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Joseph Gregor Winck — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 2: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.57439#0034
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St. Antonius-Kirche zu
Hildesheim
- Zerstört -
Themen
Heiliges Grab
Christi Einzug in Jerusalem
Abendmahl
Ecclesia triumphans
Opfer des Melchisedech
Entstehung
1756-1759
Auftraggeber
Das „Heilige Grab“ war ein Geschenk Wincks an das Jesuitenkollegium (1756), „Christi
Einzug in Jerusalem“ sowie das „Abendmahl“ sicher Auftragsarbeiten (1758). Die „Eccle-
sia triumphans“ und das „Opfer des Melchisedech“ (1759) wurden von den Kolleg-Schülern
der Rhetorik sowie denen der Poetik ihrer Kirche geschenkt.
Quellen
Urk.-Nr. 28-33.
BALKENHOLL, Fortsetzung der Geschichte des Kollegium und Gymnasium Josephinum
vom Jahre 1643 bis 1773, im Anschlüsse an das Programm der Anstalt vom Jahre 1867/68.
In: Bischöfliches Gymnasium Josephinum zu Hildesheim. Programm für das Schuljahr
Ostern 1897-1898. S. 38: „1759 schenkten die Schüler der Rhetorik ein von dem Maler Jo-
seph Gregor Winckh angefertigtes Bild, „die triumphierende Kirche“ und im folgenden
Jahr „das Opfer des Melchisedech“ von demselben Meister; beide Gemälde hängen noch
jetzt an der Wand zu beiden Seiten des Hochaltars.“
DREYER, S. 14 f: „An der östlichen Schmalwand der Hildesheimer Jesuiten (St. Anto-
nius)-Kirche befinden sich zu beiden Seiten des Hochaltars zwei Tafelbilder, auf deren ei-
nem die ,ecclesia triumphans' dargestellt ist, während als Thema für das andere das ,Opfer
Melchisedechs' gewählt wurde. Die Maße beider in Kalkfarbe auf Leinwand gemalten Bil-
der: 1,40x2,45 Meter.
Die triumphierende Kirche. In den Wolken thront die Gestalt der Ekklesia, die den Kelch in
der Hand hält; sie ruht auf einem Wagen, der von den vier Evangelistensymbolen gezogen
wird. Auf ihrer rechten Seite erscheint eine Gruppe von Putten, die mit den anderen Attribu-
ten des Glaubens: Kreuz, Buch und Mitra versehen sind. Unten knien zu beiden Seiten die
Personifikationen der vier Weltteile in anbetender Stellung. Zwischen ihnen bleibt ein
schmaler Raum, der den Blick frei gibt auf die am Boden sich wälzenden Laster des Unglau-
bens, die vom Blitzstrahl getroffen werden. Auf der rechten Bildseite steht auf einem Hügel
ein strahlenumschienener Tempel. Den Abschluß nach unten bildet eine Kartusche mit ei-
nem Chronogramm, welches das Entstehungsjahr (1759) für dieses Bild wie für das Gegen-
stück ergibt:
Deo soLJ
sponso s(ancto) C(h)r(jst)o saCra Jn sponsa
trJVMphantJ.
d(edjcavervnt). rhet(ores). hjld(esjenses).
Das Opfer Melchisedechs. Links kniet in reichem Gewände Abraham, der aus der Hand des
in der Tracht eines Hohenpriesters dargestellten Melchisedechs das Brot in Empfang nimmt;
dieser hält die andere Hand segnend erhoben. Auf dem Raum hinter Abraham sind einige
Krieger angeordnet, denen auf der Gegenseite hinter dem Altar die Begleiter Melchisedechs

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