Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Beiblatt der Fliegenden Blätter — 126.1907 (Nr. 3181-3231)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5030#0616
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext





Es ist ein sehr gutes Zeichen der Zeit, daß der
Mensch auch an anscheinend unwichtigeren Dingen nicht
mehr gedankenlos vorübergeht, nicht mehr kritiklos die
kleinen Gegenstände des täglichen Lebens entgegennimmt,
wie sie gerade kommen, sondern alles mit Bedacht prüft.
Besonders gilt das von den Hilfsmitteln für die Körper-
pflege, die man früher als etwas durchaus Nebensächliches
ansah, die aber gerade deshalb genauerer Beachtung wert
sind, weil sie täglich, zum Teil mehrfach angewandt werden,
und weil die Summe ihrer eventuell schädigenden Einzel-
wirkungen schließlich einen ganzenormen Schaden bringen kann.
Eine Seife z. B., die ganz geringe Spuren von ätzen-
den Bestandteilen (Lauge) enthält, kann in wenigen Jahren
den gesundesten Teint vollkommen verderben. Ein Zahn-
pulver, das Säuren oder scharfkantige Krhställchen ent-
hält, zerstört das tadelloseste Gebiß in ziemlich kurzer Frist.
In beiden Füllen werden die Betroffenen schwerlich auf
die wahre Ursache der Schädigung kommen, sondern sie
ganz wo anders suchen. Der Grund liegt eben in der
tausendfach wiederholten Wirkung einer an sich ganz winzigen
Schädigung. Gerade Zahnpulver gibt hierfür ein charakte-
ristisches Beispiel.
Exakte wissenschaftliche Untersuchungen der Stoffe,
die heutzutage als Zahnpulver verkauft werden, haben das
überraschende Resultat ergeben, daß kein einziges der unter-
suchten Handels-Zahnpulver (es sind ca. 50 Marken unter-
sucht worden) den Anforderungen entspricht, die an ein tadel-
loses Zahnpulver gestellt werden
müssen. Einige Fabrikanten setzen
ihren Zahnpulvern sogar chlorsaurcs
Kali, Borax, Säuren und der-
gleichen zu. Solche Zahnpulver
sind direkt schädlich für die Zahn-
snbstanz und daher unbedingt
zu verwerfen. Andere Präparate
enthalten als Grundstoff ge-
gemahlene Kreide, die aus mehr

^ucli die Schacktein, pücksen etc., in
denen die Zahnpulver des Marktes in der
Pegel abgegeben werden, sind iin höchsten
Oracle unvollkommen und entsprechen niclit
den bescheidensten Anforderungen, die man
an derartige, kür den täglichen Oebrauch
bestimmte kekälter ru stellen berechtigt ist.
Durch schleckte, undichte Verpackungsweise
verduftet das Parfüm der Pulver nach kurrer
2eit, und das wiederholte Eintauchen der
angekeuckteten purste ist hockst unappetitlich.
Dnsere Patent - lrex - Dose gestattet eine
Abgabe des Zahnpulvers, ohne dass die
bürste mit der pulvermenge direkt in 8e-
rükrung kommt. Der bekälter ökknet sich
gerade in dem Moment, wo das Pulver
abgegeben wird und sckliesst sich darauf
wieder automatisch. beim Ausdrücken auf
ein besonderes l'ellercken, das jeder Dose

oder weniger scharfkantigen, glasharten Krhstallen be-
steht. Diese ritzen beim Putzen den Zahnschmelz
und können dadurch großen Schaden anrichten. Geradezu
als Unfug muß man es aber
bezeichnen, wenn, wie dies
vielfach geschieht, den Zahn-
pulvern Austernschalen, Holz-
kohle, Bimsstein und der-
gleichen Stoffe zugesetzt wer-
den. Solche grobwirkende
Mittel benutzt man wohl mit
Vorteil zum Putzen von Me-
tallgegenständen, aber nicht
für das kostbare Email der
Zähne. Da ist es denn kein >-
Wunder, daß zahlreiche Menschen trotz sorgsamster Pflege
und gewissenhaftester Behandlung durch den Zahnarzt
doch schadhafte Zähne be-
kommen. Dieser Stand der
Dinge hat uns zu dem Ent-
schlüsse geführt, zu versuchen,
ein hygienisch einwandfreies
Zahnpulver herzustellen.
Die Aufgabe war weniger
einfach, als wir anfänglich
annahmen. Erst nach mehr-
jährigen Versuchen ist cs uns
gelungen, mit unserem Jrex-
Zahnpulver ein Präparat 2'
herzustellen, das wir getrost als ein Ideal-Präparat
bezeichnen können. Es ist das beste derzeitige Zahnpulver,
wie jeder Zahnarzt und Fachmann zngeben wird, der
sich die Blühe nimmt, das Jrex-Zahnpulver mikroskopisch
und chemisch zu untersuchen.
Um den Lesern einen kleinen Begriff von der Be-
schaffenheit der im Handel bc
sindlichen Zahnpulver zu geben,
drucken wir oben das mikro-
skopische Bild eines der beste»
und teuersten Zahnpulver (Fig. 1)
ab. Die zweite Abbildung (Fig. 2)
zeigt unser Jrcx-Zahupulvcr, beide
Bilder in 500facher Vergrößerung.
Der Unterschied ist klar.

Kostenlos beigeliekert wird, entleert
Dose immer nur soviel Pulver, als ru»l
einmaligen Oebrauclie gerade nötig ist. D>c
Aufnahme des lrex-Zahnpulvers durch ^
Zahnbürste findet also ausserhalb der Dose
statt. ^uk diese V^eise bleibt das Ucx-
Zahnpulver stets frisch und trocken und kan»
bis rum letzten Körnchen ausgenutrt werde»-
>Vir glauben, mit dieser Patent-Pulver"
dose, die aus porLellanartigem Olas k^'
gestellt ist, eine reifende und sehr rvveck-
entsprechende bleukeit kür den Toilette -
geschaffen ru haben.

Preis einer Dose lrex ^k. l.— in ^l^
tkeken, Drogengeschäften und Parfümerie»-
(Line Dose lrex enthält etwa 60 portio»e»
lrex - Zahnpulver, reicht also bei tägliche»'
Oebrauck etwa rwei Monate).

Verantwortlich für die Redaktion.' I. Schneider ni München,' für den Inseratenteil: K. Habler in München. — Verlag von Draun ä- Schneider in München. — In Osterrei
Ungarn für die Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Kskar Lechner in Wien I. — Druck von K. Wühlthalrr's jluch- und Kunstdruckerei K. K. in München
 
Annotationen