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Beiblatt der Fliegenden Blätter — 104.1896 (Nr. 2631-2656)

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https://doi.org/10.11588/diglit.5046#0309
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Nr. 2648 (18) Erstes Matt. München, den 26. April 1896.

104. Kand.

„Aber, Oskar, dm ganzen Tag steckst Du im Keller. • . na, warte
nur!" — „Das ist nur Deine Schuld! . . Hab' ich nicht immer gesagt,
daß Du mich mit Deiner Zanksucht noch unter die Erde bringst?!"

Gedächtniss.

Die „Hyg’iea64 in Wien schreibt in Nr. 2 vom 25. Januar 1896:

Es ist vielfach als der „Fluch der Zivilisation" bezeichnet worden, dass
mit der stetigen Erweiterung des Kreises von Begriffen und Disziplinen sich die
Fähigkeit, sie auch aufzunehmen, vermindert. Wenn man nur bis zum Anfang
unseres Jahrhunderts zurückgeht, so findet man Männer in ganz jungen Jahren
schon mit der LösuDg schwieriger Probleme beschäftigt und vor Aufgaben ge-
stellt, welche sich heute als die Arbeit einer erst spät sich vollziehenden Ab-
schliessung in der Charakterentwicklung darstellen. Zu Beginn des constitu-
tionellen Lebens — wir erinnern nur an unsern Mühlfeld — sah man junge
Volksvertreter, welche stundenlange frei sprachen, ohne jede vorbereitende Notiz,
und dabei eine Fülle von positiven, aus allen möglichen Compendien geschöpften
Daten vorbrachten, die im Gedächtnisse zu behalten, heute schier unmöglich
erscheinen würde. — In unserer Zeit, da es keine Disziplin gibt, die für sich
selbst ein streng abgeschlossenes Ganze bildet, wo also das ganze Gebiet wissen-
schaftlicher Erkenntnis organisch zusammenhängt, heute gilt noch weit mehr
als ehemals das Wort Plato’s: ,,Kenntnis ist weiter nichts als Erinnerung". Und
von diesem Satze ausgehend, hat Prof. Christoph Ludwig Poehlmann in München
eine ,,Gedächtnislehre, ihre Regeln und deren Anwendung aufs praktische Leben"
gefunden, welche es verdient, sehr ernst genommen und rückhaltslos empfohlen
zu werden. — Poehlmann lehnt sich an kein früher bestandenes System an; die
bekannten Arten der Mnemotechnik, d. i. der mechanische aber vergebliche
Drill des Gedächtnisses, haben mit der Poehlmannschen Methode nichts Gemein-
sames; sie stellt sich als ein streng wissenschaftliches Vorgehen dar, gestützt
auf die gründlichste Kenntnis der Physiologie des menschlichen Gehirns, und
wer die bisher erschienenen fünf Abschnitte, die im besten Sinne des Wortes
gemeinverständlich gehalten sind, durchgeht, der gewinnt den Eindruck, dass
er es hier mit der Arbeit eines ernsten und gewissenhaften Denkers zu thun
habe, welcher sich ein schönes Ziel gesetzt und sich zu demselben mit der
Energie eines ethischen Charakters glücklich durchgearbeitet hat.

Das Fundament des Poehlmann’schen Systems bildet eine Anleitung, die
Fähigkeit der Konzentration zu erlangen, es ist dies eine Steigerung der Energie,
die man anfangs für unmöglich halten würde und die sich sowohl nach den
Zeugnissen von ernsten Männern aller Berufsstände unbedingt einstellt, als auch
dem Denkenden nach blosser Kenntnisnahme der Methode einleuchten muss.
Nach Absolvierung derselben fühlt man sich innerlich unsagbar gefestigt, im
Selbstvertrauen gestärkt und zu geistigen Leistungen angeregt, an die man sich
vordem nicht gewagt hätte. Dieses Ziel wird auch durch eine Anleitung der
streng logischen Aneinanderreihung der Begriffe und ebensolcher Folgerung
erreicht. — Was ein gutes Gedächtnis bedeutet, braucht wohl nicht ausgeführt
zu werden. — Poehlmann, der sein System in einer Reihe von Korporationen
wissenschaftlicher und praktischer Tendenzen vertreten hat, wird wohl noch die
Genugthuung haben, dasselbe allgemein in den Kulturstaaten zur Grundlage
des gesamten Unterrichtswesens angenommen zu sehen.

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