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Zwölf Briefe einer Braut.

, 2 J Liebe Ruth!

Wußte ich nicht, daß Du mir danken würdest für meinen
guten Rat betreffs Deiner Äaarpracht? Daß Du mir aber gleich
mit einer so köstlichen Gegenleistung kommen würdest, das finde
ich einfach über alle Begriffe nett. Als vorige Woche Lizzie
Benkendors bei mir war, berichtete sie mir von Deiner stetig
wachsenden, strahlenden Schönheit, und nun enthüllst Du mir
großmütig den Iugendbrunnen, aus dem Du schöpfst! Ich kann
ihn gebrauchen, denn — weißt Du — Braut sein ist ja recht nett,
besonders wenn „er" blind alles bewundert, was
man tut, aber riesig anstrengend ist dieser Zeit-
abschnitt doch. Immerwährend ist man aus, vor-
mittags in den Läden, um die Aussteuer zu be-
sorgen, abends in Gesellschaft. !lnd dann die Zärt-
lichkeit! Gott ja, sie ist natürlich angenehm und
gehört ja auch dazu, — aber der moderne, kurz-
geschnittene Stachelschnurrbart hinterläßt deutlich
Spuren auf meinem Teint. Er sieht ja ganz schick
aus, aber für ein größeres Quantum von Zärtlich-
keit ist er nicht geeignet!

Nun, ich hoffe, daß Deine vielgerühmte Seife
mir helfen wird, die Unebenheiten der Äaut zu
glätten. Du schreibst ja in schwärmerischen Tönen
von dieser Kräuter-Sahnenseife. Daß sie in ihrer
Zusammensetzung hervorragend sein muß, merkt inan
sthon am diskreten Geruch lind an dem Gefühl beim
Waschen. Du hast ja auch die glänzende Bestätigung
an Dir selbst erfahren, da sie sowohl den Anforderungen der
Lygiene, wie den neuesten Forschungen auf dem Gebiet der
Kosmetik in vollem Umfange entspricht. So ist sie auch mir eine
hochwillkommene Gabe.

Ich habe schon seit zwei Tagen begoilnen und nach Deiner
erprobten Angabe erst durch zwei Aok-Pastillen das Wasser
weich gemacht, lveil das — wie Du schreibst — dem Teint außer-
ordentlich dienlich ist. Auch die von Dir geiibte Äandhabung
mit der Aok-Seise wird an mir eine Nachahmerin finden, denn
ich sehe sehr wohl ein, daß die Seife, auf den rauhen Wollappe»
gebracht und besonders um die Nase und an den Augen an-
gewendet, die winzigen Fältchen vertreibt. Schändlich ist es doch,

_1. Bgl. Nr. 3087 Seite 4 v. 3. Blatt.

daß man mit dem Lerzen einer Sechzehnjährigen und im Alter
von siebenundzwanzig schon zu solcheir Krähenfüßen kommt!
Mich tröstet nur, daß Deine unermüdliche Äantpflege es doch
fertig gebracht hat, diese „Motten des Gesichts", wie ich sie nenne,
ganz zu beseitigen, und Deine kleine Tochter ist allerliebst treffend
mit der Bezeichnung von „Muttis Sammetfell."

Was ich sonst noch zu tun habe, um zur Vollkommenheit
Deines Teints zu gelangen, habe ich dem sainosen kleinen Buch,
„Die Aok-Methode", entnommen, das ich im Seifenkarton vorsand
und fand besonders die Aok-Grimassage meine besondere Be-
achtung. Ich habe eins davon gleich an Tini
Elstermann geschickt, die selig sein wird, ein wirklich
gutes, brauchbares Mittel für ihren schlechten Teint
zu entdecken. Aebrigens finde ich es famos, daß
Du Dein Kind erst gar keine andere Seife benutzen
läßt. So hast Du ihm, gleich der guten Fee im
Märchen, die Macht zu ewiger Schönheit in die
Wiege gelegt — ach, die armen Männer — und
bezahlst sie nicht einmal teuer, deun ich finde den
Preis der Seisefür das, was sie leistet, und durch
den sparsamen Verbrauch nicht hoch.

Eben läßt fick Frau von'Werth melden —
wie ist sie doch unausstehlich! Ich werde sie schön
ärgern, indem ich ihr von Deinem Teint erzähle,
ohne ihr Dein Mittel zu nennen. Ich wette, sie
schreibt noch heute an Deine Jungfer und legt dein
Brief „aus Versehen" einen Zwanzigmarkschein
bei, um hinter Deinem Rücken zu erfahren, was
Du brauchst. Es geht doch nichts über die Schadenfreude!

In Liebe

Deine ^



Postskriptum.

Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen. Es freut mich, daß
Du den „Kulturmensch" (Berlin SW. 61, Belleallianceplatz 10)
jetzt auch liest! Denke Dir, ich werde demnächst Mitarbeiterin
dieses vorzüglichen Blattes. Die Redaktion hat meinen ersten
Brief an Dich gelesen und hat mich zur Mitarbeit aufgesvrdert.

Reizend. Wie?

Die Obige.
(Wird fortgesetzt).

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