118 Auf dem Offiziers-Balle.
Letztes Aufflackcrn.
|j||ie die Flamme, dem Erlöschen
Nah', noch einmal höher glimmt,
So der Wald im Glanz der schönsten
Farben von dir Abschied nimmt.
Glossen.
Schlechte Ehemänner gleichen den schlechten Cigarren — sie gehen
zu häufig aus. * *
Eine gebildete Frau soll niemals über die Glatze ihres Mannes
spötteln - sie lasse dieselbe ungeschoren.
* -r-
*
Ersucht die Frau ihren Mann, daß er sie in's Confeetionsgeschäst
begleite, und er antwortet: „Ich habe keine Zeit", so dränge sie
ihn nicht weiter — denn Zeit ist Geld. s.
„Haben Sie gehört, Herr Lieutenant, soeben ist ein Fräulein
plötzlich von Herzkrämpfen befallen worden!" — „Das ist
jedenfalls ’n Unglück — aber schließlich können Wir uns
nicht anders machen!"
Vorsicht.
Nah' beisammen jeder Zeit
Schläft die Lust und schläft das Leid,
Und du kannst nicht jene wecken,
Ohne dieses aufzuschrecken. n>.
Der s ch ö n st c Punkt.
Assessor: „Heute, meine Herren, habe ich den schönsten Punkt
in der Umgebung des Ortes entdeckt!" — Mehrere Honoratioren:
„Ah! — finden Sie endlich auch etwas schön an unserem Städtchen!
Und welchen Punkt halten Sie für den schönsten?" — Assessor:
„Jenseits des Bahndammes — da ist eine Stelle, wo man das
Nest nicht sieht!"
er nächtliche Heerzug.
Sänger - Ballade.
Dort, wo um das alte Gemäuer
Die Eule krächzend schwebt,
Da reitet ein nächtlicher Heerzug
Vom Schimmer des Mondes belebt.
Grausame Rache.
Baronesse: „Der Mensch hat mich geärgert — er muß be-
straft werden!" — Zofe: „Aber wie wollen Sie das fertig
bringen?" — Baronesse: „Ich heirathe ihn!"
Es sind die gemordeten Lieder,
Mit grausam teuflischer Lust
Verstümmelt hinausgeschleudert
Aus dilettantischer Brust.
Nachruf auf einen Vielschreiber.
Zuerst schrieb er wie echte Kunst es heißt,
Dann wollte von der Kunst er leben, —
Jetzt ist er tobt — doch seinen Geist
Hat er schon früher aufgegeben. m Uoderich.
Noblesse.
Herr des Hofgutes (an Weihnachten zu seinen verschiedenen
Bediensteten): „Dir schenk' ich das. . . Dir das. . . Dir das. . .
Dir das. . . und (zum Verwalter),Dir, was Du mir gestohlen
hast!"
Da tanzet mit gellendem Kreischen
Das A mit gestrichenem Kopf
Und hält in den wacklichten Armen
Das 6l bei'm schwärzlichen Schopf.
Es klinget so undefinirbar
Das ll genau wie das 15,
Es brüllei und heult durch die Liiftc
Das tiefe und hohe 0.
Gigantische Dissonanzen
Sie peitschen in nächtlichem Graus
Roth und braun und grün und gelbe
Wechseln miteinander ab,
Bis sie bald bedeckt dasselbe
Weiße, mitleidlose Grab. <r>. ui.
Letztes Aufflackcrn.
|j||ie die Flamme, dem Erlöschen
Nah', noch einmal höher glimmt,
So der Wald im Glanz der schönsten
Farben von dir Abschied nimmt.
Glossen.
Schlechte Ehemänner gleichen den schlechten Cigarren — sie gehen
zu häufig aus. * *
Eine gebildete Frau soll niemals über die Glatze ihres Mannes
spötteln - sie lasse dieselbe ungeschoren.
* -r-
*
Ersucht die Frau ihren Mann, daß er sie in's Confeetionsgeschäst
begleite, und er antwortet: „Ich habe keine Zeit", so dränge sie
ihn nicht weiter — denn Zeit ist Geld. s.
„Haben Sie gehört, Herr Lieutenant, soeben ist ein Fräulein
plötzlich von Herzkrämpfen befallen worden!" — „Das ist
jedenfalls ’n Unglück — aber schließlich können Wir uns
nicht anders machen!"
Vorsicht.
Nah' beisammen jeder Zeit
Schläft die Lust und schläft das Leid,
Und du kannst nicht jene wecken,
Ohne dieses aufzuschrecken. n>.
Der s ch ö n st c Punkt.
Assessor: „Heute, meine Herren, habe ich den schönsten Punkt
in der Umgebung des Ortes entdeckt!" — Mehrere Honoratioren:
„Ah! — finden Sie endlich auch etwas schön an unserem Städtchen!
Und welchen Punkt halten Sie für den schönsten?" — Assessor:
„Jenseits des Bahndammes — da ist eine Stelle, wo man das
Nest nicht sieht!"
er nächtliche Heerzug.
Sänger - Ballade.
Dort, wo um das alte Gemäuer
Die Eule krächzend schwebt,
Da reitet ein nächtlicher Heerzug
Vom Schimmer des Mondes belebt.
Grausame Rache.
Baronesse: „Der Mensch hat mich geärgert — er muß be-
straft werden!" — Zofe: „Aber wie wollen Sie das fertig
bringen?" — Baronesse: „Ich heirathe ihn!"
Es sind die gemordeten Lieder,
Mit grausam teuflischer Lust
Verstümmelt hinausgeschleudert
Aus dilettantischer Brust.
Nachruf auf einen Vielschreiber.
Zuerst schrieb er wie echte Kunst es heißt,
Dann wollte von der Kunst er leben, —
Jetzt ist er tobt — doch seinen Geist
Hat er schon früher aufgegeben. m Uoderich.
Noblesse.
Herr des Hofgutes (an Weihnachten zu seinen verschiedenen
Bediensteten): „Dir schenk' ich das. . . Dir das. . . Dir das. . .
Dir das. . . und (zum Verwalter),Dir, was Du mir gestohlen
hast!"
Da tanzet mit gellendem Kreischen
Das A mit gestrichenem Kopf
Und hält in den wacklichten Armen
Das 6l bei'm schwärzlichen Schopf.
Es klinget so undefinirbar
Das ll genau wie das 15,
Es brüllei und heult durch die Liiftc
Das tiefe und hohe 0.
Gigantische Dissonanzen
Sie peitschen in nächtlichem Graus
Roth und braun und grün und gelbe
Wechseln miteinander ab,
Bis sie bald bedeckt dasselbe
Weiße, mitleidlose Grab. <r>. ui.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auf dem Offiziers-Balle" "Der nächtliche Heerzug"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 91.1889, Nr. 2306, S. 118
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg