Im F o y er.
Dame: „Nun, was sagen Sic zu dieser Jnscenirnng des „König
Lear", die allen modernen Ausstattung sluxus verbannt?"
B: „Hm - sonderbar, daß man gerade den „Lear" zu diesem
Experiment wählt! Das ganze Stück handelt doch nur von der
pompösen Ausstattung, die der alte König seinen Töchtern
mitgibt!"
Auf der Kneipe.
„Höre, Leibbursch, wie kommst Du auf die Idee, heute, da doch
Dein Wechsel eingetroffen, unserm Philister Bär 20 Mark abzu-
pnmpen?" — „Ja, weißt Du, ich Hab' ihn schon bald >4 Tage
nicht mehr an gepumpt, und man muß die Leute nicht ver-
wöhnen!"
Modern. 51
„Kennen Sie das neue, wahrhaft klassische Drama von Ibsen?"
„Nein, aber die — Parodie darauf Hab' ich gelesen!"
Recht angenehmer Rath.
Redacteur: „,. Ja, mein Lieber,
schreiben können Sie so viel
Sie wollen — das ist ja recht
schön; aber nur nichts drucken
lassen, denn sonst sind Sie —
blamirt!"
Pro memoria.
Bauersfrau (bevor sie zu
Bette geht, zu ihrem Manne):
„Du, Alter, knibb Dir en' Knoten
in's Sacktichl, damit De nich ver-
gißt, morgen frieh um viere ufs-
zeschteh'n!"
Der herrlichste Pokal.
sei dies Gold zu eigen,
Ihr Herren hier im Saal,
Der mir kann bringen und zeigen
Den herrlichsten Pokal.
So sprach der Fürst. Da rannten
Die Knappen und Knechte schnell,
Wie ihre Herrn sie sandten,
Und brachten das Schönste zur Stell'.
Und da nun jeder der Gäste
Ein köstlich Kleinod ivies,
Sich schwerlich, welches dnS Beste,
Mit Fug entscheiden ließ.
Da ries Herr Walter: „Ihr Zecher,
Was meine Hand hier hält,
Es ist der schönste Becher,
Der beste auf der Welt!
Vom Vater auf den Erben
Dies mächt'gc Trinkglas fiel,
Einst ging der Fuß in Scherben,
Blieb nur ein kurzer Stiel.
D'rum muß ich's halten und fassen
llnd leeren und stillen frisch,
Kann's aus der Hand nicht lassen,
Nicht stellen auf den Tisch.
Von, Faß in's Glas zum Munde
Mir stets der Weinstrom braust,
Bis selig ich sinke zum Grunde,
Das Glas noch in der Faust!"
„Heil", ruft der Fürst, „Herr Walter
Gewann den Ehrenpreis,
Wir wollen sehen, wie bald er
Ihn zu vertrinken weiß!" £. 3. Lr»>s-»r.
Dame: „Nun, was sagen Sic zu dieser Jnscenirnng des „König
Lear", die allen modernen Ausstattung sluxus verbannt?"
B: „Hm - sonderbar, daß man gerade den „Lear" zu diesem
Experiment wählt! Das ganze Stück handelt doch nur von der
pompösen Ausstattung, die der alte König seinen Töchtern
mitgibt!"
Auf der Kneipe.
„Höre, Leibbursch, wie kommst Du auf die Idee, heute, da doch
Dein Wechsel eingetroffen, unserm Philister Bär 20 Mark abzu-
pnmpen?" — „Ja, weißt Du, ich Hab' ihn schon bald >4 Tage
nicht mehr an gepumpt, und man muß die Leute nicht ver-
wöhnen!"
Modern. 51
„Kennen Sie das neue, wahrhaft klassische Drama von Ibsen?"
„Nein, aber die — Parodie darauf Hab' ich gelesen!"
Recht angenehmer Rath.
Redacteur: „,. Ja, mein Lieber,
schreiben können Sie so viel
Sie wollen — das ist ja recht
schön; aber nur nichts drucken
lassen, denn sonst sind Sie —
blamirt!"
Pro memoria.
Bauersfrau (bevor sie zu
Bette geht, zu ihrem Manne):
„Du, Alter, knibb Dir en' Knoten
in's Sacktichl, damit De nich ver-
gißt, morgen frieh um viere ufs-
zeschteh'n!"
Der herrlichste Pokal.
sei dies Gold zu eigen,
Ihr Herren hier im Saal,
Der mir kann bringen und zeigen
Den herrlichsten Pokal.
So sprach der Fürst. Da rannten
Die Knappen und Knechte schnell,
Wie ihre Herrn sie sandten,
Und brachten das Schönste zur Stell'.
Und da nun jeder der Gäste
Ein köstlich Kleinod ivies,
Sich schwerlich, welches dnS Beste,
Mit Fug entscheiden ließ.
Da ries Herr Walter: „Ihr Zecher,
Was meine Hand hier hält,
Es ist der schönste Becher,
Der beste auf der Welt!
Vom Vater auf den Erben
Dies mächt'gc Trinkglas fiel,
Einst ging der Fuß in Scherben,
Blieb nur ein kurzer Stiel.
D'rum muß ich's halten und fassen
llnd leeren und stillen frisch,
Kann's aus der Hand nicht lassen,
Nicht stellen auf den Tisch.
Von, Faß in's Glas zum Munde
Mir stets der Weinstrom braust,
Bis selig ich sinke zum Grunde,
Das Glas noch in der Faust!"
„Heil", ruft der Fürst, „Herr Walter
Gewann den Ehrenpreis,
Wir wollen sehen, wie bald er
Ihn zu vertrinken weiß!" £. 3. Lr»>s-»r.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der herrlichste Pokal"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 91.1889, Nr. 2298, S. 51
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg