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Die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis in Wolfenbüttel — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 4: Hameln: Verlag C.W. Niemeyer, 1987

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MECHTHILD WISWE

mit aufgenagelten, ebenfalls gebogten Metallplatten
(Zinn?) mit gravierten Wappen bzw. aufgemaltem Rand-
dekor und aufgemalten Inschriften in Schwarz (wohl
teilweise bereits früher erneuert).
Kopfseite: über Deckel und Kasten reichender hochova-
ler Schild mit braunschweigischem behelmtem Wappen
in Lorbeerkranz.
Fußseite: gleichartiger Schild mit gleichartigem Dekor,
aber mit behelmtem holstein-norburgischem Wappen
mit Herzschild.
Deckelplatte: teils nicht mehr lesbare lat. Aufschrift
„D.O.M.S./SISTE PEREM VIATOR/QUISQUIS
INNOCEN/TIAS FLOREM.../PIE /QUIESCIT
IN HAC URNA/ILLUSTR.PRINCIP.INFANS./
AUGUSTUS CAROLUS/SERENISS.PARENTIA./
ANTHON.ULRICI/DUX BRUNSVIC.ET/
LUNEB./ET ELISAB.JULIANAE,DUCIS.
HOLSAT./QUINTQ.GENITUS/D.IV.AUGUSTI A.
MDCLXIV/INIPSA/SEDE DUCALI/
GUELPHERBYTANA/NATUS AC D.XXI./
DECEMBRIS EIUS D./ANNI IBIDEM DE/NATUS
FILIOLUS./QUI MUNDUM/ASPEXIT UN /
FORTUNA S DIT/UT CONTEMNERET/VITAM
DEPOSUIT,/UT OBTINERET./EXILIUM/
PRAEMATORUM/EXPERTUS/IN TERRIS,/ /
AETERNUM/ IN COELIS“.
Langseiten: lat. Bibelzitate in schwarzer Fraktur.
Deckel links: Cant 2,3 u. 6 (Teile).
Kasten links: verloren gegangen.
Deckel rechts: Jes 61,10.
Kasten rechts: Ps 71,20.

26
Ernst Leopold von Holstein-Norburg
(15.[?] 8. 1685 - 7. 8. 1722), Bruder von Elisabeth Sophie
Marie von Holstein-Norburg, der dritten Gemahlin Au-
gust Wilhelms
H 125/110 cm B 120 cm L 250 cm
Großer Sarkophag mit kräftig gebauchtem Deckel und
geschwungenem Kasten.
Gelblicher Sandstein, aus dem vollen Stein ausgearbei-
tete, großzügige barocke Ornamente und Inschriften.
Kopfseite: über Deckel und Kasten gehende große hoch-
ovale Kartusche mit holstein-norburgischem Wappen
mit Herzschild und Helmzier.
Fußseite: gleichartige hochovale Kartusche, im Deckel-
teil große stilisierte Blüte zwischen Zweigen sowie 1.
Zeile der Inschrift (Teilweise zerstört), die sich auf dem
Kasten fortsetzt: „E(RNST) LEOP(OLD)/HERZOG
ZV SCHLESWIG HO(L)STEIN/STORMARN VND
DER DITTMARSEN/GEBOHREN/DEN XI
AVGVST/MDCLXXXV/GESTORBEN/DEN VII.
A(V)GVST MDCCXXII“.
Deckelplatte: in einem oben eingezogenen, unten gerun-
deten Feld zwei Bibelzitate in dt. Sprache, die durch Ro-
setten getrennt sind: Hi 19,25—27, Koh 12,7.
27
Friedrich Pfalzgraf von Birkenfeld
(19. 10. 1594 — 10. 7. 1626), Sohn Karls I. von Birkenfeld
und der Dorothea von Lüneburg (1570 — 1649), Tochter
Wilhelms des Jüngeren

H 74/68 cm B 68 cm 210 cm
Sarg in Dachtruhenform
Zinn, sämtliche Kanten verstärkt durch Stäbe in Form
dichter Lorbeerkränze in Reliefguß; im übrigen gehe-
chelter und gravierter Dekor sowie gravierte Inschriften:
Fußseite und Seiten des Kastens ohne Dekor.
Kopfseite, Deckel: biographische Angaben
„V.G.F.P.G.B.R./H.I.B.G.Z.V.SA/1594.DEN.
19.OCTOBR./GEBOREN.VNND.DEN.10./IVLY.
ANNO.1626.SELIG./VON.DIESER.WELTT.AB/
GESCHIEDEN. IM. 32. IAHR./IHRER.F.G. **
ALTERS.“
Kopfseite, Kasten: Wappen mit Herzschild und Helm-
zier des in dem Sarg Bestatteten.
Deckelplatte: am Rande umlaufend an den Schmalseiten
breiterer, an den Langseiten schmalerer gehechelter Or-
namentfries, auf der Platte graviertes Kruzifix mit ange-
deutetem Erdreich zu seinen Füßen.
Deckel, Seiten: in jeder Ecke eine große, gehechelte stili-
sierte Blüte, nebeneinander je zwei Bibelzitate.
Deckel links, zur Kopfseite: I Joh 1,7 (2. Teil).
Deckel links, zur Fußseite: Apk 14,13 (Teil).
Deckel rechts, zur Kopfseite: Joh 1, 29 (Teil).
Deckel rechts, zur Fußseite: Ez 33,11.

* Von Gottes Gnaden Friedrich Pfalzgraf Beim Rhein, Herr In Birken-
feld, Gmünden, Zweibrücken und Simmern
** Fürstlichen Gnaden
28
August Heinrich
(14. 8. 1663 — 24. 2. 1664, Geburts- und Todestag nicht
eindeutig geklärt), Sohn von Anton Ulrich und Elisabeth
Juliane von Holstein-Norburg
H 60/54 cm B 49 cm L 120 cm
Schwarz gestrichener Holzsarg in Dachtruhenform, auf-
genagelte Platten aus Zinnblech mit graviertem Dekor
und gravierten Inschriften, nur zum Teil erhalten.
Deckelplatte: länglicher, oben und unten gebogter Schild
mit biographischen Angaben „D.O.M.S./Conditur in
hac/V rna/Illustr.Princeps/Infans/AU GU STUS
HENRICUS/Sereniss.Parentum/ANTHONII
VLRICI/Duc.Brun.Et Luneb./Et/ELISABETHAE
JULI ANAE/Duc.Holsat./Quarto genitus/d.XIV.Aug./
AI.MDCLXIII/Natus./Ac denatus/d.24.Feb.AI.
MDCLXIV./Filiolus/Cuius.Animulae/ut bene sit/
in aeternum./faxit/Qui exore infantum/et Jactentium/
Sibi comparavit laudem/DEVS“.
Fußseite: vor dieser ein großer ovaler Schild angebracht,
dessen Kante als Blattkranz gearbeitet ist; auf dem Schild
bekröntes holstein-norburgisches Wappen mit Herz-
schild.
Kasten, links: längliche, geschweifte Platte mit Ps 7,11,
umgeben von reichen spiraligen Ornamenten, in die
oben und unten je ein Engelskopf eingefügt ist.
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Christine Sophie
(2.[?] 4. 1654 — 26. 1. 1695), Tochter Rudolf Augusts,
erste Gemahlin August Wilhelms
Hl 15/100 cm B 100 cm L 240 cm
Sarg in Dachtruhenform
Zinn, mit reichem Reliefdekor und aufgesetzten Buch-
staben.

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