doch gleich der Teufel!" Da
stoßt der Teufel mit seinem Ellenbogen dem Gerichtsdiener in I die Seiten und sagt: „Du, dem ist's Ernst! Wir wollen
Jhr's grad wissen wollt, ich bin der Teufel." — „So so,
das ist eine sanb're Gesellschaft; ich dank'! Nun es wird nicht
so gefährlich sein!" Sie gehen ungefähr eine Stunde mit
einander, unterhalten sich ganz gut, machen allerlei Späße,
lachen und werden ganz vertraut, so daß sie sich am Ende „Du"
heißen. Da kommen sie durch ein Dorf; die Leut' sind draußen am
Feld, und es ist fast Niemand daheim, nur an einem Haus
sitzt ein Kind auf der Thürschwelle und schreit und weint ganz
abscheulich. Da kommt die Mutter und sagt: „So schrei' nur.
Ernst ist.
daß Dich der Teufel holt!" Das hört der Gcrichtsdicncr und
sagt zum Teufel: „Da kriegst Du ein Kind, warum nimmst
Du's nit?" — „O mein," sagt der Teufel, „der ist's nit
Ernst, die ist zornig; was man im Zorn daher red't, das
bedeut' nix; gch'n wir weiter!" Nicht lang darnach kommen
sie am Feld an einer Heerde Säue vorbei — eine davon
läuft neben 'naus; der Sauhirt hinter drein, wirft mit dem
Stecken nach ihr und ruft: „Wenn dich nur gleich der Teufel
hält'?" — „Da kriegst Du eine Sau geschenkt," sagt der
Gcrichtsdicncr, „warum nimmst Du sie nit?" — „O mein! ' Bauernhof, wo der Gerichtsdiener zu thun hat. Der Bauer
dem ist auch nit Ernst," sagt der Teufel, „was thu' ich mit steht im Stadel und ruht ein wenig, denn er hat seit
der San? Wenn ich sic nehm', müßt' sie der arme Schelm 4 Uhr in der Früh schon gedroschen- Wie er den Gcrichts-
bezahl'n. Geh'n wir weiter!" So kommen sic endlich zu dem dicncr sieht, ruft er: „Hol' Dich doch gleich der Teufel!" Da
stoßt der Teufel mit seinem Ellenbogen dem Gerichtsdiener in I die Seiten und sagt: „Du, dem ist's Ernst! Wir wollen
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wann es Ernst ist"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Faust <Motiv>