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92 O diese Elephanten!

nehmen und so brachen wir denn am nächsten Tage schon um

vier Uhr Morgens, hoch zu Rad, Jagdanzug und Elephanten-
büchse am Rücken, von Angra Pequena auf. Um halb sechs Uhr
waren wir bci'm Urwald von Jdschischi, wo uns König Bim-
Bam schon erwartete. Hier lehnten wir unsere Bicycles an die
nächsten Bäume, zogen unser Jagdkostüm an — denn der
richtige. Dreß, meine Herren, ist bei jedem Sport die Haupt-
sache — und los ging's in den Urwald hinein.

Daß es in dieser Gegend von Elephanten förmlich wimmelt,
das weiß ein jedes Mohrenkind, und kaum hatten wir einige
Schritte gethan, so hörten wir schon verdächtiges Geräusch im
Dickicht; möglich sogar, daß wir von den schlauen Bestien
beobachtet wurden. Vorsichtig schlichen wir eine halbe Stunde
lang vorwärts, bis wir aus eine kleine Anhöhe kamen, von wo
guter Ausguck möglich war. Wie ich nun meinen Blick umher-
schweifen lasse, kriegt ich aus einmal vom König Bim-Bam
einen kräftigen Rippenstoß und sehe, wie sich dieser mit Vehemenz
zu Boden wirft. Instinktiv ahmen wir sein Beispiel nach

und, einem Winke folgend, sehen wir nun in einer Entfernung
von 5 — 600 Schritten vier Stück Prachtelephanten, jede Deckung
benützend, behutsam gegen die Waldlisiöre schleichen, offenbar in
der Absicht, sich zu salviren. Fieberhaft erregt greifen wir zu
unserem Gewehr. „Herrgott von Mannheim", schreit König
Bim-Bam in seiner Muttersprache, „nicht schießen!"

Aber es war zu spät, der dicke Christian Pappe hatte
bereits abgedrückt und einen jungen — Palmbaum todtgeschossen.
Die Elephanten aber raunten in Carriöre davon; wir natürlich
aus Leibeskräften nach. Die Elephanten hatten Vorsprung, über-
dies liefen sie besser; in mir dämmerte indessen in Folge des
Umstandes, daß die Thiere augenscheinlich aus dem Walde liefen,
eine stille Hoffnung aus. Ich dachte mir, an der Waldlisisre
da liegen unsere Räder und habe ich die erreicht, so will ich
die Thierchcn schon einholen. Athemlos kommen wir zur Stelle,
wo wir unsere Bicycles ließen — Herrgott, die waren ver-
schwunden! Doch horch, bekanntes Geklingel vor uns und —
es ist kaum glaublich — da fahren unsere Elephanten in einer

Entfernung von 1000 — 1200 Schritt ganz gemächlich auf j war, dessen Gelehrsamkeit ich in Wien bewundert hatte — grinst
unseren eigenen Bicycles davon und da schaut sich noch der höhnisch, und wahrhaftig — er machte mir eine lange Nase,
eine um — ich will verdammt sein, wenn's nicht der Sambo I Solche pstsfige Luder sind die Elephanten!"

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthaler in München.

Hirzu rillt Srilagt.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"O diese Elephanten!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsdatum (normiert)
1889 - 1889
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 91.1889, Nr. 2302, S. 92
 
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