Fliegende Blätter (74.1881 (Nr. 1849-1874))

Dcr Feldzug des Serres.

Es zeigt sich Niemand in den Gassen;
D'rnm wird sie auch, wie sich's gehört.
Erst ausgeränmt und dann zerstört.

Doch die Athener waren schon
Voll Tapferkeit auf's Schiff geflöh'n
Und stellten g'radc vis-a-vis
Die Flotte auf bei Salamis.

Und hier, hat es sich so gefügt.
Daß Terx.es nochmals Hiebe kriegt.
Die Perser haben ihren Löhn
Themistokles fährt stolz davon.

Der König Terxes selber sucht
Sein Heil in chcldenmüth'ger Flucht;

Die Reichspost hat ihn heimgebracht
In köhlpechrabcnschwarzer Nacht.

Moral:

So endete der große Feldzug Xerxis;

Wer Ähnliches im Schilde fuhrt, der merk' si's!!

!

Mißlungene Phvtagrnphie. 39

Lieber Vater!

Wien, am Heutigen.

Vor Allem meine» herzlichsten Gliickwnnsch zu Deinem
Geburtstage. Auch schließe ich meine. Dir schon längst
versprochene Photographie diesem Wunsche bei. Doch lieb'
Väterchen muß ich wegen der Ausführung dieser Bilder um Ent-
schuldigung bitten: Ich ivollte mich als Senior dcr „Sausania"
würdig, mit einem großen Kruge Bier in dcr Hand, aufnehmen
lassen, doch im entscheidenden Momente überfiel mich wieder
mein üblicher Durst — und ich mußte heftig mischen, daher
mein Konterfei ans dem Bilde nicht sichtbar ist; tröste Dich

übrigens, denn mein Gesicht ist derart mit englischem Pflaster
verpickt und verpuppt, daß Dn schwerlich meine Physiognomie
hcrausgefundcn hättest.

Sei also herzlich gegrüßt und schicke Geld, sehr viel Geld

Deinem Paul.

'»hoZ> upl

Der Herr Baron und

Kühnes Bild.

Unteroffizier (zu den Rekruten):
„Ihr müßt die Beine schneller vor-
strecken! Das geht mir viel zu lang-
sam! Die Beine müssen nur so
'rauspfciscn, wie ein geölter Blitz!"

Treffend.

Lehrer: „Wie heißt bellum civile
auf deutsch?" — Schüler: „Die
Civilehe!"