Fliegende Blätter (74.1881 (Nr. 1849-1874))

Redaetivn: I. Schneider in München. — Verlag non Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthnler in München.

40 Aus den poetischen Ergüssen Jeremias
Hauskreuzmaiers.

Auf dem Spaziergang.

Letzter Versuch.

„Ich Mn jetzt vom Kopf bis zum Fuß in Pelz gekleidet
und noch immer friert's mich! Da bleibt mir nichts übrig,
als mein Parapluie auch noch mit Pelz füttern zu lassen!"

Börse und Bühne.

„Du Kreuz au meiner Linken,
Was soll Dein freundlich
Winken?

Schau'st mich so zärtlich an,
Hab' meine Freud' d'ran.

In dem Häuserl dort am Feld
Kriegt man Bier und Schinken,

Du mein herzig's Weiberl, gelt.
Magst a' Maßerl trinken?"
Und sic lächelt strahlend, wie
Eine Glückserscheinung;

Seit, wer weiß, wie lang, ist sie
Einmal meiner Meinung.

Craffns.

Der Bergfex.

Herr von Bliemchen ist solch' ein eingefleischter Bergfex,
das; er alle Morgen niit melodischem Schellengeläute und Alp-
hornklängen sich selbst aus dem Schlafe aufweckt, um sich da-
durch das angenehme Erwachen ans einer Alm zu vergegenwärtigen.

Theatersreundin: „Sagen Sie, Herr Commerzicnrath,
was geben denn wohl jetzt die Meininger?" — Commerzien-
rath: „Creditbank 90"/g, Hypotheken 102."